Brigitte Bardot


3. August 1933: Louis („Pilou“) Bardot (1896 – 1975) und Anne-Marie („Toty“) Mucel (1912 – 1978) vermählen sich in der Kirche von Saint-Germain-des-Prés in Paris.

28. September 1934: Brigitte wird als erstes Kind des römisch-katholischen Ehepaars Bardot in der Wohnung ihrer Eltern an der Place Violet in Paris geboren. In ihrer Autobiografie behauptet sie später, die Eltern hätten lieber einen Sohn gehabt.

Louis Bardot ist bei der Geburt seiner ersten Tochter achtunddreißig Jahre alt, sechzehn Jahre älter als seine Frau Anne-Marie. Um 6 Uhr morgens sitzt er jeden Tag in seinem Büro in Paris und führt das Familienunternehmen, das in einer Fabrik in Aubervilliers Azetylen herstellt. Anne-Marie studierte Musik und Tanz, ist jedoch nicht berufstätig. Die wohlhabende Familie lebt zusammen mit einem Dienst- und einem Kindermädchen in einer großbürgerlichen Sieben-Zimmer-Wohnung. Barnett Singer beschreibt die Eltern als „strict, money-respecting, by-the-book types“. Sie siezen sich und achten streng auf Disziplin.

12. Oktober 1934: Brigitte Bardot wird getauft.

Frühjahr 1938: Das dreijährige Mädchen wird am Blinddarm operiert.

Das Kind entwickelt ein enges Verhältnis zu den in der Nähe wohnenden Großeltern Léon („Le Boum“) Mucel (1881 – 1958) und Jeanne („Mamie“) Grandval (1887 – 1970) sowie zu Jeannes seit dem Ersten Weltkrieg verwitweter Schwester Marguerite („Tapompom“) Marchal (1891 – 1979), der einzigen Frau in der Familie, die (als Krankenpflegerin) arbeiten muss. Die in Ligny-en-Barrois lebenden Großeltern Charles Bardot (1860 – 1941) und Jeanne („Mémé“) Claveau (1864 – 1950) stehen Brigitte nicht so nah.

5. Mai 1939: Brigittes Schwester Marie-Jeanne („Mijanou“) wird geboren.

1940: Louis Bardot und sein Vater melden sich zum Kriegseinsatz. Anne-Marie Bardot weicht mit ihrer Mutter, den Töchtern und einem Kindermädchen vor den Deutschen nach Hendaye zurück.

1940/41: Als Louis Bardot freigestellt wird, damit er das kriegswichtige Familienunternehmen weiterführen kann, kehrt die Familie nach Paris zurück und zieht bald darauf in eine Wohnung in der Rue de la Pompe.

September 1941: Brigitte Bardot wechselt zur Privatschule Hattemar Prignet und beginnt bei Marcelle Bourgat mit Ballettunterricht.

Aus Standesdünkel verhindern die Eltern Freundschaften ihrer Töchter mit gesellschaftlich tiefer stehenden Mädchen.

1942: Nachdem Brigitte und Mijanou beim Spielen eine Porzellanvase zertrümmerten, wird das Dienstmädchen entlassen, und die Mutter erklärt ihren beiden Töchtern, dass diese die Eltern fortan mit „Sie“ anzusprechen hätten.

9. Mai 1943: Brigittes Erstkommunion

1943: Brigitte schafft es im Alter von neun Jahren bei einem Tanzwettbewerb unter die ersten zehn von 150 Teilnehmerinnen.

November 1943: Als Brigitte Bardot vom Tanzunterricht nach Hause kommt, nimmt der Vater sie mit ins Esszimmer, schließt die Tür und erklärt ihr mit ernster Miene, dass es keinen Nikolaus gibt und die Weihnachtsgeschenke von den Eltern gekauft werden.

Frühsommer 1944: Um sich von einer Lungenentzündung zu erholen, verbringt Brigitte die Ferien mit ihrer Freundin Chantal und deren Mutter in einem Bauernhaus bei Le Mesnil-Guilbert in der Normandie. Aber als sie Heimweh bekommt, verspricht der Vater, sie am 6. Juni abzuholen. Vergeblich warten sie an der Bushaltestelle auf ihn. Er kommt zu Fuß vom etwa sechs Kilometer entfernten Bahnhof in Étrépagny, weil der Busverkehr aufgrund der Invasion der Alliierten in der Normandie eingestellt wurde. Nachdem er geduscht und eine Kleinigkeit gegessen hat, bricht er mit Brigitte zusammen auf, um den Abendzug von Étrépagny nach Paris zu erreichen, denn Anne-Marie wartet auf sie, und die Telefonverbindungen sind unterbrochen. Einen Teil der Strecke trägt er seine neuneinhalbjährige Tochter auf den Schultern.

Spätsommer 1944: Die Eltern stellen eine Gouvernante ein: die streng katholische Witwe Legrand („la Big“).

1947: Die meisten Ferien verbringen Brigitte und Mijanou in Louveciennes westlich von Paris, wo Charles Bardot den norwegischen Pavillon der Weltausstellung von 1889 in Paris als Wochenendhaus aufgestellt hat.

In Louveciennes üben die beiden Mädchen mit einem fünfzehnjährigen Jungen das Küssen.

1947: Brigitte besteht die Aufnahmeprüfung fürs Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique und beginnt parallel zur Schule mit einem dreijährigen Ballettunterricht bei dem russischen Choreografen Boris Kniazeff.

Bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr darf Brigitte das Haus nur in Begleitung des Kindermädchens oder der Eltern verlassen. Umso stärker jubelt sie, als sie die Erlaubnis erhält, mit dem Tänzer Christian Foye von den „Ballets des Champs-Élysées“ und einigen anderen Mädchen für einen Monat nach Rennes zu reisen und dort in der Oper aufzutreten.

Januar 1949: Anne-Marie Bardot, die seit dem Krieg Hüte kreiert, überredet den Modeschöpfer Jean Barthet, ihre vierzehnjährige Tochter bei einer Vorführung von Hüten als Mannequin auf dem Laufsteg mitmachen zu lassen. Dabei fällt das Kind einer leitenden Mitarbeiterin der Modezeitschrift „Le Jardin des Modes“ auf.

2. Mai 1949: „Le Jardin des Modes“ druckt Fotos von Brigitte Bardot. Dadurch wird Hélène Lazareff, die Herausgeberin der Zeitschrift „Elle“, auf sie aufmerksam und möchte sie aufs Titelbild bringen. Louis Bardot willigt nur unter der Bedingung ein dass nicht der volle Name genannt wird.

8. März 1950: „BB“ ist auf dem Titel des „Elle“-Heftes abgebildet. Mit den Aufnahmen verdient sie ihr erstes Geld (5000 Francs). Sie genießt es, im Bus Fahrgäste zu sehen, die ihr Bild anschauen.

Dieses Mädchen möchte der Regisseur Marc Allégret (1900 – 1973) für den Film „Les lauriers sont coupés“ haben, und er beauftragt seinen Assistenten Roger Vadim (1928 – 2000), BB ausfindig zu machen.

Roger Vladimir Plemiannikov – so sein bürgerlicher Name – wurde am 26. Januar 1928 in Paris als Sohn des immigrierten weißrussischen Aristokraten Igor Plemiannikov und einer Französin aus der Provence namens Marie-Antoinette geboren. Acht Jahre später erlag Igor Plemiannikov im Alter von vierunddreißig Jahren einem Herzschlag. Seit 1947 arbeitet Roger Vadim für Marc Allégret und schreibt nebenbei Drehbücher. Ein eigenes Apartment hat er nicht; er wohnt bei seinem Freund Christian Marquand.

Roger Vadim ist überrascht, dass es sich bei dem Cover-Girl um die Tochter eines Industriellen handelt. Er schreibt Anne-Marie Bardot einen höflichen Brief.

