Helge Thielking : Destino

Destino
Destino. Tod in der Karibik Originalausgabe: Knaur Taschenbuch, München 2006 ISBN 3-426-62862-7, 461 Seiten, 8.95 € (D)
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Als die junge Touristikmanagerin Henriette Colberg bei STO in Bremen anfängt, wundert sie sich über die Anzahl der Reklamationen in einer Ferienanlage in der Dominikanischen Republik, die als Flaggschiff der Hotelkette PérSol gilt, an der STO beteiligt ist. Sie fliegt hin und stößt auf ein groß angelegtes Schmiergeldsystem sowie eine erbitterte Auseinandersetzung zwischen Umwelt-aktivisten und Touristikunternehmen ...
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Kritik

"Destino. Tod in der Karibik" ist ein leicht zu lesender, spannender Thriller mit dem Flair von Fernreisen. Die Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wirken wie Schnitte in einem Film.
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Henriette („Jette“) Colberg ist neunundzwanzig Jahre alt. Während ihrer Kindheit und Jugend wurde ihr Vater, ein Manager in der Erdölindustrie, häufig versetzt. Als ihre Mutter die ständigen interkontinentalen Ortswechsel nicht mehr ertrug, ließ sie sich scheiden und kehrte in ihre Geburtsstadt Bremen zurück, wo sie sich einige Zeit später mit Schlaftabletten das Leben nahm. Jettes Vater, der inzwischen Anfang sechzig ist, lebt mit einer halb so alten Irin in Bangkok. Geschwister hat Jette keine. Nach dem Abschluss des BWL-Studiums in St. Gallen fing sie in der Touristikbranche an und war nach der Trainee-Ausbildung in Dubai und Miami tätig. Zufällig trifft sie auf einer Touristikmesse in Berlin Kurt Jacobi wieder, den sie während seiner Gastprofessur in St. Gallen kennen lernte. Der Witwer ermutigt sie, sich bei der Sun Touristik Organisation (STO) in Bremen zu bewerben, deren Vorstand er angehört. Obwohl unter den Bewerbern erfahrenere Konkurrenten sind, wird Jette Produktmanagerin für die Reiseangebote der STO in der Karabik und berichtet direkt an Jacobi. Ihr Vorgänger, Hans Joachim („Hajo“) Kramer, ein zweiundfünfzigjähriger Extremsportler, ist neuerdings als Produktmanager für die Balearen zuständig, soll ihr aber in der Einarbeitszeit zur Seite stehen und vor allem die Reklamationen noch selbst bearbeiten.

Privat kennt Jette in Bremen niemanden außer der Journalistin Claudia Schüller, mit der sie seit dem gemeinsamen Besuch der deutschen Schule in Athen befreundet ist.

Wenige Wochen nach ihrem Start bei STO fliegt Jette mit Jacobi und Kramer zur Caribbean Tourism Fair in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Auf dieser Touristikmesse geht es vor allem um die Einkaufsgespräche für die nächste Saison in der Karibik. Zu ihrem Entsetzen entdeckt Jette unter den Touristikmanagern den Kanadier Cédric Cougar. Den wollte sie auf keinen Fall wiedersehen. Während des Studiums in St. Gallen waren sie ein Paar, aber als sie ihn am Abend nach der Diplomierung mit ihrer Freundin Janine ertappte, verließ sie ihn. Seit einem dreiviertel Jahr arbeitet Cédric als Clubchef eines neuen Hoteldorfes der Kette PérSol auf Cayo Palmeras in der Dominikanischen Republik. STO ist an der von Joaquín Pérez gegründeten Hotelkette PérSol finanziell beteiligt. Der fünfundsiebzigjährige Konzernchef verfügt über ausgezeichnete Kontakte, die er beispielsweise pflegt, indem er regelmäßig eine mondäne Dinnerparty in Santo Domingo ausrichtet, an der neben anderen einflussreichen Männern sogar der Präsident der Dominikanischen Republik persönlich teilnimmt.

Einige Tage nach der Messe in Costa Rica holt Jettes Assistentin Elisabeth Knüfken die Post. Ein Päckchen explodiert und reißt der Achtunddreißigjährigen den kleinen Finger und einen Teil des Ringfingers der rechten Hand ab.

