Nach eigenen Regeln

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Nach eigenen Regeln

Nach eigenen Regeln – Originaltitel: Mulholland Falls – Regie: Lee Tamahori – Drehbuch: Peter Dexter, Floyd Mutrux – Kamera: Haskell Wexler – Schnitt: Sally Menke – Musik: Dave Grusin – Darsteller: Nick Nolte, Melanie Griffith, Chazz Palminteri, Michael Madsen, Chris Penn, Treat Williams, Jennifer Connelly, Daniel Baldwin, Andrew McCarthy, John Malkovich u.a. – 1996; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Detective Max Hoover bildet mit drei Kollegen zu Beginn der 50er-Jahre eine Spezialeinheit des Los Angeles Police Department. Sie werden gerufen, als Bauarbeiter den zerschmetterten Körper einer jungen Frau finden. Der Anblick der Toten erschüttert Hoover, denn er hatte eine Affäre mit Allison Pond. Auf einem ihm zugespielten Film ist sie mit General Timms im Bett zu sehen. Schon bald sind die Militärs mit Unterstützung des FBI hinter dem Film her ...
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Kritik

Trotz einer etwas verworrenen Handlung und eines hanebüchenen Endes ist es Lee Tamahori gelungen, in dem Copthriller "Nach eigenen Regeln" Atmosphäre und Spannung aufzubauen.

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Detective Max Hoover (Nick Nolte) bildet mit seinen Kollegen Elleroy Coolidge (Chazz Palminteri), Eddie Hall (Michael Madsen) und Arthur Relyea (Chris Penn) zu Beginn der Fünfzigerjahre eine Spezialeinheit des Los Angeles Police Department, die „Hat Squad“. Im Kampf gegen das große Verbrechen halten sie sich nicht immer an die Vorschriften. Mafiosi wie Jack Flynn (William Petersen) pflegen sie vom Mulholland Drive über den Abhang hinunterzustürzen („Mulholland Falls“).

Die Sondereinheit wird auch gerufen, als auf einer Baustelle die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Es sieht so aus, als habe man ihren zerschmetterten Körper regelrecht in den Boden gepresst. Max Hoover erkennt die attraktive Frau: Es handelt sich um Allison Pond (Jennifer Connelly). Ihr Anblick erschüttert ihn, denn er hatte sie nicht nur von ihrem gewalttätigen Liebhaber Kenny Kamins (Titus Welliver) befreit, sondern dann auch selbst mit ihr geschlafen. Erst nach einem halben Jahr trennte er sich von ihr, weil er seine Ehe mit Katherine (Melanie Griffith) nicht länger aufs Spiel setzen wollte.

Ein Schwuler namens Jimmy Fields (Andrew McCarthy), der in einem Edelbordell das Zimmer neben dem von Allison benutzt, spielt Hoover einen Film zu, auf dem Allison zunächst auf einem atomaren Testgelände in der Wüste von Nevada und dann mit General Thomas Timms (John Malkovich), dem Leiter der Atomenergiekommission, im Bett zu sehen ist.

Das Zimmer der Toten wurde ebenso durchwühlt wie Jimmys Apartment nebenan. Bei der polizeilichen Durchsuchung stellt sich heraus, dass Jimmy durch einen Einwegspiegel aufs Bett seiner Nachbarin schauen konnte, und herumliegende Teile einer Kameraausrüstung lassen darauf schließen, dass er sie heimlich mit ihren Liebhabern filmte. Hoover ist bestürzt, denn vermutlich ist auch er auf den Filmen zu sehen.

Wo sind die Filmrollen? Jimmy hat sie nicht mehr. Als Hall und Relyea den Stricher in seinem Strandhaus erneut vernehmen, werden sie mit großkalibrigen Maschinengewehren angegriffen. Jimmy flieht und wird kurze Zeit später erschossen aufgefunden.

Hoover fährt mit seinen drei Kollegen zu der Kaserne in der Wüste von Nevada, in der General Timms wohnt und arbeitet, aber der Wachposten weist sie zurück, und als sie auf verbotene Weise in das Sperrgebiet vordringen, werden sie von Colonel Nathan Fitzgerald (Treat Williams) festgenommen. General Timms befiehlt allerdings ihre Freilassung, nachdem er mit Hoover gesprochen hat.

Als sie nach Los Angeles zurückkommen, sitzt Jerry McCafferty (Daniel Baldwin), ein Special Agent des FBI, bei ihrem Chef (Bruce Dern). Er versichert den Männern vom LAPD, Timms habe nichts mit der Ermordung Allison Ponds zu tun, rät ihnen, den General nicht mehr zu belästigen und gibt drohend zu verstehen, dass er von Hoovers Liaison mit dem Mädchen weiß.

Der lässt sich nicht einschüchtern, auch nicht, als das FBI während seiner Abwesenheit sein Haus durchsucht. Den Film, auf dem der General mit Allison zu sehen ist, hat Hoover so gut versteckt, dass die FBI-Agenten ihn nicht finden. Um sich für die Verwüstung seiner Einrichtung zu rächen, lauert er McCafferty in einem Parkhaus auf und schlägt ihn brutal zusammen.

Wenige Tage später erhält Katherine Hoover ein Päckchen mit einem Film, auf dem ihr Ehemann mit Allison im Bett zu sehen ist. Auf diese Weise erfährt sie von seinem Seitensprung. Frustriert und enttäuscht trennt sie sich von ihm.

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Colonel Fitzgerald klärt Hoover telefonisch darüber auf, dass es sich bei dem seiner Frau zugespielten Film um eine Kopie handelt und schlägt ihm vor, das Original gegen den in seinem Besitz befindlichen Film einzutauschen. Coolidge lässt sich nicht davon abhalten, Hoover zu begleiten. Mit einer Militärmaschine werden sie zum Stützpunkt gebracht. Dort entdeckt Hoover einen Saal mit Patienten, deren Körper von Krebserkrankungen zerfressen sind: Opfer atomarer Tests. Durch ihre Liaison mit General Timms – der selbst unheilbar an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird – stieß Allison auf das Geheimnis. Deshalb sind die Militärs mit Unterstützung des FBI hinter dem Film her.

Nach dem Tausch der Filme besteigen Hoover und Coolidge wieder eine Militärmaschine, um nach Los Angeles zurückzufliegen. Fitzgerald und ein weiterer Offizier kommen mit an Bord. Als die Tür auch beim Start offen bleibt, begreifen Hoover und Coolidge, dass sie aus dem Flugzeug geworfen werden sollen – und wissen nun auch, wie Allison ermordet wurde. Es kommt zum Kampf und zu einer Schießerei. Die Männer vom Los Angeles Police Department überwältigen die Offiziere und schleudern sie in die Tiefe. Die Maschine verliert dramatisch an Höhe. Der offenbar von einem Projektil getroffene Pilot (Buddy Joe Hooker) sitzt blutüberströmt und halb ohnmächtig im Cockpit.

Erst nach der Notlandung merkt Hoover, dass sein Freund und Partner tödlich verletzt ist. Coolidge stirbt in seinen Armen.

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Bei „Nach eigenen Regeln“ handelt es sich um einen packenden Copthriller von Lee Tamahori. Das Drehbuch ist etwas verworren, entscheidende Wendungen der Handlung sind unglaubwürdig, und das Ende kann man nur als hanebüchen bezeichnen. Dennoch ist es Lee Tamahori gelungen, Atmosphäre und Spannung aufzubauen. Außerdem ist „Nach eigenen Regeln“ exzellent besetzt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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