Reykjavik – Rotterdam. Tödliche Lieferung

Reykjavik – Rotterdam. Tödliche Lieferung

Reykjavik – Rotterdam. Tödliche Lieferung

Reykjavik - Rotterdam. Tödliche Lieferung – Originaltitel: Reykjavik – Rotterdam – Regie: Óskar Jónasson – Drehbuch: Arnaldur Indriðason, Óskar Jónasson – Kamera: Bergsteinn Björgúlfsson – Schnitt: Elísabet Ronaldsdóttir – Musik: Bardi Johannson – Darsteller: Baltasar Kormákur, Ingvar E. Sigurdsson, Lilja Nott Þorarinsdottir, Victor Löw, Jörundur Ragnarsson, Johannes Haukur Johannesson, Þröstur Leó Gunnarsson, Ólafur Darri Ólafsson, Theódór Júlíusson, Pálmi Kormákur Baltasarsson, Stormur Jón Kormákur Baltasarsson u.a. – 2008; 85 Minuten

Inhaltsangabe

Früher schmuggelte der isländische Matrose Kristófer Alkohol. Nach der Verbüßung einer Haftstrafe arbeitet er als Wachmann in Reykjavik. Weil das Geld für die junge Familie nicht reicht, lässt er sich von dem Bauunternehmer Steingrímur dazu anstiften, noch einmal für eine Schmuggeltour auf einem Frachter anzuheuern, der nach Rotterdam ausläuft. Kristófer ahnt nicht, dass ihn sein vermeintlicher Freund ins Verderben schicken will ...
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Kritik

"Reykjavik – Rotterdam. Tödliche Lieferung" ist kein Meisterwerk, sondern ein derber, düsterer und nicht in allen Einzelheiten stimmiger Islandkrimi von Óskar Jónasson und Arnaldur Indriðason.
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Als der Isländer Kristófer (Baltasar Kormákur) noch zur See fuhr, schmuggelte er Alkohol in großen Mengen auf die Insel. Dafür verbüßte er eine Haftstrafe. Inzwischen ist er auf Bewährung frei und wieder bei seiner Ehefrau Íris (Lilja Nótt Þórarinsdóttir) und den beiden kleinen Söhnen in Reykjavik. Obwohl Kristófer als Wachmann und Íris als Frisörin arbeiten, reicht das Geld bei weitem nicht. Sie sind mit der Wohnungsmiete drei Monate im Rückstand und müssen innerhalb eines Monats ausziehen.

In dieser Notlage lässt Kristófer sich von dem mit ihm befreundeten Bauunternehmer Steingrímur (Ingvar Eggert Sigurðsson) dazu anstiften, noch einmal für eine Schmuggeltour auf seinem alten Frachter anzuheuern, der nach Rotterdam ausläuft. So wie früher streckt Steingrímur das erforderliche Geld für den Einkauf des Alkohols in Rotterdam vor. Er ist Kristófer zu Dank verpflichtet, weil dieser ihn nach seiner Festnahme weder der Polizei noch dem Gericht verriet. Der Reeder Jóhannes (Magnús Ragnarsson) will den Vorbestraften zuerst nicht nehmen, aber Steingrímur stimmt ihn um.

Der Kapitän des Schiffes ist entrüstet, als er Kristófer an Bord erblickt. Niemand sagte ihm vorher Bescheid, und er befürchtet, dass Kristófer vorhat, erneut Alkohol zu schmuggeln. Das will er verhindern, denn als Kristófer damals aufflog, wurde der Frachter für einige Zeit beschlagnahmt. Argwöhnisch beobachtet er den Matrosen. Aber der wird von den anderen Besatzungsmitgliedern gedeckt, die an dem beabsichtigten Schmuggel mitverdienen.

Ein absichtlich herbeigeführter Maschinenschaden hält den Frachter länger als geplant im Hafen von Rotterdam fest. Die Verzögerung soll es Kristófer und seinem Komplizen ermöglichen, mehrere tausend Liter Alkohol und einen Lieferwagen zu beschaffen. Doch als er bei dem gewalttätigen Hehler Hoogland (Victor Löw) die Reisetasche öffnet, in die er das Geld gepackt hatte, findet er nur Zeitungspapier. Offenbar hat ein anderes Besatzungsmitglied die an Bord des Schiffs versteckte Reisetasche gefunden und das Geld gestohlen.

