Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest – Originaltitel: Beauty and the Beast – Regie: Bill Condon – Drehbuch: Stephen Chbosky, Evan Spiliotopoulos, nach dem Drehbuch des Animationsfilms "Die Schöne und das Biest" bzw. dem Volksmärchen – Kamera: Tobias A. Schliessler – Schnitt: Virginia Katz – Musik: Alan Menken – Darsteller: Emma Watson, Dan Stevens, Luke Evans, Kevin Kline, Josh Gad, Ewan McGregor, Stanley Tucci, Gugu Mbatha-Raw, Audra McDonald, Ian McKellen, Emma Thompson u.a. – 2017; 130 Minuten

Inhaltsangabe

Der Uhrmacher Maurice verirrt sich und gerät zu einem geheimnisvollen Schloss, in dem er wie von Geisterhand bewirtet wird. Als er eine Rose für seine Tochter Belle pflücken möchte, hindert ihn der von einer Zauberin in ein Biest verwandelte Prinz daran und sperrt ihn ein. Das Pferd kommt allein ins Dorf zurück. Belle schließt daraus, dass ihrem Vater etwas zugestoßen ist, und sie findet ihn in der Gewalt des Biests ...
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Kritik

Bei der Neuverfilmung des Volksmärchens "Die Schöne und das Biest" durch Bill Condon handelt es sich um eine aufwändige Inszenierung aus Animation und Realfilm. Die Gesangseinlagen verhindern anfangs, dass die Darstellung Schwung aufnimmt.
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Der verzauberte Prinz

Ein verwaister französischer Prinz (Dan Stevens), der zwar eine vorzügliche Bildung erhielt, dem jedoch der hartherzige Vater ein schlechtes Vorbild war, lebt im Schloss seiner Familie. Als der Egozentriker gerade wieder ein Fest feiert, bittet eine obdachlose Alte um Schutz vor dem wütenden Sturm und hält ihm eine kurz zuvor gepflückte Rose hin. Der reiche Prinz findet das Geschenk lächerlich und ist nicht bereit, der armen Greisin Zuflucht zu gewähren. Da verwandelt diese sich in eine schöne junge Frau (Hattie Morahan). Zur Strafe für sein Verhalten verzaubert sie den Prinzen in ein gehörntes Biest und seine Gäste ebenso wie die Bediensteten in Möbel bzw. Einrichtungsgegenstände und Geschirr. Der Fluch wird nur aufgehoben, wenn sich der Prinz in eine Frau verliebt und diese seine Gefühle erwidert, bevor das letzte Blütenblatt der von der Zauberin zurückgelassenen Rose abgefallen ist.

Belle

In einem Dorf in einiger Entfernung vom Schloss ahnt niemand etwas von diesem Ereignis. Es ist, als hätte es das Schloss und seine Bewohner nie gegeben.

Belle (Emma Watson), die Tochter des verwitweten Uhrmachers Maurice (Jolyon Coy / Kevin Kline), wird von den anderen Dorfbewohnern argwöhnisch beobachtet, weil sie nicht nur schreiben und lesen kann, sondern sich sogar Bücher ausleiht. Geboren wurde Belle in Paris, aber als ihre Mutter (Zoe Rainey) dort an der Pest starb, verließ Maurice die Stadt mit dem Kleinkind, um es vor der Seuche in Sicherheit zu bringen. Umworben wird Belle von dem Kriegsveteran Gaston (Luke Evans), der es als sportliche Herausforderung sieht, den Widerstand des hübschen Mädchens zu brechen.

Maurice und das Biest

Als Maurice eine reparierte Spieluhr ausliefern möchte, schlägt vor ihm im Wald der Blitz ein und setzt einen Baum in Brand. Er muss mit seinem Einspänner ausweichen und verfährt sich. Obwohl Juni ist, liegt Schnee. Ein Wolfsrudel greift ihn und das Pferd an. Im letzten Augenblick rettet ihn der Hengst und galoppiert mit ihm zu dem verwunschenen Schloss.

Dort wird Maurice wie von Zauberhand bewirtet. Der in ein Biest verwandelte Prinz lässt sich nicht sehen. Weil Maurice es unheimlich findet, will er weg. Bevor er sein Pferd besteigt, entdeckt er einen Rosenstrauch, und weil Belle sich als Mitbringsel von der Reise eine Rose gewünscht hat, schickt er sich an, eine zu pflücken. Aber das plötzlich aufgetauchte Biest hindert ihn daran und sperrt ihn ein.

Der Hengst kommt allein ins Dorf zurück. Belle, die sofort ahnt, dass ihrem Vater etwas zugestoßen ist, steigt auf, und lässt sich von dem Tier zum Schloss bringen, wo sie ihren gefangenen Vater findet. Das Biest beschuldigt Maurice, er habe versucht, ihn zu bestehlen. Belle bittet darum, sich von ihrem Vater verabschieden zu dürfen. Aber nachdem das Biest die Tür des Verschlags geöffnet hat, stößt sie ihren Vater hinaus und nimmt seinen Platz ein.

Erschüttert reitet Maurice ins Dorf zurück und berichtet in der Schenke, was geschehen ist. Gaston und dessen Freund LeFou (Josh Gad) erklären sich bereit, ihm zu dem geheimnisvollen Schloss zu folgen und Belle zu befreien. Als Maurice unterwegs klarstellt, dass Gaston keine Chance habe, sein Schwiegersohn zu werden, geraten sie in Streit, und Gaston schlägt Maurice nieder. Weil der Kriegsveteran inzwischen glaubt, das Biest und das Schloss seien Hirngespinste des Uhrmachers, fesselt er den Bewusstlosen an einen Baum und setzt ihn den Wölfen aus. LeFou hält das zwar für barbarisch, wagt es aber nicht, Maurice zu helfen, um seinen Freund nicht zu verlieren.

