Eugen Ruge : In Zeiten des abnehmenden Lichts

In Zeiten des abnehmenden Lichts
In Zeiten des abnehmenden Lichts Originalausgabe: Rowohlt Verlag, Reinbek 2011 ISBN: 978-3-498-05786-2, 429 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Die Kommunistin Charlotte Powileit und ihr Ehemann Wilhelm kehren 1952 aus dem Exil in Mexiko zurück und siedeln sich in der DDR an. Charlottes Sohn Kurt Umnitzer, der 1956 mit seiner russischen Frau und dem Kind Alexander aus der UdSSR nach Ostberlin kommt, befasst sich als Historiker mit der Arbeiterbewegung. Alexander setzt sich am 1. Oktober 1989 in den Westen ab, und für seinen Sohn Markus hat der Sozialismus keine Bedeutung mehr. Die Strahlkraft der kommunistischen Ideologie hat ihre Wirkung eingebüßt ...
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Kritik

Nicht chronologisch, sondern kaleidoskopartig und aus verschiedenen Perspektiven erzählt Eugen Ruge in dem Roman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" eine vier Generationen umspannende Familiengeschichte.
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Wilhelm Powileit wurde am 1. Oktober 1899 in Hamburg geboren. Er absolvierte eine Metallarbeiterlehre und trat 1919 in die USPD ein. Ende der Zwanzigerjahre setzte er sich unbeirrbar für die Sozialfaschismus-These ein, also den gemeinsamen Kampf von Kommunisten und Nationalsozialisten gegen die Sozialdemokratie. Schließlich heiratete er Charlotte Umnitzer, die Mutter von zwei Söhnen: Werner und Kurt. Nach Hitlers Machtergreifung setzte sich die Familie in die UdSSR ab. Während die Söhne auch nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs dort blieben, emigrierten die Eltern im Auftrag der KPdSU nach Mexiko Stadt. Wilhelm wurde dort Leibwächter des Diamantenhändlers Mendel Eder, und Charlotte arbeitete in der Redaktion einer kommunistischen Zeitschrift, obwohl sie nur vier Klassen Haushaltsschule besucht hatte.

1952 zogen Charlotte und Wilhelm Powileit in die DDR, um dort ihren Beitrag zum Aufbau des Sozialismus zu leisten. Charlotte wurde Sektionsleiterin an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Neuendorf bei Berlin, und Wilhelm übernahm das Amt des Verwaltungsdirektors.

Werner und Kurt Umnitzer waren 1941 in Moskau zu je zehn Jahren Lagerhaft verurteilt worden, weil sie sich in einem Gespräch im Zusammenhang mit dem Hitler-Stalin-Pakt kritisch über den sowjetischen Partei- und Regierungschef Stalin geäußert hatten.

Werner kam aus dem Straflager nicht zurück und blieb verschollen.

Kurt wurde im Herbst 1943 durch einen herabfallenden Ast am Fuß verletzt. Leutnant Sobakin rettete ihm das Leben, indem er ihn nicht auf die Krankenstation bringen ließ, wo die Essensrationen noch knapper waren als für die übrigen bereits halb verhungerten Häftlinge, sondern als Nachtwächter einteilte. Seine Strafe wurde schließlich in Verbannung umgewandelt. In Slawa, einer Stadt im Nord-Ural, heiratete er die russische Sanitäterin Irina Petrowna. Als Stalin 1956 starb, zeugten sie einen Sohn, der den Namen Alexander („Sascha“) erhielt und zogen noch im selben Jahr in das Haus von Wilhelm und Charlotte Powileit in Neuendorf.

Obwohl Kurt Umnitzer zu diesem Zeitpunkt bereits fünfunddreißig Jahre alt war, erhielt er sofort eine Doktoranden-Stelle an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Er promovierte als Historiker und schrieb im Verlauf seiner Karriere ein Dutzend Bücher über die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung.

Seine Frau, die bei der DEFA beschäftigt war, besuchte 1959 mit dem kleinen Alexander ihre Mutter Nadjeshda Iwanowna („Baba Nadja“) in Slawa.

