Ein perfekter Platz

Ein perfekter Platz

Ein perfekter Platz

Ein perfekter Platz – Originaltitel: Fauteuils d'orchestre – Regie: Danièle Thompson – Drehbuch: Danièle Thompson und Christophe Thompson – Kamera: Jean-Marc Fabre – Schnitt: Sylvie Landra – Musik: Nicola Piovani – Darsteller: Cécile de France, Valérie Lemercier, Sydney Pollack, Albert Dupontel, Claude Brasseur, Christophe Thompson, Dani, Laura Morante, Suzanne Flon, François Rollin, Guillaume Gallienne, Annelise Hesme, Françoise Lépine u.a. – 2006; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Jessica kommt optimistisch von der Provinz nach Paris und wird Kellnerin in einem Bistro, das zu einem Luxushotel gehört. In der Nachbarschaft befinden sich ein Auktionshaus, ein Konzertsaal und ein Theater. Unvoreingenommen, aber ohne sich vom Schein blenden zu lassen, bestaunt Jessica die Menschen, die hier verkehren: eine Schauspielerin, ein Pianist, eine Theaterconcièrge, ein Kunstsammler und dessen Sohn ...
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Kritik

"Ein perfekter Platz" ist eine originelle Komödie von Danièle Thompson, in der Tiefgang und Leichtigkeit, Besonnenheit und Humor, Realität und Märchenhaftigkeit ausbalanciert sind.
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Als Jessica (Cécile De France) vier Jahre alt war, starben ihre Eltern. Sie wuchs deshalb bei ihrer Großmutter (Suzanne Flon) in Mâcon auf. „Ich hatte nicht die Mittel, um im Luxus zu leben“, erklärt ihr die alte Dame, „also habe ich im Luxus gearbeitet.“ Als junges Mädchen war sie nach Paris gegangen und hatte sich von der Toilettenfrau im „Ritz“ zur Hausdame hochgearbeitet.

Jessica, die ihre Ausbildung an einer Hebammenschule abbrach, nachdem ein Gynäkologe versucht hatte, sie zu vergewaltigen, folgt dem Beispiel ihrer Großmutter und sucht sich einen Job in Paris. Im „Café de théâtre“ in der Avenue Montaigne, das zu einem Luxushotel gehört, hat noch nie eine Frau gearbeitet. Weil jedoch zwei Mitarbeiter krank sind, macht der Chefkellner Marcel (François Rollin) eine Ausnahme und stellt Jessica auf Probe als Kellnerin ein.

Neben bzw. gegenüber dem Bistro und dem Hotel befinden sich ein Auktionshaus, ein Konzertsaal und ein Theater.

Jessica kann es kaum glauben, dass sie die aus Fernsehserien bekannte Schauspielerin Cathérine Versen (Valérie Lemercier) bedienen darf. Cathérine probt im Theater nebenan für ein Boulevard-Stück, aber sie träumt von einer großen Rolle, und als sie im „Café de théâtre“ dem Hollywood-Regisseur Brian Sobinski (Sydney Pollack) begegnet, der nach einer Besetzung der weiblichen Hauptrolle in einem Film über Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sarte sucht, ist sie aufgeregt, wie ein junges Mädchen. Ihre eigenständigen Vorstellungen darüber, wie Simone de Beauvoir zu spielen sei, beeindrucken Sobinski.

Zu den Menschen, die Jessica durch ihre Tätigkeit kennen lernt, gehört auch Claudie (Dani), die Concièrge des Theaters, die in Kürze in Pension geht. Früher hatte sie von einer Karriere als Künstlerin geträumt, doch weil ihr Talent nicht reichte, suchte sie sich wenigstens eine Arbeitsstelle im Umfeld der Kunst.

Als sich der in seiner Hotelsuite für einen bevorstehenden Auftritt übende Starpianist Jean-François Lefort (Albert Dupontel) ein Getränk aus dem „Café de théâtre“ bringen lässt, fragt er Jessica, ob sie klassische Musik mag. Sie gesteht offen, dass sie nie auf die Idee kommen würde, in ein klassisches Konzert zu gehen. Da vertraut er ihr an, dass er seinen Beruf zwar liebe, aber das versnobte Gehabe in den Konzertsälen nicht mehr aushalte.

