Jenseits aller Regeln

Jenseits aller Regeln

Jenseits aller Regeln

Jenseits aller Regeln - Originaltitel: Le Cousin - Regie: Alain Corneau - Drehbuch: Michel Alexandre und Alain Corneau, nach einer Idee von Michel Alexandre - Kamera: Michel Amathieu - Schnitt: Thierry Derocles - Darsteller: Alain Chabat, Patrick Timsit, Samual Le Bihan, Marie Trintignant, Caroline Proust, Agnès Jaoui, Philippe Magnan u.a. - 1998; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Eine Richterin hat sich vorgenommen, das Zusammenspiel einer Polizeieinheit mit kriminellen Spitzeln zu durchleuchten und Gesetzesverstöße zu ahnden. In diesem Augenblick bringt der wichtigste Informant die Polizei auf die Spur internationaler Großhändler der Rauschgiftszene.

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Kritik

"Jenseits aller Regeln" ist ein spannender und gut gespielter Thriller, in dem vor allem die Frage aufgeworfen (aber nicht beantwortet) wird, wieviel Unrecht Polizeibeamte in Kauf nehmen dürfen, um schlimmere Verbrechen verhindern zu können.
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Richterin Lambert (Marie Trintignant) hat sich vorgenommen, das Zusammenspiel einer Einheit der Pariser Kriminalpolizei mit kriminellen Spitzeln zu durchleuchten und Gesetzesübertretungen zu ahnden. Sie hat es besonders auf einen Drogendealer abgesehen, von dem sie nur den Decknamen „Teddybär“ (Patrick Timsit) kennt. Die Richterin ahnt, dass er der Polizei Hinweise auf Rauschgiftringe liefert und dafür einen Anteil der erbeuteten Drogen erhält.

Teddybärs Verbindungsmann Philippe soll als erster aussagen. Am Tag vor dem Termin bei der Richterin erschießt sich der Polizist. Daraufhin will Francis (Samuel Le Bihan), der Leiter der Einheit, nichts mehr mit dem Informanten zu tun haben. Die Richterin lädt das Team vor, aber die Mitglieder beteuern, dass nur Philippe gewusst habe, wo und wann er Teddybär treffen könne. Niemand sonst stehe in Kontakt mit ihm.

Tatsächlich trifft sich von jetzt an der Polizist Gérard Delvaux (Alain Chabat) regelmäßig mit Teddybär. Der Drogenhändler sorgt rührend für seine Frau und seine beiden Kinder, aber er wird rasch jähzornig und schlägt dann Gegner in blinder Wut zusammen. Gérard ist sich darüber im Klaren, dass die Zusammenarbeit mit dem Kriminellen aus moralischen und juristischen Gründen bedenklich ist, aber er weiß auch, dass die Polizei nur aufgrund der ausgezeichneten Hinweise noch schlimmere Verbrecher festnehmen kann.

Als Richterin Lambert den Polizisten eine Frist von einer Woche setzt, um ihr Teddybär zu übergeben, erklärt sich dieser bereit, Gérard mit drei Schwarzen zusammenzuführen, die Heroin kilogrammweise verkaufen. Gérard vereinbart telefonisch ein Treffen mit den Dealern und will zunächst eine Probe von 100 g des Stoffes für 40 000 Francs übernehmen. Um das Geld aufzutreiben, lässt er Teddybär beschlagnahmtes Rauschgift verkaufen. Durch den Deal gelingt es Teddybär und Gérard, das Misstrauen der Schwarzen zu zerstreuen.

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Beim nächsten Mal soll es sich um eine größere Menge handeln. Diesmal erhält Gérard das erforderliche Geld auf dem Dienstweg. Seine Kollegen halten sich bereit, doch sie wagen es nicht, die Männer festzunehmen, weil sie den Stoff ausgerechnet in einem vollbesetzten Schnellrestaurant übergeben und die zu erwartende Schießerei zu viele Unbeteiligte gefährden würde. Die Beamten und Teddybär verfolgen die drei Schwarzen. Diese verschwinden in einer Villa und steigen kurz darauf mit Reisegepäck in eine Limousine mit diplomatischem Kennzeichen. Francis scheut vor dem Zugriff auf Diplomaten zurück, aber Teddybär rammt ihren Wagen, und Gérard – der das diplomatische Kennzeichen für gefälscht hält – durchwühlt den Kofferraum. Tatsächlich findet er mehrere Kilogramm Drogen, doch inzwischen hält Francis die Diplomatenausweise der Herren in der Hand.

Wegen der diplomatischen Verwicklungen wird Gérard in eine andere Abteilung strafversetzt. Aber er geht noch zusammen mit Teddybär zu Richterin Lambert. Teddybär stellt sich freiwillig.

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„Jenseits aller Regeln“ ist ein spannender und gut gespielter Thriller, in dem vor allem die Frage aufgeworfen (aber nicht beantwortet) wird, wieviel Unrecht Polizeibeamte in Kauf nehmen dürfen, um schlimmere Verbrechen verhindern zu können.

„Jenseits aller Regeln“ („Le Cousin“) wurde für fünf „Césars“ nominiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Marie Trintignant (Kurzbiografie)

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