Während Charlotte sich als Sektionsleiterin an der Akademie in Neuendorf bewährte, wurde Wilhelm in den Vorruhestand abgeschoben. Er übernahm schließlich den Posten des Wohnbezirksparteisekretärs.

Alexander musste 1973 zum Militärdienst nach Halberstadt.

1976 holte Irina Imnitzer ihre Mutter aus Russland nach Neuendorf.

Inzwischen hatte Alexander geheiratet. Seine Frau Melitta wurde 1976 schwanger, und sie bekamen einen Sohn: Markus. Aber 1979 verließ Alexander seine Familie, und Melitta reichte die Scheidung ein. Alexander quartierte sich in einem leer stehenden Mietshaus in Berlin ein und brach sein Geschichtsstudium kurz vor dem Diplom ab.

Am 1. Oktober 1989 feiert die Familie Wilhelms 90. Geburtstag. Weil der Greis dement zu werden beginnt, sprach Charlotte bereits mit dem langjährigen Hausarzt über eine Unterbringung im Seniorenheim, aber Dr. Süß war nicht bereit, ihr Anliegen zu unterstützen.

Alexander, der inzwischen mit einer Frau namens Catrin zusammenwohnt, soll um 11 Uhr bei seinen Großeltern eintreffen, um den Tisch für das Buffet auszuziehen. Stattdessen ruft er seine Eltern aus Gießen an: Er hat sich in den Westen abgesetzt! Irina betrinkt sich daraufhin und ist nicht in der Lage, ihren Mann und ihre Mutter zur Geburtstagsfeier zu begleiten.

Charlotte begrüßt Kurt und Nadjeshda Iwanowna im Vorraum. Als Geburtstagsgeschenk hat die Russin ein Glas selbst eingemachter Gurken mitgebracht.

Jetzt kam Charlotte angerauscht, auch sie war ja älter als Nadjeshda Iwanowna, aber immer noch fix auf den Beinen, und eine Frisur wie ein junges Mädchen. Auch wenn das Gespräch zwischen Kurt und Charlotte auf Deutsch stattfand, begriff Nadjeshda Iwanowna, dass Charlotte nach Irina und Sascha fragte […]. Immerhin nahm sie es mit Fassung, bloß Wilhelm sollte nichts erfahren, ni slowa Wilgelmu, wiederholte sie extra nochmal auf Russisch.
– Verstehen Sie, Nadjeshda Iwanowna, er ist schon ganz und gar …
Und dann machte sie eine schwer zu deutende Handbewegung. Was war mit Wilhelm? Ging es ihm nicht gut?
Tatsächlich war Wilhelm mager geworden, seit Nadjeshda Iwanowna ihn das eltzte Mal gesehen hatte, er verschwand fast in seinem riesigen Sessel. Sein Blick war dunkel und seine Stimme gebrochen, als er sie begrüßte.
– Für dich, Väterchen, sagte Nadjeshda Iwanowna und überreichte das Gurkenglas.
Wilhelms Blick hellte sich auf, er sah Nadjeshda Iwanowna an und sagte dann, mit Blick auf die Gurken:
– Garoch!
Aber es waren keine Erbsen.
– Es sind Gurken, erklärte Nadjeshda Iwanowna. Ogurzy!
– Garoch, sagte Wilhelm.
– Ogurzy, sagte Nadjeshda Iwanowna.
Aber Wilhelm, als wolle er ihr beweisen, dass doch Erbsen drin seien, ließ das Glas öffnen und angelte eine Gurke heraus. und obwohl es nun wirklich eindeutig eine Gurke war, in die er hineinbiss, sagte er:
– Garoch!
Nadjeshda Iwanowna nickte – so stand es also um ihn.

Aus Wilhelms Sicht spielt sich das so ab:

Nadjeshda Iwanowna überreichte ihm ein Glas Gurken.
Wilhelm wühlte in seinem Gedächtnis. Zu lang war es her, dass er in Moskau gewesen war, damals zur Ausbildung bei der OMS, und das einzige Wort, das er unter den Trümmern seines Russischs noch auffand, war garosch: gut, hervorragend.
– Garosch, garosch, sagte er.
Nadjeshda Iwanowna sagte:
– Ogurzy.
Wilhelm nickte.
– Garosch!
Er ließ das Glas öffnen […] und aß öffentlich eine russische Gurke. Früher hatte er russische Papirossy geraucht, jetzt aß er wenigstens eine russische Gurke.
– Garosch, sagte Wilhelm.
– Du kleckerst, sagte Charlotte.