Seine Frau Valentine (Laura Morante), die zugleich seine Managerin ist, versteht nicht, warum er aus dem Konzertbetrieb ausbrechen will. Sie braucht den Stress; die Vorstellung, als Hausfrau an der Seite ihres Mannes ein ruhiges Leben zu führen, erschreckt sie. Sie droht, ihn zu verlassen.

Im benachbarten Auktionshaus wird die Versteigerung der Kunstsammlung vorbereitet, die Jacques Grumberg (Claude Brasseur) über Jahrzehnte aufgebaut hat. Nun will sich der Witwer, der als Taxifahrer angefangen hatte und reich geworden war, von seinem Lebenswerk trennen. Er zeigt Jessica sein Lieblingskunstwerk, eine Plastik, die einen Kuss darstellt.

Sein Sohn Frédéric (Christopher Thompson) entrüstet sich darüber, dass der alte Herr eine wesentlich jüngere Geliebte hat – Valérie (Annelise Hesme) –, mit der er selbst vor einigen Jahren zusammen war und die er für ein Flittchen hält.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Während Claudie ihren Abschied feiert, Brian Sobinski begeistert eine Theateraufführung mit der Hauptdarstellerin Cathérine Versen verfolgt und nebenan die Auktion läuft, spielt Jean-François Lefort das 5. Klavierkonzert in e-Moll von Ludwig van Beethoven. Plötzlich bricht er ab, steht auf und erklärt dem Publikum, ihm sei zu heiß. Er zieht den Frack aus und spielt im Unterhemd weiter. Entsetzt läuft Valentine aus dem Konzertsaal.

Bald darauf kann Jean-François sie jedoch zurückgewinnen. Cathérine bekommt die Rolle in dem Hollywoodfilm über Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre; Brian Sobinski möchte sogar, dass sie am Drehbuch mitschreibt und ihre Ideen einbringt. Jacques und Frédéric Grumberg versöhnen sich.

Jessica, die das alles bestaunt, sich aber nicht vom Schein blenden lässt, wird fest angestellt. Sie lädt ihre Großmutter nach Paris ein und nimmt von ihrem ersten Gehalt für sie eine Suite im Hotel. Endlich erhält die alte Dame einmal die Gelegenheit, eine Nacht im Luxus zu verbringen. Jessica kann ihr allerdings nicht Gesellschaft leisten: Frédéric Grumberg hat sich mit der charmanten Kellnerin im „Café de théâtre“ verabredet. Marcel bedient das glückliche Paar.

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„Ein perfekter Platz“ („Fauteuils d’orchestre“) ist eine originelle, von Danièle Thompson inszenierte Komödie, in der Tiefgang und Leichtigkeit, Besonnenheit und Humor, Realität und Märchenhaftigkeit ausbalanciert sind. Ein Bistro bildet den Dreh- und Angelpunkt des Films, und eine burschikose, unbefangene junge Kellnerin hält die verschiedenen Episoden zusammen. Die heitere Atmosphäre erinnert ein wenig an „Die fabelhafte Welt der Amélie“.

Das Drehbuch für „Ein perfekter Platz“ schrieb die Regisseurin Danièle Thompson (* 1942) zusammen mit ihrem Sohn Christopher Thompson (* 1966), der auch die Rolle des Frédéric Grumberg spielt.

Hervorzuheben ist Sydney Pollack (1934 – 2008), der in „Ein perfekter Platz“ selbstironisch einen Hollywood-Regisseur darstellt.

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Inhaltsangabe und Filmkritik: © Dieter Wunderlich 2009

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"Es muss nicht immer Kaviar sein", das ist eine Mischung aus Abenteuer-, Schelmen- und Politroman, zugleich auch eine Parodie auf diese Genres. Die Handlung besteht aus einer Abfolge zahlreicher origineller, spannender, amüsanter Episoden.
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