Dr. Rolf Bruckner, der zweiundfünfzig Jahre alte Vorsitzende der Geschäftsführung, spricht mit Jacobi und Kramer ab, die Polizei im Dunkeln tappen zu lassen. Um den Verdacht zu zerstreuen, der Anschlag habe sich gezielt gegen die Karibik-Abteilung der STO gerichtet, sorgt Bruckner dafür, dass in zwei nicht zur Reisebranche gehörenden Firmen in Stade und Oldenburg ebenfalls Briefbomben platziert werden. Bei einem Telefongespräch mit Pérez erfährt Jacobi, dass auch in der PérSol-Zentrale in Barcelona eine Briefbombe gefunden wurde, die jedoch nicht funktionierte und keinen Schaden anrichtete. Sie wissen beide, wer hinter den Anschlägen steckt: „Mundo Verde“, eine Organisation von Umweltaktivisten, die von dem Australier Danny Marshall gegründet wurde, der als Rucksacktourist in Santo Domingo gestrandet war. Kürzlich schickte „Mundo Verde“ den Haitianer Bertrand Fernandez alias Orlando Camejo zu Verhandlungen mit PérSol, aber Pérez‘ Assistent Garcia warf ihn mit zwei Kumpanen aus der Ladeklappe eines Privatflugzeugs. Mit den Briefbomben wollte „Mundo Verde“ offenbar den Tod des Unterhändlers rächen.

Ausgerechnet in Bezug auf den PérSol-Club auf Cayo Palmeras, das von Cédric Cougar geführte neue Flaggschiff der Hotelkette, häufen sich die Reklamationen und Stornierungen. Obwohl sie die Bearbeitung von Kundenbeschwerden vorerst noch Kramer überlassen soll, forscht Jette auf eigene Faust nach Ursachen. Dabei erfährt sie, dass unlängst zwei einheimische Jungen am Strand bei Juan Dolio in der Dominikanischen Republik einen erschossenen STO-Touristen namens Uwe Stieglitz fanden. Kurz darauf trifft die Nachricht über zwei weitere „Hugos“ (Human Remains Cargo) der STO ein: Die beiden Deutschen Patrick Regnier und Andreas Kaiser kamen während ihres Aufenthalts im PérSol-Club auf Cayo Palmeras bei einem Tauchunfall ums Leben. Was ist dort los?

Jette beantragt bei Jacobi eine Dienstreise in die Dominikanische Republik, um die Lage dort selbst zu überprüfen. Ihr Chef verweigert ihr zwar die Unterschrift unter dem Antrag, aber er genehmigt ihr einen ersten Urlaub, obwohl er sich denken kann, dass sie ihn nutzen wird, um nach Punta Cana zu fliegen und sich auf Cayo Palmeras umzusehen.

Cédric holt Jette im Punta Cana International Airport ab und fährt mit ihr zu dem Fischerdorf El Cortecito bei Bávaro, wo das Motorboot liegt, mit dem sie nach Cayo Palmeras übersetzen.

Während sich Jette in Cayo Palmeras umhört, unterschreibt Bruckner nach heimlichen Verhandlungen in Manchester zwei Verträge mit Wordlink Telecommunications: Der englische Konzern übernimmt STO und wird damit zum größten Touristikkonzern der Welt. Der zweite Vertrag betrifft Brucker selbst, der seine Führungsposition bei STO mit einem Sitz im Aufsichtsrat bei Worldlink vertauscht.

Vom Tauchlehrer Marino Sued erfährt Jette, dass Regnier und Kaiser bei so genannten Nitroxtauchgängen verunglückten. Dabei enthält die Atemluft einen erhöhten Sauerstoffanteil. Damit können die Taucher länger unter Wasser bleiben, aber sie dürfen nicht zu tief tauchen und müssen auf den Sauerstoffdruck achten, um eine Vergiftung zu vermeiden. Über Claudia findet Jette heraus, dass die beiden Deutschen in der Frankfurter Niederlassung der Zürcher Pacard Global Bank gearbeitet hatten, also der Hausbank von STO.