Melitta kommt mit ihrem zwölfjährigen Sohn Markus aus Großkrienitz nach Neuendorf.

Lisbeth, die Haushaltshilfe, deren Brüste durchs Dekolleté schwappen, schenkt Wilhelm Blumen.

– Komm her, sagte Wilhelm.
Er nahm einen Hundertmarkschein aus seiner Brieftasche.
– Das ist zu viel, sagte Lisbeth.
Kam aber trotzdem. Wilhelm zog sie dicht an sich heran und steckte ihr den Hundertmarkschein ins Dekolleté.
– Du Schlimmer, sagte Lisbeth.
Ihre Wangen röteten sich, wurden noch dicker. Sie wand sich sanft aus seiner Umarmung, nahm das kleine Tablett, auf dem sie den Kaffee gebracht hatte, und ging.
– Lisbeth?
– Ja?
Sie blieb stehen.
– Wenn ich mal tot bin, hat sie mich vergiftet.

Kurz darauf singt der Pionierchor ein Geburtstagsständchen. Zum Dank dafür steckt Wilhelm auch der Pionierleiterin einen Hundertmarkschein in den Ausschnitt.

Plötzlich bricht Wilhelm zusammen und bringt den nicht sachgemäß ausgezogenen Tisch samt dem Buffet zum Einsturz. Melitta, die annimmt, dass er zu viel getrunken hat, verlässt mit Markus das Haus, ohne sich zu verabschieden. Auch die anderen Gäste gehen.

Kurt lässt seine Schwiegermutter zurück und besucht noch Vera, eine frühere Kollegin seiner Frau im Archiv der Neuendorfer Akademie, die 1965 zufällig zur selben Zeit Urlaub am Strand von Nessebar gemacht hatte und auf dem überraschend heißen Sand so herumgehüpft war, dass sich Kurt der Anblick ihrer tanzenden Brüste eingeprägt hatte. An diesem Abend schläft er nach drei Jahren erstmals wieder mit ihr.

Dass sein Stiefvater tot ist, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Charlotte vertauschte zwei Arzneifläschchen und tat Wilhelm versehentlich statt Baldrian zwei Löffel voll von ihrer eigenen, tropfenweise einzunehmenden Medizin in den Tee. „Wenn ich mal tot bin, hat sie mich vergiftet“, hatte er zu Lisbeth gesagt. Die Prophezeiung erfüllte sich bereits wenige Stunden später, noch an seinem 90. Geburtstag.

Zwei Jahre später stirbt Charlotte im Pflegeheim.

Alexander zieht nach Moers und inszeniert dort am Theater.

1992 heiratet Melitta Klaus Greve, den Pfarrer in Großkrienitz, der sich nach der Wiedervereinigung in den Bundestag wählen ließ. Er besorgt Markus eine Lehrstelle als Kommunikationselektroniker in Cottbus, aber der Junge zeigt kein Interesse an der Ausbildung und kommt häufig zu spät, vor allem wenn er in der Disko war, Ecstasy schluckte und Dope rauchte.

Irina Umnitzer, deren Alkoholkrankheit sich zunehmend verschlimmerte, stirbt am 1. November 1995 im Alter von achtundsechzig Jahren.

Danach beginnt Kurt noch ein Verhältnis mit einer anderen Frau, aber als die Altersdemenz bei ihm nicht mehr zu übersehen war, verschwand sie. Mittlerweile kümmert sich ein ambulanter Pflegedienst um Kurt, der allein in seinem Haus in Neuendorf lebt.

