Extremities

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Extremities

Extremities – Originaltitel: Extremities – Regie: Robert M. Young – Drehbuch: William Mastrosimone, nach dem Theaterstück "Extremities" – Kamera: Curtis Clark – Schnitt: Arthur Coburn – Musik: J. A. C. Redford – Darsteller: Farrah Fawcett, James Russo, Alfre Woodard, Diana Scarwid, Tom Everett, Susan Barnes, Eddie Velez, Sandy Martin, David Carlton, Enid Kent, Donna Lynn Leavy, Michael Hennessy, Clare Wren, James Avery u.a. – 1986; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Marjorie wird von einem Vermummten überfallen. Bevor er sie vergewaltigen kann, entkommt sie ihm. Weil sie jedoch ihre Handtasche zurücklassen musste, kennt der Täter jetzt ihre Adresse. Bei der Polizei, wo sie Anzeige erstatten will, erklärt man ihr, dass gegen den Unbekannten kaum etwas unternommen werden könne. Eine Woche später steht er bei ihr in der Türe und zwingt sie zu einem perversen Papa-und-Mama-Spiel ...
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Kritik

"Extremities" – die Verfilmung eines Theaterstücks von William Mastrosimone – ist ein spannender Psychothriller über ein brisantes Thema, aber kein Meisterwerk.

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Marjorie Easton (Farrah Fawcett) ist in einem Museum angestellt. Nach der Arbeit spielt sie noch mit einer Bekannten (Clare Wren) Squash. Als sie dann auf dem Heimweg in einem Supermarkt einkaufen will, hat dieser bereits geschlossen. Auf dem Parkplatz wird sie von einem vermummten Mann (James Russo) überfallen, der ihr im Auto ein Messer an die Kehle drückt und sie zwingt, seinen Penis anzufassen. Bevor er sie vergewaltigen kann, flieht sie, rennt zur Straße und wird von einer Autofahrerin mitgenommen.

Sie lässt sich zu einer Polizeiwache fahren, um Anzeige zu erstatten. Weil sie ihre Handtasche mit den Papieren im Auto zurücklassen musste, nimmt Marjorie an, dass der Täter inzwischen ihre Adresse kennt. Ein Polizist verwechselt sie mit einer Prostituierten, die er vernehmen soll. Und die Polizistin Sudow (Sandy Martin) erklärt ihr, dass gegen den Unbekannten kaum etwas unternommen werden könne. Selbst wenn man ihn festnähme, würde Marjorie ihn bei einer Gegenüberstellung wegen der Maske nicht wiedererkennen. Frustriert verlässt Marjorie das Büro.

Eine Woche später, als Terry (Diana Scarwid) und Patricia (Alfre Woodard), die mit Marjorie zusammen wohnen, das Haus verlassen haben und zur Arbeit gefahren sind, taucht ein Fremder auf und fragt höflich nach Joe. Rasch merkt Marjorie, dass es sich um den Mann handelt, der sie kürzlich überfiel.

Er reißt das Telefonkabel aus der Wand, packt sie bei den Haaren und zerrt sie die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Im Schrank sucht er ein Kleid aus, das ihm gefällt. Nachdem sie es angezogen hat, zwingt er sie zu einem perversen Papa-und-Mama-Spiel: Er tut so, als komme von der Arbeit nach Hause. Marjorie muss die liebende Ehefrau spielen und ihm Essen machen. Als er beobachtet, dass sie eine größere Menge Butter in der Pfanne schmilzt, ahnt er, dass sie vorhat, ihn damit zu verbrühen. Da reißt er die Pfanne vom Herd und droht, Marjorie das heiße Fett ins Gesicht zu schütten. Panisch vor Angst versucht sie, ihm zu entkommen, aber er drückt sie schließlich auf den Boden und zwingt sie dazu, ihn zu küssen. Dabei gelingt es ihr, eine herumliegende Spraydose mit einem Insekten-Vernichtungsmittel in die Hand zu bekommen und ihm damit in die Augen zu sprühen.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Die Rollen sind nun vertauscht: Marjorie fesselt den Mann, der kaum noch etwas sehen kann, sperrt ihn in den offenen Kamin und beginnt im Garten ein Grab auszuheben.

Als Terry nach Hause kommt, will sie die Polizei rufen, aber Marjorie erklärt ihr, es habe keinen Sinn, weil es dem Verbrecher nicht gelungen sei, sie zu vergewaltigen und sie ihm deshalb nichts beweisen könne. Der Gefesselte beteuert denn auch, ein harmloser Eisverkäufer zu sein, der nur darum gebeten habe, das Telefon benutzen zu dürfen, weil er seinen Chef anrufen wollte. Dabei sei er von Marjorie grundlos überfallen worden.

Terry muss wieder daran denken, wie sie als Mädchen vom Vater ihrer Freundin vergewaltigt wurde.

Während Marjorie draußen weitergräbt, soll Terry den Gefangenen bewachen. Der versucht, Terry gegen ihre Freundin aufzubringen, indem er behauptet, Marjorie habe eine Affäre mit Terrys Freund Tony.

In diesem Augenblick steht Patricia in der Tür. Sie lässt sich zwar von Marjorie vorerst davon abhalten, die Polizei zu alarmieren, aber als sie den Zustand des Gefangenen sieht, besteht sie darauf, dass Terry ein Mittel gegen die Vergiftung aus der Apotheke holt. Mit der von Terry besorgten Tinktur betupft sie seine entzündeten Augen. Er müsse ins Krankenhaus gebracht werden, meint sie, andernfalls drohe er zu erblinden. Marjorie will ihn jedoch erst nach einem Geständnis freilassen.

Der Mann lügt, er habe Marjorie auf einer Party kennen gelernt, mit ihr einen Joint geraucht und mit ihr geschlafen. Er sei nur vorbeigekommen, um mit ihr zu reden und die Sache zu beenden, denn er sei verheiratet und habe Kinder.

Erst als Marjorie das Messer findet, das er bei sich hat, und ihn damit bedroht, gesteht er, die drei Frauen seit einiger Zeit beobachtet und ihre Post aus dem Briefkasten genommen zu haben. Er gibt zu, dass er sie alle drei ermorden wollte.

Dieses Geständnis werde für eine Verurteilung des Verbrechers reichen, meint Marjorie, und sie lässt zu, dass Terry und Patricia zur Polizei fahren.

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Das Drehbuch für den von Robert M. Young inszenierten Thriller „Extremities“ schrieb William Mastrosimone (* 1947) auf der Grundlage seines gleichnamigen Theaterstücks aus dem Jahr 1982. Farrah Fawcett und James Russo spielten die beiden Hauptrollen bereits auf der Bühne.

William Mastrosimone und Robert M. Young kritisieren in „Extremities“, dass die Mittel des Rechtsstaates nicht immer ausreichen, um Gewaltverbrechen zu verhindern und Opfer vor Tätern zu beschützen. Eine Frau, die keine Hilfe von der Polizei bekommt, obwohl sie gerade einem Vergewaltiger entkam, greift zur Selbstjustiz, als er es noch einmal versucht. Es gelingt ihr, die Rollen zu vertauschen, und die Selbstverteidigung des Opfers droht in blinde Rache umzuschlagen.

„Extremities“ ist ein spannendes Drama über ein brisantes Thema, aber der Film ist kein Meisterwerk, denn die Auseinandersetzung mit der Problematik bleibt oberflächlich und die Figuren sind keine Charaktere sondern Schablonen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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