Auf der Straße zwischen der Hotelzone und dem Flughafen von Punta Cana wird Jette von „Mundo Verde“ entführt und auf eine Berghütte in der Cordillera Central gebracht. Fast zur selben Zeit explodiert in El Cortecito ein Sprengsatz der Umweltaktivisten. Sie diskutieren mit ihrer Gefangenen über den Tourismus in der Dominikanischen Republik. Jette vertritt den Standpunkt, dass die dominikanische Volkswirtschaft vom Tourismus lebe, das Hotelgewerbe der bedeutendste Arbeitgeber sei, andere Branchen davon profitierten und Auslandsinvestitionen aufgrund des in der eigenen Bevölkerung nicht ausreichend vorhandenen Kapitals erforderlich seien. Die Kidnapper halten ihr entgegen, die Gewinne aus dem Tourismus kämen zum größten Teil nicht der Bevölkerung zugute, sondern Ausländern und korrupten Politikern, die sich schmieren lassen und ihr Geld in die Ferienanlagen investieren, um doppelt zu profitieren. Vor der Errichtung des PérSol-Clubs auf Cayo Palmeras wurden hundert Familien zwangsweise aufs Festland umgesiedelt. Nur wenige fanden in der Anlage einen Arbeitsplatz. Weil man für den Bau 30 000 Kubikmeter Sand benötigte, wurde ein idyllischer Strand zerstört. In einer Videobotschaft verlangt „Mundo Verde“ von PérSol und STO, den Tourismus auf Cayo Palmeras auf ein natur- und sozialverträgliches Niveau zurückgefahren und die vertriebenen Familien zurückkehren zu lassen. Für den Fall, dass die Touristikunternehmen diese Forderung nicht binnen zehn Tagen akzeptieren, droht „Mondo Verde“ mit weiteren Anschlägen. Damit Jette die Botschaft überbringen kann, lassen die Kidnapper sie in El Cortecito frei.

Bei einem Telefongespräch mit der Konzernzentrale in Bremen erfährt Jette, dass Jacobi das Unternehmen plötzlich verließ und sich nur mit einer kurzen E-Mail von seinen Mitarbeitern verabschiedete. Kramer, der jetzt kommissarisch ihr Chef ist und dem sie deshalb berichtet, was geschehen ist, ruft sie mit dem nächsten Flugzeug nach Deutschland zurück.

Die letzte Nacht auf Cayo Palmeras verbringen Jette und Cédric zusammen im Bett. Sie haben sich wieder versöhnt. Jette hätte von Cédric gern die Teilnehmerliste des Tauchgangs, bei dem die beiden Bankangestellten verunglückten, aber die musste der Club-Chef auf Veranlassung von Garcia im Computer löschen. Er verspricht, über einen Backup eine Kopie davon zu besorgen, aber das wird einige Zeit dauern.

In Bremen recherchiert Jette weiter. Bei der Pacard Global Bank erkundigt sie sich unter einem Vorwand nach bestimmten Buchungsvorgängen und in der eigenen Konzernzentrale durchstöbert sie nach Dienstschluss heimlich Akten der Geschäftsleitung. Regnier und Kaiser, die bei der Bank in der Revision beschäftigt waren, wollten im PérSol-Club auf Cayo Palmeras verdächtige Überweisungen überprüfen. Fünf Tage nach ihrer Ankunft starben sie bei dem angeblichen Tauchunfall. Stieglitz, der Geschäftsführer einer kleinen Wirtschaftsberatungsgesellschaft in Liechtenstein, fungierte bei Schmiergeldzahlungen der STO an Empfänger in der Dominikanischen Republik als Strohmann. Jette fasst die Ergebnisse ihrer Nachforschungen zu Hause in einem fünfzigseitigen Dossier zusammen.

Kramer geht mit ihr zu Bruckner. Die Manager geben zu, dass Jacobi seit den Siebzigerjahren ein Schmiergeldsystem aufgebaut hatte, von dem auch jetzt noch hochrangige Politiker in den Touristengebieten profitieren. Seit Korruption durch Deutsche im Ausland strafbar ist und Schmiergelder nicht mehr steuerlich als Betriebskosten geltend gemacht werden können, also seit 1999, wurden Briefkastenfirmen und Strohmänner zwischen STO bzw. PérSol und die Geldempfänger gesetzt. Für Jettes Schweigen bietet Bruckner eine Verdoppelung ihres Gehalts, einen Dienstwagen und ein Haus in Findorff. Sie bräuchte nur einen vorbereiteten Vertrag zu unterschreiben. Falls sie nicht zur Kooperation bereit sei, würde man sie in die Sache mit hineinziehen. Immerhin sind ihre Fingerabdrücke auf zahlreichen kompromittierenden Dokumenten, weil sie diese kopierte, und man könnte auch glaubwürdig darlegen, dass Jacobi gerade sie unter den Bewerbern für die offene Position aussuchte, weil sie sich schon länger kannten und gemeinsame Sache machten.