Nachdem bei Alexander 2001 ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde, schaut er noch einmal bei seinem Vater vorbei, der inzwischen das vom „Essen auf Rädern“ gebrachte Gulasch mit den Fingern isst, weil es ihm nicht mehr gelingt, die Fleischstückchen mit der Gabel in den Mund zu befördern. Sein siebenundvierzig Jahre alter, unheilbar kranker Sohn bricht einen Schrank auf, in dem Kurt – wie Alexander seit langem weiß – Herrenmagazine, erotische Kartenspiele und Nacktfotos von Irina aufbewahrte. Alexander wirft all das ins Kaminfeuer, denn von der Sammlung braucht niemand zu erfahren. Zum Schluss nimmt Alexander die 27 000 Euro aus dem Wandsafe, die sich in der Zeit ansammelten, als Kurt noch immer zur Bank ging und hohe Geldbeträge aus dem Automaten zog.

Mit dem Geld fliegt Alexander nach Mexiko, um die Orte aufzusuchen, an denen seine Großmutter Charlotte sich aufgehalten hatte. Nach der Ankunft vergisst er Marion anzurufen, mit der er in den letzten drei Jahren zusammenlebte.

In Mexiko Stadt hält ein Taxifahrer mit ihm in einer Gasse, steigt aus und verschwindet in einem Hauseingang. Zwei Jugendliche, kaum älter als sechzehn, bedrohen Alexander mit einem Messer und verlangen von ihm, dass er die Taxifahrt bezahlt. Der jüngere der beiden Räuber reißt ihm die Brieftasche aus der Hand, nimmt die Geldscheine heraus – 300 Dollar und ein paar hundert Pesos –, dann laufen die beiden fort. Alexander geht zu Fuß zum Hotel zurück. Unterwegs drängt sich ihm ein Schuhputzer auf. Vergeblich fordert Alexander ihn auf, die Hände von seinen Schuhen zu lassen. Als der Schuhputzer lauthals seinen Lohn verlangt, bleiben Passanten stehen.

– You have to pay my work, wiederholt die Schmeißfliege.
Die Schmeißfliege hat die Flügel ausgebreitet, versperrt ihm den Weg, den Fußschemel in der einen Hand, das Putzköfferchen in der anderen. Alexander geht auf ihn zu, bereit zuzuschlagen. Doch er schlägt nicht, er schreit. Scheit aus vollem Hals, schreit ihm mitten ins Gesicht:
– I have no money, schreit er.
Die Schmeißfliege weicht verblüfft zurück.
– I have no money, schreit Alexander noch einmal. I have no money!
Und dann fällt es ihm sogar auf Spanisch ein:
– No tengo dinero, schreit er.
Hebt die Hände und schreit.
– No tengo dinero!
Schreit den Leuten ins Gesicht:
– No tengo dinero!

Im Hotel sucht er vergeblich seine Ohrstöpsel, die es ihm ermöglichten, trotz des Lärms zu schlafen. Das Zimmermädchen muss sie weggeworfen haben. In mehreren Apotheken fragt Alexander nach Ersatz, aber man versteht ihn nicht: Offenbar kennen die Mexikaner das Problem nicht; sie sind den Lärm gewohnt.

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In dem Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ erzählt Eugen Ruge ruhig und gelassen eine autobiografisch gefärbte Familiengeschichte über vier Generationen.

Der 1899 geborene Wilhelm Powileit schließt sich 1919 der USPD an. Er und seine Ehefrau Charlotte bleiben auch im mexikanischen Exil der kommunistischen Überzeugung treu und siedeln sich deshalb 1952 bei ihrer Rückkehr nach Deutschland in der DDR an. Charlottes Sohn Kurt Umnitzer wird 1941 in der UdSSR wegen Kritik an Stalin deportiert, aber er arrangiert sich schließlich mit den Kommunisten, zieht 1956 mit seiner russischen Frau nach Ostberlin und beschäftigt sich als Historiker mit der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Sein Sohn Alexander setzt sich am 1. Oktober 1989 – kurz vor dem Zusammenbruch der DDR – in den Westen ab. Und für Alexanders Sohn Markus hat der Sozialismus kaum noch Bedeutung. Während die Ehe seiner Eltern scheitert, die Großmutter immer stärker dem Alkohol verfällt [Alkoholkrankheit] und der Großvater aufgrund seiner Altersdemenz alles vergisst, wächst Markus zu einem Jungen heran, der kein Interesse an einer Ausbildung zeigt und sich mit Drogen in eine Scheinwelt flüchtet. Die Strahlkraft der kommunistischen Ideologie hat im Verlauf von vier Generationen ihre Wirkung eingebüßt. „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ lautet denn auch der Titel des Buches.