Die Zauberin findet Maurice und rettet ihn.

Zurück im Dorf beschuldigt er Gaston vor den anderen Gästen in der Schenke wegen des Mordanschlags, aber dem Jüngeren gelingt es, die Behauptungen des Uhrmachers als Wahnvorstellungen eines Geisteskranken abzutun und ihn einsperren zu lassen.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
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Spoiler

Belle, die ihre Fluchtversuche aufgegeben hat, isst inzwischen mit dem Biest und holt sich Bücher aus der riesigen Bibliothek des Schlosses. In einem Zauberspiegel sieht sie, dass ihr Vater in Schwierigkeiten ist. Das Biest, das sich in Belle verliebt hat, lässt sie frei und bestärkt sie in der Absicht, ihrem Vater zu helfen.

Im Dorf versucht sie, den Abtransport ihres inhaftierten Vaters zu verhindern. Sie versichert, dass es sich bei dem Biest und dem Schloss nicht um Einbildungen ihres Vaters handele. Als Gaston merkt, dass ihr das Biest weder verhasst noch gleichgültig ist, lässt er sie zu ihrem Vater in die geschlossene Kutsche sperren. Dann reitet er an der Spitze einer bewaffneten Schar los, um das Biest zu töten.

Dem Uhrmacher gelingt es, unbemerkt das Schloss des zur Abfahrt bereiten Gefängnisses zu öffnen. Auf diese Weise verhilft er Belle zur Flucht. Sie reitet sofort los, um das Biest zu warnen.

Im Schloss kämpfen die verzauberten Gegenstände gegen die Eindringlinge und schlagen sie schließlich in die Flucht. Auf der Suche nach dem Biest schleicht Gaston zur Turmspitze hinauf. Belle habe ihn geschickt, behauptet er und verhöhnt das Biest mit der Frage, ob es wirklich geglaubt habe, die schöne junge Frau könne sich in so etwas Hässliches verlieben. Gaston schießt dem Biest in den Rücken. Belle trifft ein, kann aber nicht verhindern, dass Gaston das Biest mit weiteren Schüssen verletzt, bevor er selbst in die Tiefe stürzt. Belle wirft sich verzweifelt auf das sterbende Biest.

Die Zauberin beobachtet es, und weil ihre Bedingung erfüllt ist, hebt sie den Fluch auf. Das Biest kommt wieder zu sich und verwandelt sich in den Prinzen zurück. Auch die anderen verzauberten Menschen im Schloss erhalten ihre eigentliche Gestalt zurück.

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„La Belle et la Bête“ ist ein französisches Volksmärchen, das 1740 von Gabrielle-Suzanne de Villeneuve und 1756 von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont aufgeschrieben wurde. Eine deutsche Übersetzung von Johann Joachim Schwabe erschien ebenfalls 1756: „Die Schöne und das Tier“. Später wurde daraus „Die Schöne und das Biest“.

Inzwischen gibt es zahlreiche Adaptionen, darunter den Film „Es war einmal“ (1946) von Jean Cocteau und die Oper „La belle et la bête“ (1994) von Philip Glass, den Zeichentrickfilm „Die Schöne und das Biest“ (1991; Regie: Gary Trousdale, Kirk Wise) und das gleichnamige Musical von Alan Menken (Musik), Linda Woolverton (Buch), Howard Ashman und Tim Rice (Songtexte).

Der Zeichentrickfilm und das Musical dienten Stephen Chbosky und Evan Spiliotopoulos als Vorlage für das Drehbuch der Neuverfilmung von Bill Condon mit Emma Watson und Dan Stevens in den Hauptrollen. Sie hielten sich dabei eng an die Originale.

„Die Schöne und das Biest“ (2017) ist aufwändig inszeniertes Märchenkino mit einer Mischung aus Animation und Realfilm. Selbstverständlich gibt es ein Happy End, und auch sonst dient die Handlung dazu, Wohlgefühle zu evozieren. Die Kostüme sehen ebenso fulminant aus wie die Computereffekte. Origineller als die sprechende Teekanne (Madame Pottine) und der tanzende Kerzenleuchter (Lumière) ist die Mimik der Uhr (Herr von Unruh). Lustig sind vor allem die Bewegungen des zum Schemel verzauberten Schoßhundes, und technisch am eindrucksvollsten wirkt das haarige Gesicht des Biests. Die Verfilmung enthält zehn neue Gesangseinlagen und neun umarrangierte Songs aus dem Broadway-Musical von 1994. Zu Beginn folgen sie zu dicht aufeinander und verhindern, dass die Handlung Schwung aufnimmt.

Die Dreharbeiten für „Die Schöne und das Biest“ dauerten vom 18. Mai bis 21. August 2015. Sie fanden in den Shepperton Studios bei London statt.

Es gibt Versionen von „Die Schöne und das Biest“ im Standard-Kinoformat und in 3D (Disney Digital 3D, RealD 3D, IMAX 3D).

Deutsche Synchronsprecher (Dialogregie: Manuel Straube): Gabrielle Pietermann (Belle), Sascha Rotermund (Biest), Jaron Löwenberg (Gaston), Manuel Straube (LeFou), Joachim Tennstedt (Maurice), Ben Hecker (Herr von Unruh), Philipp Moog (Lumière), Marina Köhler (Madame Pottine), Florian Nyncke (junger Prinz) u. a. Gesang: Julia Milena Scheeser (Belle), Stefan Thomas (Gaston), Thomas Amper (Lumière), Marion Martienzen (Madame Pottine) u. a.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2017

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