Jette bittet sich Bedenkzeit aus. In ihrer Wohnung beschließt sie, sich nicht kaufen zu lassen, sondern das Dossier der Polizei bzw. dem Finanzamt zu übergeben. Überraschend taucht Kramer bei ihr auf. Er hat sich von dem für die elektronischen Sicherungssysteme zuständigen Mitarbeiter Sven Zimmermann Zugang zu Jettes E-Mails verschaffen lassen und in ihrem Posteingang die Teilnehmerliste des Tauchgangs gefunden, bei dem Regnier und Kaiser ums Leben kamen. Obwohl Garcia versichert hatte, dass die Liste im Computer des PérSol-Clubs auf Cayo Palmeras gelöscht worden war, schickte Cédric Cougar der neugierigen Kollegin eine Kopie. Jette, die zu Hause auf das E-Mailsystem in der Firma zugriff, weiß bereits, dass Kramers Name mit auf der Liste steht. Er hat die beiden Bankangestelten ermordet! Kramer packt Jette und droht, sie zu erwürgen. Jette gelingt es, sich loszureißen und über die Feuerleiter zu entkommen. Sie sucht Zuflucht bei Claudia und bittet ihre Freundin, das Taxi zu bezahlen, denn sie hat nicht einmal ihr Portemonnaie dabei.

Die beiden Frauen wollen das Dossier aus Jettes Wohnung holen. Vor dem Haus stehen mehrere Löschfahrzeuge. Das Feuer in Jettes Apartment hat bereits auf Nachbarwohnungen übergegriffen. Aus einer Äußerung eines Feuerwehrmannes geht hervor, dass man die Mieterin als Brandstifterin verdächtigt. Deshalb wendet Jette sich lieber nicht an die Polizei, sondern reist erneut in die Dominikanische Republik. Um ihre Spur zu verwischen, lässt sie von Claudia einen Leihwagen mieten, leiht sich Geld von ihr, fährt nach Amsterdam und fliegt von dort über Paris und Caracas nach Santo Domingo. In Boca Chica, auf halber Strecke zwischen der dominikanischen Hauptstadt und Juan Dolio, nimmt sie sich ein Zimmer in der „Taberna Suiza“. Dort trifft Cédric sich mit ihr.

Als der Club-Manager die Pension verlässt, steigt Garcia mit vorgehaltener Pistole aus seinem Auto und zwingt ihn, einzusteigen. Der Assistent des PérSol-Konzernchefs war ihm von Cayo Palmeras aus gefolgt. In einer Videokonferenz mit Pérez, Bruckner und Kramer wird Cédric aufgefordert, sich für die steile Karriere, den Dienstwagen und das Darlehen, dessen Rückzahlung nie verlangt wurde, erkenntlich zu zeigen: Er soll Henriette Kolberg bei einem Tauchgang töten. Cédric weiß, dass er wegen Korruption verurteilt wird, wenn er sich nicht fügt, denn man benötigt hin und wieder einen Sündenbock, an dem Polizei und Gerichte demonstrieren können, dass sie etwas gegen Korruption unternehmen.

Ungefähr zur selben Zeit wird aus dem zu „Mondo Verde“ gehörenden belgischen Aussteigerpärchen Claire Poncet und Guillaume de Clercq herausgeprügelt, wo nach Ablauf des zehntägigen Ultimatums die Anschläge geplant sind. Die Strände werden gesperrt, und nach wenigen Stunden hat man alle acht im Sand vergrabenen Bomben gefunden.