Eugen Ruge entwickelt die Geschichte in zwanzig Kapiteln, die mit Jahreszahlen bzw. dem Datum des 1. Oktober 1989 überschrieben, aber nicht chronologisch angeordnet sind. Außerdem springt er innerhalb der Kapitel zwischen der Gegenwart und Rückblenden hin und her, sodass sich ein Bild wie in einem Kaleidoskop ergibt. Im Zentrum steht der 90. Geburtstag Wilhelm Powileits am 1. Oktober 1989. Dieses Ereignis greift Eugen Ruge in sechs Kapiteln auf und schildert es jedes Mal aus der Sicht einer anderen Figur: Irina Umnitzer, Nadjeshda Iwanowna, Wilhelm Powileit, Markus Umnitzer, Kurt Umnitzer, Charlotte Powileit. Die einander ergänzenden Perspektiven in diesem erzählerischen Schwerpunkt sind auch stilistisch das Überzeugendste an dem Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“.

Die fünf mit der Jahreszahl 2001 überschriebenen Kapitel über Alexander Umnitzer – dem Alter Ego des Autors Eugen Ruge – wirken allerdings aufgesetzt. Dass Alexander und sein Sohn Markus am Ende des Niedergangs einer Familie und einer Ideologie stehen, hätte man auch ohne die nostalgische Mexiko-Reise des unheilbar Kranken verstanden.

In einem Roman auf hohem Niveau sind sprachliche Entgleisungen besonders ärgerlich. Zum Beispiel ist die Rede von einem blauen Sonnenschirm, der „selbstvergessen im Sand herumlungert“ (S. 409).

Bei Neuendorf dachte Eugen Ruge wohl an Babelsberg, denn dieser Ort ging aus dem slawischen Weiler Nova Ves (Neuendorf) hervor. Dementsprechend assoziieren wir Großkrienitz mit dem Bahnhof Griebnitzsee im Osten von Babelsberg.

Den Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ von Eugen Ruge gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Ulrich Noethen (Regie: Harald Krewer, Berlin 2011, 10 CDs, ISBN 978-3-8398-1121-4). Matti Geschonneck verfilmte das Buch.

Originaltitel: In Zeiten des abnehmenden Lichts – Regie: Matti Geschonneck – Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase nach dem Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts “ von Eugen Ruge – Kamera: Hannes Hubach – Schnitt: Dirk Grau – Musik: Christoph Becker, Pia Hoffmann – Darsteller: Bruno Ganz, Hildegard Schmahl, Sylvester Groth, Evgenia Dodina, Alexander Fehling, Natalia Belitski, Gabriela Maria Schmeide, Angela Winkler, Stephan Grossmann, Sophie Pfennigstorf, Jörg Pose, Pit Bukowski, Sarina Radomski, Jean Denis Römer, Inka Friedrich u.a. – 2017; 100 Minuten

Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa bei Swerdlowsk am Ural geboren.

Wolfgang Ruge (1917 – 2006), der Vater von Eugen Ruge, stammte aus einem kommunistischen Elternhaus. Nach Hitlers Machtergreifung flüchtete die Familie in die UdSSR, aber dort wurde Wolfgang Ruges Bruder Walter festgenommen, und den Vater lieferten die Russen an das Deutsche Reich aus. 1941 wurden Wolfgang Ruge und seine Ehefrau nach Kasachstan deportiert. Später kam Ruge als Zwangsarbeiter in ein Lager im Nordural, und seine Frau folgte ihm.

Als Eugen zwei Jahre alt war (1956), zog die Familie nach Ostberlin. Dort promovierte Wolfgang Ruge drei Jahre später als Historiker.

Eugen Ruge studierte an Humboldt-Universität Mathematik. Danach wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde in Potsdam. 1988 verließ er die DDR und siedelte sich in der Bundesrepublik an. Er schrieb Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher. 2011 veröffentlichte er seinen ersten Roman: „In Zeiten des abnehmenden Lichts“. Dafür wurde er mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012
Textauszüge: © Rowohlt Verlag

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