Trotz der Bedenken ihrer Eltern darf Brigitte Bardot Probeaufnahmen machen lassen. Anne-Marie Bardot, die ihre Tochter begleitet, ist beruhigt, als sie feststellt, dass Marc Allégret gute Manieren hat. Den überzeugen allerdings die Probeaufnahmen nicht, und zur Erleichterung von Louis Bardot scheint die Filmkarriere seiner Tochter zu Ende zu sein, bevor sie begonnen hat. Sorgen macht ihm jedoch, dass Brigitte weiterhin mit Roger Vadim ausgeht, denn er traut ihm nicht. Nach dem ersten Besuch des jungen Mannes lässt Anne-Marie Bardot das Silberbesteck nachzählen.

Brigitte schwänzt die Schule, um Roger Vadim besuchen zu können – der jedoch so früh am Morgen noch nichts von ihr wissen möchte. Sie gibt nicht auf. Und einige Tage später lässt sie sich von ihm deflorieren.

Als Louis Bardot herausfindet, dass Brigitte sogar die Schule schwänzt, um sich mit ihrem Freund zu treffen, droht er damit, sie in ein englisches Internat zu stecken.

Daraufhin dreht Brigitte Bardot den Gashahn auf. Sie liegt leblos in der Küche auf dem Fußboden, als die Eltern mit Mijanou von einem Theaterbesuch nach Hause kommen, wird aber gerettet. Der Selbstmordversuch bringt Louis und Anne-Marie Bardot dazu, eine Verlobung ihrer Tochter mit Roger Vadim zu erlauben – aber mit der Heirat müssen die jungen Leute warten, bis Brigitte achtzehn ist.

Roger Vadim lädt Brigitte Bardot ein, ihn zu einer Premiere im Théâtre Antoine und einem anschließenden Essen in „Maxim’s“ zu begleiten. Ihre Mutter achtet darauf, dass sie korrekt angezogen ist – und das heißt Kniestrümpfe statt Nylons.

Brigitte geht auch mit anderen jungen Männern aus, obwohl sie die Söhne von Ärzten und Anwälten spießig und langweilig findet.

1950: Einmal erhält sie die Erlaubnis, mit Gilles Martini, dem Sohn des Hausarztes, eine Party zu besuchen. Zum ersten Mal darf die Sechzehnjährige Nylonstrümpfe tragen. Louis Bardot besteht allerdings darauf, dass sie um Mitternacht wieder zu Hause sein müsse. Als Brigitte und Gilles sich um zehn Minuten verspäten, legt Louis Bardot seine Tochter vor den Augen ihres entsetzten Kavaliers übers Knie.

Um Brigitte von Roger Vadim fernzuhalten, lassen die Eltern sie an einer zweiwöchigen Kreuzfahrt auf der „De Grasse“ mitmachen und im Unterhaltungsprogramm als Tänzerin auftreten.

Sommer 1951: Bei einem vierwöchigen Aufenthalt mit den Eltern in La Croix-Valmer lernt Brigitte Bardot die Côte d’Azur kennen. Sie liebt die Sonne und den Duft von Pinien und Thymian.

12. Mai 1952: Die Dreharbeiten für die Filmkomödie „Le trou Normand“ (1952; Regie: Jean Boyer) beginnen. Brigitte Bardot erhält ihre erste kleine Nebenrolle. Angeblich ist sie verblüfft, dass Filme nicht wie Bühnenstücke in einem Durchgang gespielt bzw. aufgenommen werden.

Juni 1952: Sie stellt fest, dass sie schwanger ist.

Obwohl Brigitte Bardot unter Übelkeit leidet, macht sich der Produzent Jacques Bar einen Spaß daraus, ihr Zigarrenrauch ins Gesicht zu blasen.

Um unbemerkt eine Abtreibung durchführen lassen zu können, überredet Brigitte ihre Eltern, sie zur Erholung nach Megève in den Savoyer Alpen reisen zu lassen. Von dort macht sie für den Eingriff einen Abstecher in die Schweiz.

Die Eltern ahnen nicht, dass Brigitte mit Roger Vadim ins Bett geht. Angebliche Treffen mit dem befreundeten Schauspieler-Ehepaar Daniel Gélin und Danièle Delorme dienen dem Paar des Öfteren als Alibi. Als Vadim einmal seine Freundin erst um 2 Uhr nachts von einem angeblichen Kinobesuch nach Hause bringt, bedroht Louis Bardot ihn mit einem Revolver.

30. Juni 1952: Die Dreharbeiten für „Sommernächte mit Manina“ („Manina, la fille sans voile“, 1952, Regie: Willy Rozier) beginnen. Brigitte Bardot spielt die Titelrolle und kommt auf diese Weise nach Cannes, Nizza, Tanger, Korsika und auf die Îles Lavezzi.

Roger Vadim, der seine Stelle als Regieassistent aufgab und als Journalist bei „Paris-Match“ anfing, lanciert eine werbewirksame Zeitungsmeldung über Brigitte Bardots Vater, der sich angeblich „Sommernächte mit Manina“ vorab vorführen ließ, über die Freizügigkeit entsetzt war und einige Schnitte durchsetzte.

Durch ihren Auftritt im Bikini in „Sommernächte mit Manina“ trägt Brigitte Bardot maßgeblich zur Verbreitung dieser bis dahin für anstößig gehaltenen Strandbekleidung bei.

Brigitte Bardot ist frustriert über die Kritiken und unzufrieden mit ihrem Aussehen, glaubt, ihre Augen seien zu klein und ihr Mund zu groß. Sie denkt darüber nach, mit dem Filmen aufzuhören, aber Roger Vadim ermutigt sie zum Weitermachen. Er tut das wohl nicht uneigennützig, sondern ist darauf aus, durch ihre Karriere seine eigene zu beflügeln.

Weil Louis und Anne-Marie Bardot auf einer Hochzeit nach katholischem Ritus bestehen, muss Roger Vadim vom orthodoxen Christentum zur römisch-katholischen Kirche konvertieren.

20. Dezember 1952: Brigitte Bardot und Roger Vadim werden in der Kirche Notre Dame de Grace de Passy in Paris getraut. Die Braut trägt ein bodenlanges weißes Kleid und einen Schleier.

Das junge Paar stellt eine siebzigjährige Russin als Dienstmädchen ein. Die angebliche Prinzessin verschwindet einige Zeit später mit einer Million (alter) Francs, die sie Vadim aus einer Schublade gestohlen hat. Brigitte nimmt sich daraufhin entnervt ein Hotelzimmer, und ihr Mann folgt ihr.

Weil Brigitte Bardot sich darüber ärgert, dass Roger Vadim ihre Ersparnisse verwendet, um ein Auto zu kaufen, bezeichnet er sie als geizig.

Brigitte ist ungemein leichtgläubig. Das veranschaulicht sie in ihrer Autobiografie mit Anekdoten.

Brigitte Bardot wird von der Agentin Olga Horstig unter Vertrag genommen.

Auf deren Rat hin nimmt sie Unterricht in der Dramenschule „Le Cours Simon“ des Schauspielers René Simon (1898 – 1971), bricht die Ausbildung jedoch nach kurzer Zeit wieder ab.

5. Januar bis 7. Mai 1953: Anatole Litvak (1902 – 1974) verfilmt in den Joinville Studios den Roman „The Girl on the Via Flaminia“ (1949) von Alfred Hayes: „Ein Akt der Liebe“ („Act of Love“, 1953). Brigitte Bardot spielt eine Nebenrolle, die so kurz ist, dass ihre Mutter zweimal ins Kino gehen muss, um sie zu entdecken.

15. bis 29. April 1953: Trotzdem erreicht Roger Vadim, dass seine Frau zu den 6. Internationalen Filmfestspielen in Cannes mitgenommen wird. Dort macht er Fotoreporter auf sie aufmerksam – und plötzlich taucht in allen Zeitungen ihr Bild auf.

Herbst 1953: Drei Monate lang spielt Brigitte Bardot in dem Stück „Einladung ins Schloss oder Die Kunst, das Spiel zu spielen“ („L’invitation au château“) von Jean Anouilh im Théâtre de l’Atelier die Tänzerin Isabelle. Es bleibt ihre einzige Bühnenrolle.

Nach ihren eigenen Angaben probiert sie im Alter von neunzehn Jahren mit einem drei Jahre jüngeren Mädchen einmal kurz die lesbische Liebe aus.

