Gustave Flaubert


12. Dezember 1821: Gustave wird als fünftes Kind von Achille-Cléophas und Anne-Justine-Caroline Flaubert in Rouen geboren. Seine ältere Schwester Caroline starb 1817 im Alter von 20 Monaten, sein Bruder Emile-Cléophas 1819 im Alter von acht Monaten. Sein Vater arbeitet als Chefarzt am Hôtel-Dieu in Rouen.

1822: Gustaves Bruder Jules Alfred Flaubert stirbt im Alter von knapp dreieinhalb Jahren.

1825: Die Familie stellt Julie als Kindermädchen ein. Sie wird bis zu Gustave Flauberts Tod bei ihm bleiben, 55 Jahre lang.

Um 1830: Gustave Flaubert freundet sich mit Ernest Chevalier an.

1831: Gustave Flaubert wird ins Collège de Rouen aufgenommen. Die besonderen Stärken des guten aber undisziplinierten Schülers sind Geschichte und Literatur.

Sommer 1836: Die Ferien verbringt Gustave Flaubert im normannischen Badeort Trouville-sur-Mer. Dort verliebt er sich in Élisa Schlesinger (1810 – 1888), die elf Jahre ältere Ehefrau eines deutschen Musikverlegers. Sie ist zwar für ihn als Geliebte unerreichbar, inspiriert ihn jedoch beim Schreiben und bleibt jahrzehntelang mit ihm in Verbindung.

Um 1836: Mit einem Dienstmädchen hat Gustave Flaubert seine erste sexuelle Erfahrung.

1837: Im Magazin „Le Colibri“ erscheint erstmals ein Text von ihm.

1839: Er wird wegen Rüpelhaftigkeit vom Collège de Rouen relegiert.

1840: Gustave Flaubert besteht das Baccalauréat und reist dann mit dem Familienfreund Dr. Jules Cloquet in die Pyrenäen, bevor er auf Drängen seines Vaters ein Jura-Studium beginnt.

1843: Gustave Flaubert wird Victor Hugo vorgestellt.

1844: Aufgrund eines Epilepsie-Anfalls beendet Gustave Flaubert sein Studium. Er zieht sich in das Haus der Familie in Croisset bei Rouen zurück.

1845: Gustave Flaubert reist nach Italien und in die Schweiz.

1846: Kurz nacheinander sterben Achille-Cléophas Flaubert und Gustaves 21-jährige Schwester Caroline. Gustave Flaubert lebt mit seiner verwitweten Mutter weiterhin in Croisset.

1846 bis 1848: Gustave Flaubert hat eine Affäre mit Louise Colet (1810 – 1876).

1848: Gustave Flauberts enger Freund Alfred Le Poittevin stirbt im Alter von 32 Jahren.

1849 bis 1851: Gustave Flaubert bereist Ägypten, Palästina, Syrien, die Türkei, Griechenland und Italien. In Ägypten infiziert er sich mit Syphilis.

1851: Gustave Flaubert beginnt mit der Arbeit an dem Roman „Madame Bovary“.

Der Plot geht auf einen Zeitungsbericht über den Selbstmord der Arztgattin Delphine Delamare aus Ry bei Rouen im Jahr 1848 zurück. Im Mittelpunkt steht eine Frau, die sich nach ihrer Eheschließung mit einem biederen Dorfarzt langweilt. Sie verschafft sich durch zwei Liebschaften ein wenig Leidenschaft, scheitert jedoch mit dem Versuch, aus ihren Verhältnissen auszubrechen.

1851 bis 1854: Gustave Flaubert und Louise Colet setzen ihre Affäre fort.

30. April 1856: Gustave Flaubert beendet in Croisset die Arbeit am Manuskript des Romans „Madame Bovary“.

Der Roman erscheint in der Zeitschrift „Revue de Paris“.

7. Februar 1857: Das gegen Gustave Flaubert und die „Revue de Paris“ wegen angeblicher Unsittlichkeit des Romans angestrengte Gerichtsverfahren endet mit einem Freispruch.

1858: Gustave Flaubert reist nach Algerien und Tunesien.

1862: Élisa Schlesinger wird in eine Nervenheilanstalt gebracht.

1862: Gustave Flaubert veröffentlicht den im antiken Karthago spielenden Roman „Salammbô. Succès fou“ („Salambo. Ein Roman aus Alt-Karthago“, Übersetzung: Arthur Schurig, Insel-Verlag, Leipzig 1912).

1863: Gustave Flaubert fängt an, regelmäßig den Salon von Prinzessin Mathilde, einer Nichte Napoleons, zu besuchen. Er beginnt einen Briefwechsel mit George Sand.

1864: Er wird Kaiser Napoleon III. in Compiègne vorgestellt.

1866: Gustave Flaubert wird zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.

1867: Gustave Flaubert, der nie gelernt hat, mit Geld umzugehen, vertraut seine finanziellen Angelegenheiten Ernest Commanville an, dem Ehemann einer Nichte. Die Mutter musste bereits Grundstücke verkaufen, um seine Schulden bezahlen zu können.

1869: Gustave Flauberts Jugendfreund Louis Bouilhet stirbt.

1870: Sein Freund Jules de Goncourt stirbt.

April 1872: Seine Mutter stirbt.

1874: Gustave Flauberts erstes Theaterstück – „Le Candidat“ – wird nach vier Vorstellungen abgesetzt.

1875: Ernest Commanvilles Bankrott reißt auch Gustave Flaubert mit. Er hat inzwischen sein gesamtes Vermögen verloren.

1876: Louise Colet stirbt.

8. Mai 1880: Gustave Flaubert stirbt in Croisset.

© Dieter Wunderlich 2013

Julian Barnes: Flauberts Papagei
Claude Chabrol: Madame Bovary

Michela Murgia - Chirú
Bei der Ich-Erzählerin in "Chirú" handelt es sich um eine selbst­bewusste, eigen­ständige und welt­gewandte Schauspielerin, die den heuchlerischen Betrieb des Kultur­lebens längst durchschaut hat, die Menschen genau beobachtet und viel nachdenkt.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.