Daraufhin werden Kristófer und sein Komplize von Hoogland gezwungen, beim Überfall auf einen Geldtransporter in Rotterdam mitzumachen. Die Bande blockiert die Straße vor und hinter dem gepanzerten Fahrzeug und sprengt die Türen auf. Aber bevor die Beute umgeladen ist, taucht die Polizei auf, und eine blutige Schießerei beginnt. Den beiden Matrosen gelingt es zu entkommen. Sie fahren den Lieferwagen mit der Alkohol-Ladung in einen Container, der unmittelbar vor dem Ablegen auf den Frachter gehievt wird.

An Bord findet Kristófer in der Kabinendecke des isländischen Matrosen Arnór (Jörundur Ragnarsson) eine größere Menge Drogen. Das bestätigt seinen Verdacht: Arnór bestahl ihn, um mit dem Geld Drogen zu kaufen, denn seit einem fehlgeschlagenen Schmuggelversuch steht er bei Eiríkur (Jóhannes Haukur Jóhannesson), dem Anführer einer Dreierbande in Reykjavik, mit einer größeren Summe in der Kreide. Kristófer befürchtet nun, dass bei einer routinemäßigen Durchsuchung des Schiffes die Drogen gefunden werden und dadurch auch sein eigenes Vorhaben auffliegt.

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überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Was er nicht ahnt: Sein vermeintlicher Freund Steingrímur steckt mit Eiríkur unter einer Decke. Um zu verhindern, dass Kristófer seine Drohung wahrmacht und die Drogen ins Meer kippt, hetzt er die Dreierbande auf Íris. Sie verwüsten die Wohnung, bedrohen sie im Frisörsalon, stehlen ihr Auto und fahren damit durch eine Schaufensterscheibe. Dann verlangen sie von ihr, Kristófer auf dem Schiff anzurufen und ihm klarzumachen, dass er die „Seife“ nicht über Bord werfen dürfe.

Verzweifelt sucht Íris Hilfe bei Steingrímur. Der kokainsüchtige Kriminelle legte es von Anfang an darauf an, Íris für sich zu gewinnen und seinen Rivalen Kristófer erneut ins Gefängnis zu bringen. Um sicherzugehen, ruft er Jóhannes an und behauptet, er habe sich in seinem Freund getäuscht und soeben erfahren, dass dieser dabei sei, eine große Menge Alkohol von Rotterdam nach Reykjavik zu schmuggeln.

Als Íris merkt, was Steingrímur vorhat, schließt sie sich im Bad ein. Er wirft sich gegen die Tür. Durch die aufbrechende Tür wird Íris mit dem Kopf gegen den Heizkörper geschleudert. Steingrímur packt die Leblose in den Kofferraum, fährt sie zu einer Baustelle und wirft sie hinter eine Verschalung, die am nächsten Tag mit Beton ausgegossen werden soll.

Im Hafen von Reykjavik sucht die von Jóhannes alarmierte Polizei nach der Schmuggelware, findet jedoch nichts, weil Kristófer den Alkohol und die Drogen gut versteckt hat. Der Frachter wird freigegeben.

Eiríkur und seine beiden Kumpane werden von Kristófer nachts ins Haus des Kapitäns gelockt. Dort werden sie alle vier von der Polizei wegen Drogenschmuggels verhaftet.

Kristófer ahnt, dass Steingrímur seiner Frau etwas antat und wohin er sie gebracht hat. Der Betonmischer beginnt gerade, die Ladung in die Verschalung zu pumpen, da reißt Kristófer die unteren Bretter heraus – und zieht Íris hervor. Sie lebt noch und wird ins Krankenhaus gebracht.

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„Reykjavik – Rotterdam. Tödliche Lieferung“ ist kein Meisterwerk, sondern ein derber, düsterer und nicht in allen Einzelheiten stimmiger Islandkrimi. Das Drehbuch schrieben der Schriftsteller Arnaldur Indriðason und der Regisseur Óskar Jónasson.

Baltasar Kormákur, der Hauptdarsteller in „Reykjavik – Rotterdam. Tödliche Lieferung“, drehte unter dem Titel „Contraband. Gefährliche Fracht“ ein Remake mit Mark Wahlberg und Kate Beckinsale in den Hauptrollen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

Baltasar Kormákur: Contraband. Gefährliche Fracht

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