Sie wird erneut schwanger. Ein Gynäkologe erklärt sich bereit, die eigentlich verbotene Abtreibung vorzunehmen, besteht aber zu seiner eigenen Sicherheit darauf, dass zuerst jemand anderes eine Blutung auslöst. Bei dem Eingriff kommt es vermutlich aufgrund einer allergischen Reaktion auf das Narkosemittel Penthotal zu einem kurzzeitigen Herzstillstand.

Brigitte Bardot erhält die Hauptrolle in einer italienischen Produktion: „Verrat“ („Tradità“, 1954, Regie: Mario Bonnard).

Brigitte Bardot leidet unter starken Blutungen und wird operiert. Drei Tage später drängt der Produzent sie, mit den Dreharbeiten weiterzumachen.

Frühjahr 1954: Gleich im Anschluss an die Dreharbeiten für „Verrat“ steht Brigitte Bardot ebenfalls in Rom für „Die schöne Helena“ („Helen of Troy“, 1954, Regie: Robert Wise) als Andraste vor der Kamera.

1954: Leni Riefenstahl bereitet den Skifilm „Die roten Teufel“ vor, in dem Brigitte Bardot neben Vittorio De Sica die weibliche Hauptrolle spielen soll. Weil man der Regisseurin in Deutschland vorwirft, Propagandafilme für die Nationalsozialisten gedreht zu haben, kann sie das Projekt nicht verwirklichen.

10. Dezember 1954: Die Dreharbeiten für „Reif auf junge Blüten“ („Futures vedettes“, 1955, Regie: Marc Allégret) beginnen. Roger Vadim schrieb Brigitte Bardot eigens eine Nacktszene ins Drehbuch.

Anfang 1955: In dem Film „Doktor ahoi!“ („Doctor at Sea“, 1955, Regie: Ralph Thomas) ist Brigitte Bardot die Partnerin des Hauptdarstellers Dirk Bogarde. Gedreht wird in den Pinewood Studios in Iver Heath, Buckinghamshire.

28. April bis 8. Juli 1955: Brigitte Bardot spielt in René Clairs erstem Farbfilm mit: „Das große Manöver“ („Les grandes manœvres“, 1955).

11. Juli 1955: In Nizza beginnen die Dreharbeiten für „Gier nach Liebe“ („La lumière d’en face“, 1955, Regie: Georges Lacombe). In einer Szene ist die rechte Brust der Schauspielerin kurz von der Seite zu sehen. Aber sie weigert sich, nackt in der Rhône zu schwimmen – bis Christine Gouze-Renal, die Schwester von Danielle Mitterrand und Lebensgefährtin des Filmproduzenten Jacques Gauthier, sie auf den unschönen Po des Körperdoubles hinweist: „Alle Welt wird glauben, dass du das bist.“ Aus Eitelkeit habe sie ihre Scham überwunden, erzählt Brigitte Bardot später in ihrer Autobiografie.

Christine Gouze-Renal wird wie Olga Horstig zu einer mütterlichen Freundin von Brigitte Bardot.

Die Ehe von Brigitte Bardot und Roger Vadim steht vor dem Aus. Auf dem Set an der Côte d’Azur lässt sich die Filmschauspielerin auf eine Affäre mit einem verheirateten Kameramann ein.

1955: Als Brigitte Bardot für eine Szene in „Mio figlio Nerono“ („Neros tolle Nächte“, 1956, Regie: Stefano Vanzina), in der sie angeblich in Eselsmilch badet, in eine Stärkelösung tauchen soll, weigert sie sich und besteht zumindest auf Kuhmilch. Aber die wird bei der Hitze nach kurzer Zeit sauer. Kleinlaut findet Brigitte Bardot sich daraufhin mit einer Stärkelösung ab.

13. Februar 1956: Die Dreharbeiten für „Das Gänseblümchen wird entblättert“ („En effeuillant la marguerite“, 1956, Regie: Marc Allégret) beginnen.

Roger Vadim lernt Raoul J. Lévy kennen. Die beiden schreiben zusammen das Drehbuch für den Film „Und immer lockt das Weib“ („… et Dieu créa la femme“, 1956, Regie: Roger Vadim).

Geldgeber für das Projekt finden sie erst, nachdem es ihnen gelungen ist, den Filmstar Curt Jürgens (1915 – 1982) für eine der Rollen zu gewinnen.

23. April 1956: Die Dreharbeiten für „Und immer lockt das Weib“ beginnen in Saint-Tropez. Brigitte Bardot spielt die weibliche Hauptrolle und bekommt mit 15.000 Dollar ihre bisher höchste Gage. Roger Vadim führt zum ersten Mal Regie. Zunächst sträubt Brigitte Bardot sich gegen Jean-Louis Trintignant (* 1930) als Filmpartner, aber während der gemeinsamen Arbeit kommen sie sich näher, und am Ende sind sie auch im richtigen Leben ein Liebespaar, obwohl sie beide verheiratet sind.

Berühmt ist der Mambo, den Juliette Hardy, gespielt von Brigitte Bardot, lasziv in „Und immer lockt das Weib“ tanzt. Brigitte Bardot erzählt später, die Szene sei nachträglich ins Drehbuch aufgenommen worden, und zwar angeregt von einem Cha-Cha-Cha, den sie beim Filmfestival in Cannes spontan tanzte.

Durch Mijanou lernt Brigitte Bardot den zehn Jahre älteren, erfolglosen Maler Ghislain („Jicky“) Dussart kennen. Er wird zu einem ihrer zuverlässigsten, verständnisvollsten Freunde und bleibt das bis zu seinem Tod.

Sommer 1956: Während Brigitte Bardot „Die Braut war viel zu schön“ („La mariée est trop belle“, 1956, Regie: Pierre Gaspard-Huit) dreht, wird Jean-Louis Trintignant zum Militär einberufen und muss nach Trier.

Sie engagiert einen Homosexuellen namens Alain Carré als Sekretär.

Brigitte Bardot wird zur Royal Command Performance in London eingeladen. Aus diesen Anlass lässt sie sich ein Kleid von Pierre Balmain schneidern. Vor Aufregung vergisst sie ihren Kosmetikkoffer. Er wird ihr nachgebracht. Mit einem Double der Königin werden die Veranstaltung und der Hofknicks geprobt.

29. Oktober 1956: Im Empire Theatre in London empfängt Königin Elisabeth II. die zur Royal Command Performance eingeladenen Künstler und Künstlerinnen, unter ihnen auch Anita Ekberg und Marilyn Monroe.

28. November 1956: Premiere des Films „Und immer lockt das Weib“ in Paris.

„Und immer lockt das Weib“ begründet den Mythos BB bzw. Brigitte Bardot. Gina Lollobrigida und Sophia Loren sind noch von amerikanischen Vorbilder geprägt. Brigitte Bardot setzt andere Akzente. Sie wird damit zu Frankreichs Exportschlager (übertrifft zeitweise die Exporterlöse von Renault) und steigt als erste Filmschauspielerin abseits von Hollywood zum internationalen Star auf.

Nach „Und immer lockt das Weib“ erhält Brigitte Bardot Angebote aus Hollywood, aber sie zieht es vor, in Frankreich zu bleiben. Angeblich ist ihre Entscheidung nicht zuletzt vom Abscheu gegen die Hinrichtung von Ethel Rosenberg in New York motiviert. Die siebenunddreißigjährige amerikanische Kommunistin wurde zusammen mit ihrem wegen Landesverrats verurteilten Ehemann Julius Rosenberg am 19. Juni 1953 auf dem elektrischen Stuhl im Zuchthaus Sing Sing bei New York hingerichtet, obwohl sie vermutlich unschuldig war.

Dezember 1956: Der Bittbrief eines fünfzehnjährigen Mädchens aus Grenoble, des ältesten von sechs Kindern einer armen Familie, rührt Brigitte Bardot, und sie schickt Bernadette Weihnachtsgeschenke.

Weihnachten 1956: Die Tage von Weihnachten bis Neujahr verbringt Brigitte Bardot mit Jean-Louis Trintignant, der Urlaub hat und aus Trier angereist ist, in Jicky Dussarts Hütte in Cassis.

