Das Wunder von Bern


In einem Vorrundenspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft am 20. Juni 1954 verlor die deutsche Nationalelf mit 3:8 gegen das als unbesiegbar geltende ungarische Team. Im Endspiel am 4. Juli 1954 im ausverkauften Wankdorfstadion in Bern

standen sich die beiden Mannschaften erneut gegenüber. Für die Bundesrepublik Deutschland spielten Toni Turek (Torwart), Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter (Kapitän) und Hans Schäfer. Die Ungarn gingen mit zwei Toren von Ferenc Puskás in der sechsten und von Zoltán Czibor in der neunten Minute in Führung. In der elften Minute schoss Max Morlock das erste Tor für die Deutschen, sieben Minuten später gelang Helmut Rahn der Ausgleich. Nach der vierundachtzigsten Minute stand es aufgrund eines weiteren von Rahn erzielten Treffers 3:2.

Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tor für Deutschland. Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch Fußball-Laien sollten ein Herz haben, sollten sich an der Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung mitfreuen und sollten jetzt Daumen halten, viereinhalb Minuten Daumen halten in Wankdorf, 3 : 2 für Deutschland […] und die fünfundvierzigste Minute [der zweiten Halbzeit] ist vollendet […] Aus, aus, aus, aus, das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister! (Herbert Zimmermann in seiner legendären Hörfunk-Reportage)

„Jetzt sind wir wieder wer!“, soll Fritz Walter, der Kapitän der deutschen Mannschaft, nach dem Spiel in Bern gerufen haben. Bei der Rückkehr aus der Schweiz wurden die „Helden von Bern“ und der Bundestrainer Sepp Herberger begeistert gefeiert. Der Sieg der deutschen Nationalelf bewirkte eine enorme Aufbruchstimmung in der Bundesrepublik Deutschland. Viele Deutsche sehen in dem „Wunder von Bern“ nach der Katastrophe des „Dritten Reichs“, dem Wiederaufbau und dem Wirtschaftswunder einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Rückgewinnung der internationalen Anerkennung ihres Landes. Für den Politologen Arthur Heinrich und den Historiker Joachim Fest begann mit dem „Wunder von Bern“ die Nachkriegszeit in Deutschland.

1994 drehte Ulrich Lenze den Fernsehfilm „Das Wunder von Bern. Deutschland und die Fußball-WM 1954“. Sönke Wortmann inszenierte 2003 vor dem Hintergrund der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 ein Familiendrama: „Das Wunder von Bern“.

Literatur über das Wunder von Bern

  • Andreas Bauer: Das Wunder von Bern (2004)
  • Melanie Kabus und Eva Ludwig: Sepp Herberger und das Wunder von Bern (2003)
  • Peter Kasza: Fußball spielt Geschichte. Das Wunder von Bern 1954 (2004)
  • Rudi Michel: Deutschland ist Weltmeister! Meine Erinnerungen an das Wunder von Bern (2004)

© Dieter Wunderlich 2006

Sönke Wortmann: Das Wunder von Bern
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Maybrit Illner - Frauen an der Macht
Stilistisch variieren die Beiträge in "Frauen an der Macht" zwischen Essay und Wahlkampfrhetorik. Einblicke ins Privatleben gibt es ebensowenig wie ungeschönte Darstellungen von Stärken, Schwächen und Selbstzweifeln.
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