Cédric überredet Jette, einmal für ein paar Stunden auszuspannen und mit ihm zu tauchen. Sie schließen sich einer neunköpfigen Gruppe an. In dreißig Meter Tiefe lotst Cédric die junge Frau in trüberes Wasser und flieht schließlich mit ihr in eine Höhle. Erst dort berichtet er ihr von dem Mordplan. Obwohl sie barfuß sind, klettern sie über die Klippen hinauf zur Straße. Der alte Mann, der sie im Auto mitnimmt und vor einem Bekleidungsgeschäft absetzt, erzählt fünfzehn Minuten später Garcia, dass ein ausländisches Paar, das in Badebekleidung am Straßenrand gestanden hatte, inzwischen ein Taxi zum Flughafen genommen hat.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Unmittelbar vor Jettes erneuter Ankunft in der Dominikanische Republik spürte Cédric die beiden Jungen auf, die Stieglitz‘ Leiche am Strand gefunden hatten. In dem von ihnen gestohlenen Rucksack des Toten gab es ein Geheimfach, das ihnen nicht aufgefallen war. Dem entnahm Cédric einen Schlüssel für ein Schließfach am Flughafen von Santo Domingo. In dem Fach stoßen Jette und Cédric auf zwei Aktenordner und einige mit Banknoten gefüllte Umschläge. Plötzlich steht Kurt Jacobi mit einer Pistole hinter ihnen. Während Garcia mit seinen Männern an den Abfertigungsschaltern nach Jette und Cédric Ausschau hält, führt Jacobi die beiden in einen leer stehenden Personalraum. Dort reißt er das ihn belastende Material aus den Ordnern und überlässt sie dann Jette. Er gibt zu, Stieglitz erschossen zu haben, weil dieser versucht hatte, ihn und STO zu erpressen.

Mit den falschen Pässen, die Jacobi ihnen besorgte, begeben Jette alias Kathrin Spähn und Cédric alias Axel Krüger sich durch die Sicherheitskontrollen und zu ihrem Gate. Kurz davor entdeckt Garcia sie und läuft ihnen nach, aber er erreicht sie nicht mehr. Als Letzte kommen die beiden an Bord ihres Flugzeugs. Unmittelbar hinter ihnen werden die Türen geschlossen.

Währenddessen nimmt Pérez Jacobi im Wagen mit und erschießt ihn.

„Mondo Verde“ setzt Hotel- und Ferienanlagen in Bávaro und Punta Cana, Juan Dolio, La Romana, Puerto Plata, Cabarete, Barahona, Sosúa und Santo Domingo in Brand. Achtundzwanzig Menschen kommen in den Flammen um.

In Deutschland ermitteln Polizei und Steuerfahndung gegen STO.

Kramer will sich mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern auf den Philippinen treffen. Er fährt bei Frankfurt an der Oder über die Grenze und fliegt von Warschau nach Moskau, aber im Flughafen Sheremetyevo wird er wegen seines gefälschten Passes festgenommen.

Bruckner springt von Köhlbrandbrücke in Hamburg.

Pérez zieht sich auf seine mallorquinische Finka und ins Privatleben zurück.

Garcia ist spurlos verschwunden.

Jette lebt nun mit Cédric in dessen Heimat, in Kanada.

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Wie in seinem Debütroman „King of Pain“ beginnt Helge Thielking auch seinen zweiten Thriller – „Destino. Tod in der Karibik“ – an weit voneinander entfernten Orten, diesmal in Deutschland, auf Mallorca und in der Dominikanischen Republik. Nach und nach führt er die verschiedenen, aus unterschiedlichen Perspektiven erzählten Handlungsstränge zusammen. „Destino. Tod in der Karibik“ ist ein leicht zu lesender, spannender Thriller mit dem Flair von Fernreisen. Helge Thielking (*1975) entwickelt hier zwar eine fiktive Geschichte, aber man merkt, dass er sich in der Tourismusbranche auskennt. (Tatsächlich studierte er Tourismuswirtschaft und ist in einem deutschen Reiseunternehmen beschäftigt.) „Destino. Tod in der Karibik“ würde sich hervorragend für eine Verfilmung eignen, nicht nur wegen des Schauplatzes in der Karibik, sondern vor allem, weil die Szenen so angelegt sind, dass man schon beim Lesen glaubt, im Kino zu sitzen und weil die Wechsel zwischen den Handlungssträngen wie Filmschnitte wirken.

Die spanische Vokabel destino bedeutet übrigens nicht nur Reiseziel und Endstation, sondern auch Schicksal und Verhängnis.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

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