Einige Zeit später wird Jean-Louis Trintignant nach Paris versetzt.

8. März 1957: Die Dreharbeiten für „Die Pariserin“ („Une Parisienne“, 1957, Regie: Michel Boisrond) beginnen. Brigitte Bardot, die inzwischen als Star gilt, steht erstmals eine eigene Maskenbildnerin zur Verfügung: eine Berufsanfängerin namens Odette Berroyer.

Während der Dreharbeiten stößt Brigitte Bardot an der Grande Corniche auf einen Esel, von dem sie annimmt, dass er sich verlaufen hat. Aus Mitleid bindet sie das Tier an ihrem Cabrio an und fährt im Schritttempo zu ihrem Hotel in La Colle-sur-Loup. Dort wird der Esel in einer Garage untergebracht und mit Karotten versorgt. Als Brigitte Bardot am nächsten Tag erfährt, dass der Besitzer des Esels Anzeige wegen Diebstahls erstattet hat, klärt sie in einem Telefongespräch alles auf.

Juni 1957: Die Dreharbeiten für „In ihren Augen ist immer Nacht“ („Les bijoutiers du clair du lune“ (1958, Regie: Roger Vadim) beginnen. Es ist ein wenig wie beim Turmbau zu Babel, denn das Filmteam spricht französisch, der Hauptdarsteller Stephen Boyd (* 1931) ist Ire, und einige der übrigen Schauspieler verstehen nur Italienisch oder Spanisch. Brigitte Bardot fällt vorübergehend wegen Krankheit aus, und obwohl sie und ihr Mann privat bereits getrennte Wege gehen, ärgert sie sich darüber, dass die neunzehnjährige dänische Schauspielerin Annette Stroyberg von Roger Vadim schwanger ist.

Juli 1957: Der siebenunddreißigjährige Arzt Jean Marchal, der Sohn von Brigitte Bardots Großtante Marguerite Grandval, nimmt sich aus Liebeskummer das Leben, indem er gegen einen Baum fährt.

4. November 1957: Die Dreharbeiten für „Mit den Waffen einer Frau“ („En cas de malheur“, 1958, Regie: Claude Autant-Lara) beginnen.

Der Chansonnier Gilbert Bécaud überredet Brigitte Bardot, in einer Silvestershow des Fernsehens mit ihm aufzutreten. Sie verliebt sich in „Monsieur 100.000 Volt“, möchte aber auch Jean-Louis Trintignant nicht verlieren.

6. Dezember 1957: Brigitte Bardot und Roger Vadim werden geschieden.

Am Silvesterabend sitzt Brigitte Bardot allein vor dem Fernsehgerät und schaut sich die Sendung mit Gilbert Bécaud an, der den Jahresausklang mit seiner Ehefrau feiert. Im Verlauf des Abends schluckt sie eine Überdosis Schlaftabletten. Als Gilbert Bécaud anruft und merkt, wie benommen sie ist, schickt er einen Arzt zu ihr. Sie wird gerettet, kann aber einige Tage lang nicht arbeiten und schützt eine Muschelvergiftung vor, denn bei einem Selbstmordversuch müsste sie selbst statt der Versicherung für den Schaden aufkommen. Sie hat Glück: Der Vertrauensarzt der Versicherung attestiert ihr eine Lebensmittelvergiftung.

9. Februar 1958: „The Los Angeles Times“ berichtet auf der Titelseite über einen Nervenzusammenbruch Brigitte Bardots.

Februar 1958: Brigitte Bardot fährt mit dem Zug nach Genf, um sich dort heimlich mit Gilbert Bécaud zu treffen. Weil der Chansonnier zu spät in Genf eintrifft, begrüßt er sie nur kurz im Hotel und eilt dann ins Theater, um sich auf seinen Auftritt vorzubereiten. Raymond Bernard, der Dirigent des Orchesters, fährt mit Brigitte Bardot hinterher. Um nicht in Gilbert Bécauds Garderobe gesehen zu werden, muss sie sich nach der Vorstellung in der Toilette verstecken. Schließlich geht das Licht aus. Gilbert Bécauds Bruder Jean Silly wartete, bis alle fort waren. Nun führt er sie zu seinem Wagen. Er parkt in einiger Entfernung von dem Restaurant, indem Gilbert Bécaud mit seinen Freunden feiert und bittet sie, kurz zu warten. Er werde ihn holen. Sie friert, und nach einer Stunde kurbelt sie die Fenster herunter und dreht die Lautstärke des Autoradios hoch. Als Gilbert Bécaud endlich mit seinem Bruder kommt, ist die Polizei da. Verärgert fährt Brigitte Bardot noch am selben Tag nach Paris zurück und beendet die Affäre.

März 1958: Der „Playboy“ druckt auf vier Seiten Fotos von Brigitte Bardot.

Frühjahr 1958: Brigitte Bardot und Raf Vallone (1916 – 2002), der in Paris in einem Stück von Arthur Miller auf der Bühne steht, haben eine kurze Affäre. Der italienische Schauspieler führt die Französin in exquisite Restaurants aus, weist sie auf lesenswerte Bücher hin und weckt ihr Interesse für Vivaldi.

Anfang April 1958: Brigitte Bardot reist zu den Dreharbeiten für „Ein Weib wie der Satan“ („La femme et le pantin“, 1958, Regie: Julien Duvivier) nach Sevilla.

Dort versucht Brigitte Bardot, den Neffen des Hoteliers, der gerade ein Praktikum für die Hotelfachschule macht, zu verführen, aber es gelingt ihr nicht.

Mai 1958: Brigitte Bardot erwirbt die Villa „La Madrague“ (Thunfischnetz) in Saint-Tropez.

Bei den Dreharbeiten für „Und immer lockt das Weib“ gefiel es ihr in Saint-Tropez so gut, dass sie sich von ihrer Mutter dort ein Anwesen suchen ließ. (In Paris bewohnt sie ein Apartment in der Avenue Paul Doumer.)

7. Juni 1958: Brigittes Großvater Léon Mucel stirbt an Lungenkrebs.

17. Juni 1958: Roger Vadim heiratet Annette Stroyberg.

Sommer 1958: Bei ihrem ersten Aufenthalt in „La Madrague“ kämpft Brigitte Bardot mit dem Ausfall der Elektrizität, einer heiß gelaufenen Wasserpumpe und verstopften Abflüssen. Aber im Lauf der Zeit macht ihre Anwesenheit in Saint-Tropez das ehemalige Fischerdorf zum Treffpunkt des Jetset.

Maguy Mortini, die sie inzwischen doubelt, bringt ihren Liebhaber Sascha Distel (1933 – 2004) mit nach „La Madrague“. Als Maguy Mortini in Paris zu tun hat, beginnt Brigitte Bardot eine Affäre mit dem Musiker, und er zieht bei ihr ein.

In diesem Sommer beginnt Sascha Distel seine Karriere als Sänger, und Brigitte Bardot unterstützt ungeachtet des Protests ihrer Agentin Olga Horstig die Werbung für seine erste Platte, indem sie sich mit ihm zusammen zeigt.

September 1958: In Begleitung von Sascha Distel und Raoul Lévy besucht Brigitte Bardot die Filmfestspiele in Venedig.

23. Oktober 1958: Marguerite Duras schreibt in „France Observateur“ über „die Königin Bardot“.

Ende 1958: Obwohl Brigitte Bardot seit ihrem 16. Lebensjahr keinen Ballettunterricht mehr hatte, tanzt sie für eine Silvestersendung im Fernsehen mit Michel Renaud, dem Solotänzer der Pariser Oper, den Pas de deux aus „Sylvia“ von Léo Delibes.

14. Januar 1959: Die Dreharbeiten für „Babette zieht in den Krieg“ („Babette s’en va-t-en guerre“, 1959, Regie: Christian-Jaque) beginnen in Paris. Brigitte Bardot verliebt sich in ihren zwei Jahre jüngeren Filmpartner Jacques Charrier.

April 1959: Als Brigitte Bardot ihr erkranktes Double Maguy Mortini in einem Krankenhaus in Paris-Passy besucht, wird sie im Aufzug von einer Unbekannten als „Schlampe“ beschimpft und mit einer Gabel attackiert.

Als sie erneut schwanger ist, gerät sie in Panik. Obwohl sie sich kein gemeinsames Leben mit Jacques Charrier vorstellen kann, stimmt sie wegen der Schwangerschaft einer Eheschließung zu.

18. Juni 1959: Brigitte Bardot und Jacques Charrier vermählen sich in Louveciennes.

Für die Flitterwochen zieht sich das frischgebackene Ehepaar nach „La Madrague“ zurück. Wegen einer akuten Blinddarmentzündung verbringt Jacques Charrier allerdings einige Tage im Krankenhaus.

Weil Brigitte Bardot ihre unerwünschte Schwangerschaft nicht ohne ihn zu ertragen glaubt, kündigt Jacques Charrier seinen Vertrag für die Rolle des Philippe Greenleaf in „Nur die Sonne war Zeuge“.

15. Juli 1959: Die Dreharbeiten für „Wollen Sie mit mir tanzen?“ („Voulez-vous danser avec moi?“, 1959, Regie: Michel Boisrond) beginnen. Bei der Vertragsunterzeichnung log Brigitte Bardot, sie sei nicht schwanger und gab eine Urinprobe von einer Vertrauten ab.

August 1959: Im „Esquire“ veröffentlicht Simone de Beauvoir den Essay „Brigitte Bardot and the Lolita syndrome“.

Als Brigitte Bardot ihre Schwangerschaft nicht länger verbergen kann, zieht der Regisseur Michel Boisrond einige Szenen mit ihr vor. Bevor die Dreharbeiten abgeschlossen sind, stirbt jedoch Sylvia Lopez an Leukämie. Mit Dawn Addams, die rasch einspringt, müssen die bereits mit Sylvia Lopez fertiggestellten Einstellungen wiederholt werden. Dabei achtet Michel Boisrond darauf, dass Brigitte Bardots Bauch nicht ins Bild kommt.

Dass Brigitte Bardot sich in Saint-Tropez eine Grabstätte kauft, lässt Rückschlüsse auf ihre Stimmung zu.

20. September 1959: „Babette zieht in den Krieg“ kommt in die Kinos.

Am selben Tag muss Jacques Charrier zum Militär in Orange im südfranzösischen Département Vaucluse. Brigitte Bardot fühlt sich alleingelassen. Nach wenigen Wochen wird Jacques Charrier jedoch wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nach Hause geschickt.

In ihrer Autobiografie behauptet Brigitte Bardot, er habe sie geschlagen. Sie geht zu Boden, bekommt eine Nierenkolik, wird ins Krankenhaus gebracht, und man injiziert ihr Morphium gegen die Schmerzen.

18. Dezember 1959: „Wollen Sie mit mir tanzen“ kommt in die Kinos.

11. Januar 1960: Brigitte Bardot bringt in der privaten Clinique du Belvédère in Paris ihren Sohn Nicolas Jacques zur Welt. Sie will ihr Kind zunächst nicht sehen.

Brigitte Bardot und Jacques Charrier lassen den Säugling in der Obhut des Sekretärs Alain Carré in Paris zurück und fahren in die Alpen, um sich zu erholen. Aber Jacques Charrier erleidet einen Nervenzusammenbruch.

2. Mai 1960: Henri-Georges Clouzot (1907 – 1977) beginnt in den Joinville-Studios mit den Dreharbeiten für „Die Wahrheit“ („La vérité“, 1960) und gibt Brigitte Bardot die Möglichkeit, endlich einmal ihre schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Jacques Charrier, der vergeblich versuchte, seine Ehefrau an der Vertragsunterzeichnung zu hindern, liegt zu Beginn der Dreharbeiten noch wegen des Nervenzusammenbruchs in einem Krankenhaus. Nach seiner Entlassung passt am Set eifersüchtig auf, dass die Liebesszenen zwischen Sami Frey (* 1937) und seiner Brigitte Bardot nicht zu realistisch werden.

Brigitte Bardot und Sami Frey haben heimlich eine Affäre und versuchen dies ihren Ehepartnern Jacques Charrier und Pascale Audret zu verheimlichen.

Dass die sechsundzwanzigjährige Schauspielerin des Öfteren auch am Abend mit dem mehr als doppelt so alten Regisseur Henri-Georges Clouzot gesehen wird, alarmiert dessen Ehefrau Vera. (Sie stirbt am 15. Dezember 1960 in Paris.)

Mai 1960: Brigitte Bardot kauft einen Bauernhof in Bazoches-sur-Guyonne bei Montfort-l’Amaury.

Sami Frey wird für Ende September zum Militär einberufen.

28. September 1960: An ihrem 26. Geburtstag schluckt Brigitte Bardot in der Nähe von Menton eine Überdosis Schlaftabletten und öffnet sich die Pulsadern. Sie wird in die St. François Klinik in Nizza gebracht.

2. Oktober 1960: Mit verbundenen Handgelenken verlässt sie das Krankenhaus.

2. November 1960: Premiere von „Die Wahrheit“ in Paris.

Januar 1961: Nachdem Brigitte Bardot sich in „La Madrague“ erholt hat, spielt sie unter der Regie von Jean Aurel, Jack Dunn Trop und Roger Vadim die Rolle der Sophie in „In Freiheit dressiert“ („La bride sur le cou“, 1961).

Frühjahr 1961: Während Sami Frey in Paris in dem Brecht-Stück „Im Dickicht der Städte“ spielt, amüsiert sich Brigitte Bardot mit ihrer Freundin Christine Gouze-Renal und deren Ehemann Roger Hanin (* 1925) im Nachtlokal „Esquinade“ in Saint-Tropez. In den Armen von François l’Esquinade, eines der beiden Besitzer, vergisst sie Sami Frey. Aber es bleibt bei einer Urlaubsbekanntschaft.

Frühjahr 1961: Während der Dreharbeiten für „Galante Liebesgeschichten“ („Les amours célèbres“, 1961, Regie: Michel Boisrond) beginnt Brigitte Bardot eine Affäre mit dem Nebendarsteller Pierre Massimi.

12. November 1961: Die Organisation de l’Armée Secrète (OAS) fordert Brigitte Bardot auf, 50.000 Francs zu spenden. Trotz der in dem Schreiben enthaltenen Drohung weigert die Schauspielerin sich und erklärt dies in einem offenen Brief im „L’Express“.

Anfang Januar 1962: Der Tierschutz-Aktivist Jean-Paul Steiger zeigt Brigitte Bardot Fotos, die er heimlich in den Schlachthäusern von La Villette machte. Sie beschließt daraufhin, kein Fleisch mehr zu essen und sich für den Tierschutz einzusetzen.

9. Januar 1962: In der Fernsehsendung „Cinq Colonnes à la Une“ protestiert Brigitte Bardot mit Jean-Paul Steiger zusammen gegen die Fleischindustrie.

Einige Tage später wird sie auf ihren Wunsch vom französischen Innenminister Roger Frey (1913 – 1997) empfangen. Sie drängt ihn, die Vorschriften für das Schlachten von Tieren zu verschärfen.

5. Februar 1962: Die Dreharbeiten für „Das Ruhekissen“ („Le repos du guerrier“, 1962, Regie: Roger Vadim) beginnen.

Herbst 1962: Brigitte Bardot folgt einer Einladung von Edith Piaf.

31. Dezember 1962: Die Silvesternacht verbringt Brigitte Bardot mit dem Musiker Olivier Despax (1939 – 1974).

30. Januar 1963: Die Ehe von Brigitte Bardot und Jacques Charrier wird geschieden. Sie überlässt ihm das Sorgerecht für den Sohn Nicolas. Der Junge wächst unter anderem bei Charriers Eltern auf.

Februar 1963: Mijanou Bardot und ihr Ehemann, der Schauspieler Patrick Bauchau, bekommen eine Tochter: Camille.

22. April 1963: In Italien beginnen die Dreharbeiten für „Die Verachtung“ („Le mépris“, 1963, Regie: Jean-Luc Godard), eine Verfilmung der Novelle „Die Verachtung“ („I disprezzo“, 1954) von Alberto Moravia.

Während der Dreharbeiten muss Brigitte Bardot in Rom zum Zahnarzt – und wird von einem Rudel Paparazzi auf Vespas verfolgt.

Als die Dreharbeiten eigentlich bereits abgeschlossen sind, verlangen die Produzenten noch eine Nacktszene mit Brigitte Bardot. Also legt sie sich in der Rolle der Camille Javal zusammen mit Michel Piccoli, der ihren Ehemann Paul spielt, auf ein zerwühltes Bett, und während vor dem Fenster eine Neonreklame die Farben wechselt, lässt sie sich von ihm der Reihe nach bestätigen, dass er ihren Mund, ihre Brüste, ihren Po und ihre Füße liebe.

Sommer 1963: Brigitte Bardot lernt durch Jicky Dussart den Brasilianer Bob Zagury kennen und freundet sich mit ihm an. Wieder einmal fühlt sie sich zwischen zwei Männern hin- und hergerissen.

Die Beziehung mit Sami Frey zerbricht.

Oktober 1963: Jicky Dussart und Anne de Miolles heiraten im Rathaus von Neuilly.

Anfang 1964: Während ihres ersten Aufenthalts in Rio de Janeiro flüchtet Brigitte Bardot mit Bob Zagury vor den Paparazzi in das Fischerdorf Búzios. Es gefällt ihr so gut, dass sie später dort noch mehrere Male Ferien macht. Schließlich ehrt man sie in Búzios durch eine Bronzefigur von Christina Motta (* 1944).

Januar 1965: Brigitte Bardot fliegt von Brasilien nach Mexiko, wo am 26. Januar die Dreharbeiten für „Viva Maria!“ (1965, Regie: Louis Malle) beginnen. Sie dauern ein halbes Jahr.

1965: „Geliebte Brigitte“ („Dear Brigitte“, 1965, Regie: Henry Koster) ist der einzige Hollywood-Film, in dem Brigitte Bardot mitwirkt, allerdings nur in einem Cameo-Auftritt und ohne Erwähnung im Abspann. Weil sie nicht bereit ist, dafür nach Los Angeles zu fliegen, kommt das Filmteam nach Frankreich und mietet für die fünf Minuten lange Szene ein Studio, in dem die Villa „La Madrague“ nachgebaut wird.

August 1965: Brigitte Bardot ist auf dem Titelblatt des Männermagazins „Lui“.

22. November 1965: „Viva Maria!“ kommt in Frankreich in die Kinos.

16. Dezember 1965: Brigitte Bardot fliegt zur Premiere des Films „Viva Maria!“ nach New York.

Winter 1965/66: Im Wintersportort Méribel in den französischen Alpen begegnet Brigitte Bardot dem Finanzminister (und späteren Staatspräsidenten) Valéry Giscard d’Estaing (* 1926). Sie stürzt; er will ihr helfen – und wird von einem ihrer Hunde gebissen. Trotzdem werden sie Freunde.

Ende Mai 1966: Im Restaurant „Bonne Fontaine“ in Gassin lernen sich Brigitte Bardot und Gunter Sachs kennen. Die beiden gehen noch am selben Abend ins „Papagayo“ in Saint-Tropez zum Tanzen, und am frühen Morgen nimmt die Schauspielerin den Playboy mit nach „La Madrague“.

Gunter Sachs (* 1932), der Sohn des Industriellen Willy Sachs und Elinor von Opel (der Enkelin von Adam Opel), gilt als König der Playboys und des Jetset.

Sommer 1966: Gunter Sachs wirft über „La Madrague“ aus einem Hubschrauber Unmengen roter Rosen ab.

13. Juli 1966: Unter falschen Namen fliegen Brigitte Bardot und Gunter Sachs von Paris nach Los Angeles und von dort mit einem von Edward Kennedy zur Verfügung gestellten Learjet nach Las Vegas.

14. Juli 1966: Brigitte Bardot und Gunter Sachs heiraten um 1.30 Uhr in Las Vegas.

Das erste Ziel der Hochzeitsreise ist Tahiti. Während eines Abstechers nach Bora-Bora freundet Gunter Sachs sich mit dem deutschstämmigen Hotelier an. Weil es dem Paar auf Tubai nicht gefällt, beenden sie die Hochzeitsreise in Acapulco.

Anfang August 1966: Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris fahren Brigitte Bardot und Gunter Sachs nach Saint-Tropez.

13. August 1966: Gunter Sachs kehrt angeblich aus geschäftlichen Gründen allein nach Paris zurück.

14. August 1966: Brigitte Bardot, die ihm misstraut, fliegt von Nizza nach Paris und findet heraus, dass er die Nacht auf den 15. August nicht in seiner Wohnung verbringt. Wütend fliegt sie wieder nach Südfrankreich.

Kurz darauf landet Gunter Sachs mit einem Hubschrauber in der Nähe von „La Madrague“, und sie versöhnen sich. Er nimmt sie mit auf sein Gut Rechenau in Kiefersfelden und stellt sie seiner Mutter vor.

Anfang September 1966: Die Dreharbeiten für „Zwei Wochen im September“ („A cœur joie“, 1966, Regie: Serge Bourguignon) beginnen in Schottland.

Trotz der Eheschließung gibt Brigitte Bardot ihre Wohnung in Paris nicht auf.

Dezember 1966: Weihnachten verbringt das Ehepaar in Gstaad.

31. Dezember 1966: In der Silvesternacht erschießt Raoul Lévy sich im Alter von 44 Jahren in Saint-Tropez.

Februar 1967: Brigitte Bardot hält sich in Méribel auf.

Jacques Charrier mietet für Nicolas und das Kindermädchen ein Haus in Montfort-l’Amaury, also ganz in der Nähe von Brigitte Bardots Besitz in Bazoches.

Spätherbst 1967: Serge Gainsbourg (1928 – 1991) nimmt mit Brigitte Bardot zusammen die von ihm geschriebenen Songs „Harley Davidson“ und „Je t’aime … moi non plus“ auf. Eine leidenschaftliche Affäre beginnt.

Die Einladung zur Geburtstagsfeier ihres Ehemanns am 14. November 1967 schlägt Brigitte Bardot aus.

6. Dezember 1967: Gunter Sachs und Brigitte Bardot, George und Claude Pompidou sind bei Guy und Marie-Hélène Rothschild zum Essen eingeladen.

7. Dezember 1967: Gunter Sachs und Brigitte Bardot nehmen an der Soirée des Arts et Lettres im Elysée-Palast teil und werden von Staatspräsident Charles de Gaulle empfangen.

Weil Brigitte Bardot dann doch vor der Veröffentlichung des parodistischen Sex-Gestöhns zurückschreckt (erst 1986 gibt sie die Aufnahme frei), singt Serge Gainsbourg zwei Jahre später „Je t’aime … moi non plus“ noch einmal mit Jane Birkin (* 1946).

1968: Das von Serge Gainsbourg geschriebene und von Brigitte Bardot gesungene Album „Initials B. B.“ wird veröffentlicht.

Januar 1968: Die Dreharbeiten für den Western „Shalako“ (1968, Regie: Edward Dmytryk) beginnen in Almería.

24. Februar 1968: Die Schriftstellerin Marguerite Yourcenar (1903 – 1987) schreibt Brigitte Bardot einen Brief und gewinnt sie für Kampagnen gegen die Robbenjagd in Kanada.

Frühjahr 1968: Für seinen dritten Spielfilm will Klaus Lemke (* 1940) Brigitte Bardot als Hauptdarstellerin gewinnen. Mit Hilfe von Gunter Sachs verabreden Klaus Lemke und der Produzent Peter Berling (* 1934) sich mit der Filmdiva in Almería zum Abendessen. Brigitte Bardot will selbst kochen. In Zürich verpassen Lemke und Berling die Maschine nach Madrid, und als sie endlich dort ankommen, ist das wöchentlich einmal nach Almería fliegende Kleinflugzeug längst weg. In einem Telefongespräch mit Brigitte Bardots Freundin Monique Faye, der Lebensgefährtin und späteren Ehefrau von Mario Adorf, verschieben Lemke und Berling das Treffen und nehmen einen Flug nach Malaga. Das Taxi, mit dem sie von dort nach Almería fahren, kommt wegen eines Wolkenbruchs kaum vorwärts. Als sie nach Mitternacht endlich die von Monique Faye genannte Adresse finden und feststellen, dass es sich nicht, wie angenommen, um einen Nachtklub handelt, sondern um die Bar eines Campingplatzes, sehen sie gerade noch einen weißen Rolls-Royce mit livriertem Chauffeur wegfahren: die Bardot! Das Treffen findet am nächsten Tag mittags im Hotel „Aqua Dulce“ statt. Angeregt durch den geplanten Titel des Films – „Poker“ – fordert Brigitte Bardot ihre beiden deutschen Besucher zu einer Runde Poker mit ihr und ein paar Freunden heraus und verspricht danach, in ihrem Film eine Gastrolle zu übernehmen.

April 1968: Gunter Sachs und Brigitte Bardot folgen einer Einladung des Weltumseglers Gérard Leclery, in Beirut an Bord der „Vadura“ zu kommen. Bei dem Törn im östlichen Mittelmeer geraten sie in einen Sturm und geraten nach einem Mastbruch in Seenot. (Gérard Leclery muss die Weltumsegelung später nach einem brutalen Piratenüberfall abbrechen.)

Gunter Sachs lässt Brigitte Bardot von einer Privatdetektivin observieren und reicht die Scheidung ein.

7. Juli 1968: Brigitte Bardot lädt fünfhundert Gäste zu einem Kostümfest in „La Madrague“ ein, um zu demonstrieren, dass sie sich nicht unterkriegen lässt.

Mitte Juli 1968: Brigitte Bardot mietet eine Yacht für einen Törn nach Sardinien. Dabei wird sie von fünf schönen Frauen eskortiert, die sie ihre „Amazonen“ nennt. Der Kapitän und Gigi, ihr Lover für diesen Sommer, sind die einzigen Männer an Bord.

August 1968: Eigentlich wollte Klaus Lemke im August auf Sardinien drehen. Aber das Filmprojekt zerschlug sich, und weder Klaus Lemke noch Peter Berling denken daran, Brigitte Bardot davon in Kenntnis zu setzen.

Anfang September 1968: In „La Madrague“ nimmt Brigitte Bardot zwei Gigolos auf. Einer der beiden, Patrick, begleitet sie nach Paris. Er ist zehn Jahre jünger als sie.

26. September 1968: Bei einer Premierenfeier für „Shalako“ im „Alten Simpl“ in München stellt Brigitte Bardot Klaus Lemke und Peter Berling wegen der geplatzten Verabredung zur Rede.

28. September 1968: An ihrem 34. Geburtstag nimmt Brigitte Bardot an der Premierenfeier für „Shalako“ in Hamburg teil.

Philippe d’Exéa, ein alter Freund, der inzwischen den Auftrag angenommen hat, für Great Harbour Cay zu werben, lädt Brigitte Bardot zu einem Aufenthalt auf der Bahamainsel ein.

April 1969: Der „Playboy“ bringt acht Seiten mit von Sueva Vigeveno aufgenommenen Fotos von Brigitte Bardot.

29. Mai bis 6. August 1969: Dreharbeiten für „Der Bär und die Puppe“ („L’ours et la poupée“, 1970, Regie: Michel Deville)

September 1969: Brigitte Bardot ist erneut auf dem Titelblatt des Männermagazins „Lui“.

1. Oktober 1969: Die Ehe von Brigitte Bardot und Gunter Sachs wird geschieden. Die Schauspielerin stellt an den steinreichen Playboy keine finanziellen Forderungen.

1970: Ungeachtet ihres Engagements für den Tierschutz lässt Brigitte Bardot sich von Richard Avedon (1923 – 2004) im Nerzmantel fotografieren und wirbt für das Nerzzüchter-Unternehmen Blackglama in den USA.

Januar 1970: Brigitte Bardots Großmutter Jeanne Grandval stirbt.

Frühjahr 1970: Brigitte Bardot folgt ein zweites Mal einer Einladung von Philippe d’Exéa nach Great Harbour Cay. Beim ersten Mal erkältete sie sich bei einem Bootsausflug. Diesmal fühlt sie sich schon bei der Ankunft krank – und kehrt vorzeitig mit einer Virushepatitis nach Paris zurück.

1970: Der Bildhauer Aslan (* 1930) gestaltet die aktuelle Büste der französischen Nationalfigur Marianne nach Brigitte Bardot. (Sie wird 1978 von Mireille Mathieu abgelöst.)

Oktober 1970: Brigitte Bardot fliegt nach Málaga und fährt von dort nach Almería, wo am 21. September die Dreharbeiten für „Die Rum-Straße“ („Boulevard du rhum“, 1970, Regie: Robert Enrico) begannen.

24. Dezember 1970: Brigitte Bardot ist allein in Paris, denn Patrick fuhr ohne sie zum Skifahren nach Chamonix. Jean Bouquin, ein alter Freund, nimmt sie mit nach Saint-Tropez, wo er seine Frau Simone und seine Tochter Valérie besucht. So verbringt Brigitte Bardot Weihnachten mit ihren Eltern in der Villa „La Pierre Plantée“.

Anfang 1971: Brigitte Bardot trennt sich endgültig von ihrem Gigolo Patrick. Der amerikanische Filmschauspieler Warren Beatty (* 1937) hilft ihr während eines Paris-Aufenthalts, Patrick zu vergessen. Danach hat sie eine Affäre mit dem Sänger Nino Ferrer.

Februar 1971: Sie mietet erneut ein Chalet in Méribel und fliegt mit François Cevert, dem Schwager des Rennfahrers Jean-Paul Beltoise, dorthin, aber kaum dort angekommen, wird sie seiner überdrüssig und sie schickt ihn fort. Als Ersatz angelt sie sich Christian, einen zehn Jahre jüngeren Barmann im Club „Saint-Nicolas“ in Courchevel. Den nimmt sie dann auch mit nach Paris.

31. März 1971: Im Prinzenparkstadion in Paris gibt Brigitte Bardot das Startzeichen für ein Fußballspiel Frankreich gegen Brasilien.

Juli 1971: Brigitte Bardots früheres Kindermädchen Dada, ihre „sanfte Vizemama“, stirbt.

1971: Brigitte Bardot zieht in Paris von der Avenue Paul-Doumer zum Boulevard Lannes um.

24. Juli 1972: Die Dreharbeiten für „Don Juan 73“ („Don Juan 1973 ou Et si Don Juan était une femme“, 1973, Regie: Roger Vadim) beginnen. Roger Vadim und Brigitte Bardot arbeiten noch einmal zusammen.

Als Brigitte Bardot von Christian verlassen wird, müssen die Dreharbeiten unterbrochen werden.

Erst als sie mit dem vierzehn Jahre jüngeren Nebendarsteller Laurent Vergez eine Affäre angefangen hat, ist Brigitte Bardot in der Lage, nach Schweden zu fliegen und weiter bei „Don Juan 73“ mitzuarbeiten.

Ende 1972: Weihnachten verbringt sie mit einer Rippenfellentzündung im Bett, und den Jahreswechsel erlebt sie im Krankenhaus.

22. Februar 1973: „Don Juan 73“ kommt ins Kino. In einer lesbischen Szene liegen Brigitte Bardot und Jane Birkin nackt auf einem Bett. Aber nach der sexuellen Revolution 1968 regt sich darüber niemand mehr auf.

7. Juni 1973: Nach „L’histoire très bonne et très joyeuse de Colinot Trousse-Chemise“ (1973, Regie: Nina Companéez), ihrem 47. Spielfilm, kündigt die Achtunddreißigjährige das Ende ihrer Karriere als Schauspielerin an.

November 1973: Brigitte Bardot und Laurent Vergez machen mit Freunden Urlaub auf Mauritius.

28. September 1974: Bei der Feier ihres 40. Geburtstags in Saint-Tropez lässt sich Brigitte Bardot von Laurent Vergez nackt fotografieren. Er schickt die Aufnahmen dem „Playboy“, und sie erscheinen in der italienischen Ausgabe des Männermagazins.

1975: Brigitte Bardot trennt sich von Laurent Vergez. Der Bildhauer Miroslav Brozeck wird sein Nachfolger an ihrer Seite.

5. November 1975: Brigittes Vater Louis Bardot stirbt.

Danach bietet Anne-Marie Bardot ihrer Tochter das Du an, aber die Einundvierzigjährige bringt es nicht fertig, ihre Mutter zu duzen.

1976: Brigitte Bardot gründet eine Stiftung zur Rettung der Tiere in aller Welt.

24. Januar 1978: Brigitte Bardot verfolgt vor Ort die Debatte im Europäischen Parlament in Straßburg über die Robbenjagd in Kanada.

Frühjahr 1980: Alain Bougrain-Dubourg stellt aus Interviews, Reportagen und Filmausschnitten eine dreiteilige Fernsehdokumentation über Brigitte Bardot zusammen.

1985: Brigitte Bardot bekommt den Orden der Légion d’honneur, bleibt der Verleihung jedoch demonstrativ fern.

Juni 1987: Brigitte Bardot versteigert ihren Schmuck und anderen Besitz, um die Neugründung ihrer Stiftung zu finanzieren.

1991: Brigitte Bardot vermacht „La Madrague“ ihrer Stiftung.

16. August 1992: Brigitte Bardot heiratet den französischen Geschäftsmann Bernard d’Ormale, der wegen seiner Nähe zu Jean-Marie Le Pen, dem Vorsitzenden des „Front national“, umstritten ist. Den rechtsradikalen Politiker lernte sie bereits 1958 durch einen Freund ihres Vaters kennen.

November 1992: Brigitte Bardot erwirbt im Westen von Paris ein 7 Hektar großes Stück Land für ein Hundeheim.

31. Mai 1996: Jicky Dussart stirbt.

1996: Unter dem Titel „Initiales BB“ („BB. Memoiren“) veröffentlicht Brigitte Bardot den ersten Teil ihrer Autobiografie. Der Bestseller wird in mehr als zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Die Autorin kritisiert einige Personen schonungslos (Jacques und Nicolas Charrier verklagen sie) und fällt durch islamfeindliche Bemerkungen auf.

1999: Der zweite Teil der Autobiografie erscheint unter dem Titel „Le Carré de Pluton“.

Juni 2000: Wegen ihrer Kritik an der Schächtung von Tieren und der Behauptung, Frankreich erlebe eine Invasion von Ausländern, speziell von Muslimen, wird Brigitte Bardot zu einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Francs verurteilt.

7. Mai 2003: In ihrem Buch „Un cri dans le silence“ („Ein Ruf aus der Stille. Rückbesinnung und Auflehnung“, Übersetzung: Antoinette Gittinger, München 2004) warnt Brigitte Bardot vor der Islamisierung Frankreichs.

15. Mai 2003: Jean-Marie Le Pen verteidigt die Buchautorin.

10. Juni 2004: Zum vierten Mal wird Brigitte Bardot wegen Anstiftung zum Rassenhass zu einer Geldstrafe (5000 €) verurteilt.

3. Juni 2008: Brigitte Bardot wird wegen fremdenfeindlicher Äußerungen zu 15.000 Euro Geldstrafe verurteilt. In einem offenen Brief an Innenminister Nicolas Sarkozy kritisierte Brigitte Bardot 2006 die Schächtung von Schafen.

Frühjahr 2009: In einem offenen Brief an den Staatspräsidenten Hosni Mubarak protestiert Brigitte Bardot gegen die geplante Tötung aller schätzungweise 400.000 Schweine in Ägypten.

2010: In seiner Autobiografie „Une autre vérité, la mienne“ behauptet Nicolas Sarkozys Parteifreund Patrick Balkany, Brigitte Bardot sei Ende der Sechzigerjahre seine Geliebte gewesen.

Juli bis Oktober 2010: Im „Espace Rendez-Vous des Lices“ in Saint-Tropez findet eine Ausstellung über Brigitte Bardot statt.

8. August 2010: Arte-Themenabend „Brigitte Bardot, die Sexbombe“

August 2010: Brigitte Bardot fordert die dänische Königin Margrethe II. in einem Brief dazu auf, dem Abschlachten von Delfinen vor den Faröern Einhalt zu gebieten.

August 2010: Kyle Newman plant angeblich ein Biopic über Brigitte Bardot mit Jaime King in der Titelrolle.

14. Oktober 2010: Deutschland-Premiere des von Joann Sfar inszenierten Kinofilms „Gainsbourg“. Brigitte Bardot wird von Laetitia Casta dargestellt, die ihr 2000 als Modell für die französische Nationalfigur Marianne folgte.

Gainsbourg – Originaltitel: Gainsbourg. Vie héroïque – Regie: Joann Sfar – Drehbuch: Joann Sfar – Kamera: Guillaume Schiffman – Schnitt: Maryline Monthieux – Musik: Olivier Daviaud – Darsteller: Eric Elmosnino, Lucy Gordon, Laetitia Casta u.a. – 2010; 130 Minuten

Literatur über Brigitte Bardot:

  • Brigitte Bardot: Mein privates Leben (Interview mit Henry-Jean Servat, Übersetzung: Antoinette Gittinger, LangenMüller, München 2007, 143 Seiten, ISBN: 978-3-7844-3087-4)
  • Brigitte Bardot: Ein Ruf aus der Stille. Rückbesinnung und Auflehnung (Übersetzung: Antoinette Gittinger, Langen Müller, München 2004, 224 Seiten, ISBN: 3-7844-2946-7)
  • Brigitte Bardot: B. B. Memoiren (Übersetzung: Eliane Hagedorn, Annette Lallemand, Barbara Reitz, Bettina Runge, Ingeborg Schmutte, Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1996, 847 Seiten, ISBN: 3-7857-0798-3)
  • Brigitte Bardot. Ihre großen Jahre (Knesebeck, München 2005, 207 Seiten, ISBN: 978-3-89660-323-4)
  • Bernard d’Eckardt: Brigitte Bardot. Ihre Filme – ihr Leben (Heyne, München 1982, 263 Seiten, ISBN 3-453-86050-0)
  • Sean French: Brigitte Bardot. Eine Bildbiographie (Übersetzung: Helmut Gerstberger, Heyne, München 1995, 191 Seiten, ISBN: 3-453-08710-0)
  • Nathalie Hillmanns: Simone de Beauvoir – Brigitte Bardot (Fischer, Frankfurt/M 2000, 188 Seiten, ISBN: 3-596-14734-4)
  • Stephen Lowry, Helmut Korte: Der Filmstar. Brigitte Bardot, James Dean, Götz George, Heinz Rühmann, Romy Schneider, Hanna Schygulla und neuere Stars (Metzler, Stuttgart / Weimar 2000, 304 Seiten, ISBN: 3-476-01748-6)
  • Edward Sczesnak (Hg.): Brigitte Bardot (Texte und Fachberatung: Manfred Hobsch, Übersetzung: Madeleine Lampe, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2009, 189 Seiten, ISBN: 978-3-89602-934-8)
  • Henri de Stadelhofen: Brigitte Bardot – 60. Biographie eines Markenzeichens (Betzel, Nienburg 1994, 189 Seiten, ISBN: 3-929017-24-5)
  • Brigitte Tast, Hans-Jürgen Tast (Hg.): Brigitte Bardot. Filme 1953 – 1961. Anfänge des Mythos B. B. (Hildesheim 1982, ISBN 3-88842-109-8)

© Dieter Wunderlich 2010

Brigitte Bardot: B. B. Memoiren
Bernard d’Eckardt: Brigitte Bardot. Ihre Filme, ihr Leben

Brigitte Bardot: Die Wahrheit
Brigitte Bardot: Viva Maria!
Brigitte Bardot: Der Bär und die Puppe
Brigitte Bardot: Die Verachtung

Henning Mankell - Der Tod des Fotografen
In fünf Erzählungen unter dem Buchtitel "Wallanders erster Fall" beleuchtet Henning Mankell das Leben des Protagonisten seiner Romanreihe über Kurt Wallander in der Zeit, bevor dieser am 8. Januar 1990 im ersten Roman auftrat.
Der Tod des Fotografen