Das Kartell

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Das Kartell - Originaltitel: Clear and Present Danger - Regie: Phillip Noyce - Drehbuch: John Milius, Steven Zaillian und Donald Stewart, nach dem Roman "Der Schattenkrieg" von Tom Clancy - Kamera: Donald McAlpine - Schnitt: Neil Travis - Musik: James Horner - Darsteller: Harrison Ford, Willem Dafoe, Joaquim de Almeida, Miguel Sandoval, Henry Czerny, Harris Yulin, Anne Archer, James Earl Jones, Donald Moffat, Benjamin Bratt, Thora Birch, Raymond Cruz, Luigi Batzella, Ann Magnuson, Tom Tammi, Tim Grimm, Belita Moreno u.a. - 1994; 130 Minuten

Inhaltsangabe

Der Besitzer eines Kaufhaus-Konzerns wird zusammen mit seiner Familie auf einer Yacht in der Karibik ermordet. Der US-Präsident ist entsetzt, denn der Ermordete war ein enger Freund von ihm. Bald stellt sich heraus, dass der Geschäftsmann die Gelder eines kolumbianischen Drogenkartells gewaschen hatte ...
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Kritik

Den Roman "Der Schattenkrieg" von Tom Clancy nahm Phillip Noyce als Vorlage für seinen spannenden Politthriller "Das Kartell".
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Peter Hardings, der Besitzer eines florierenden Kaufhaus-Konzerns, seine Frau und seine beiden Kinder werden auf einer Yacht in der Karibik ermordet. US-Präsident Bennett (Donald Moffat) ist entsetzt, denn er war seit vierzig Jahren eng mit ihm befreundet. Sie kannten sich seit der Schulzeit. Die CIA und das FBI finden rasch heraus, dass Hardings im Verdacht steht, im großen Stil Gelder eines kolumbianischen Drogenkartells gewaschen zu haben. Vermutlich wurde er von seinen Partnern umgebracht. Auf seinen Konten hinterlässt er mehr als 650 Millionen Dollar, und dazu kommen noch einige wertvolle Immobilien. Das Vermögen möchte der US-Präsident für seine PR einsetzen und er schlägt deshalb vor, es zu beschlagnahmen. Als Jack Ryan (Harrison Ford), der für Admiral James Greer (James Earl Jones), den todkranken stellvertretenden CIA-Direktor, eingesprungen ist, zu Bedenken gibt, dass dies nur legal wäre, wenn feststünde, dass es sich um Drogengelder handelt, gibt Bennett dem politisch unerfahrenen CIA-Beamten den Auftrag, nach Kolumbien zu fliegen und es herauszufinden.

Tatsächlich ließ der kolumbianische Drogenboss Ernesto Escobedo (Miguel Sandoval) seinen Partner Hardings ohne Wissen seines Beraters Felix Cortez (Joaquim de Almeida) töten, weil der Geschäftsmann versucht hatte, ihn um viel Geld zu betrügen. Als Cortez von der Tat erfährt, warnt er seinen Boss, dass es sich bei dem Ermordeten um einen persönlichen Freund des US-Präsidenten handelte.

Jack Ryan versichert vor dem zuständigen Senatsausschuss, dass keine Militäraktionen gegen Drogenkartelle durchgeführt werden. Er ahnt nicht, dass sich sein ehrgeiziger Kollege, der stellvertretende CIA-Direktor Robert Ritter (Henry Czerny), mit Hilfe des nationalen Sicherheitsberaters James Cutter (Harris Yulin) nach Hardings Ermordung vom US-Präsidenten bevollmächtigen ließ, eine geheime militärische Aktion gegen das Drogenkartell von Ernesto Escobedo in Kolumbien in Auftrag zu geben. Ritter trifft sich in Panama City mit John Clark (Willem Dafoe), und der stellt eine Spezialeinheit zusammen, die mit zwei Hubschraubern nach Kolumbien geflogen wird. Den Männern gelingt es, Flugzeuge Escobedos und Kokaindepots zu sprengen. Als Escobar dann auch noch aus dem Fernsehen erfährt, dass der US-Präsident das Vermögen Hardings beschlagnahmt hat, also auch die Gelder, um die er von dem amerikanischen Geschäftsmann betrogen worden war, überlegt er wütend, was er tun könne, um den Verfall seiner Macht aufzuhalten.

Während FBI-Direktor Emile Jacobs (Tom Tammi) ebenfalls nach Südamerika fliegt, ruft dessen Sekretärin Moira Wolfson (Ann Magnuson) ihren neuen Freund an, einen Kolumbianer, der sich ihr als Roberto Alonzo Landa vorgestellt hatte, bei dem es sich jedoch um niemand anderen als Felix Cortez handelt. Moira nimmt sich frei und verabredet sich mit ihm in einer Waldhütte außerhalb von Washington, D. C. Aber die Hütte wird nicht zum Liebesnest, sondern zum Tatort eines weiteren Mordes: Um sich von der inzwischen lästig gewordenen Geliebten zu befreien, bricht Cortez ihr das Genick.

Währenddessen wird ein Konvoi kugelsicherer Limousinen, in denen Ryan, Jacobs und mehrere FBI-Beamte durch Bogotá fahren, von Hausdächern mit Panzerfäusten beschossen. Niemand überlebt den Anschlag, außer Jack Ryan.

Nach seiner Ankunft in Washington umarmt ihn seine Frau Cathy (Anne Archer), der er bereits am Telefon berichtet hatte, was geschehen war. Dr. Cathy Muller Ryan war mit Moira befreundet und weist ihren Mann darauf hin, dass die FBI-Sekretärin und der FBI-Direktor am selben Tag ermordet wurden. Da sie den südamerikanischen Freund Moiras einmal kurz gesehen hatte, kann nach ihren Angaben ein Phantombild gezeichnet werden.

Inzwischen beobachtet die amerikanische Spezialeinheit ein Geheimtreffen der beunruhigten Drogenbosse auf einer Hazienda in den Bergen Kolumbiens. Einer der Elitesoldaten markiert einen vor dem Haus geparkten Landrover für eine neuartige, von einem US-Kampfjet abgefeuerte Lenkrakete. Die Explosion verwüstet das gesamte Anwesen und tötet alle Anwesenden. Ernesto Escobedo und Felix Cortez sind allerdings zu spät dran und sehen von weitem den Feuerball. Die US-Regierung lügt auf Nachfragen von Journalisten, es habe sich um einen Autobombenanschlag im Krieg zwischen den Drogenkartellen gehandelt. Anhand von Satellitenfotos stellen von Ryan zu Rate gezogene Experten jedoch fest, dass die Explosion durch eine Rakete ausgelöst wurde.

Felix Cortez kommt zu dem gleichen Schluss. Daraufhin trifft er sich in Washington mit James Cutter, dem Sicherheitsbeauftragten des US-Präsidenten, und bietet ihm eine Regulierung des Drogenhandels an, eine Halbierung der in die USA importierten Mengen und regelmäßige Festnahmen von Drogenkurieren. Als Gegenleistung verlangt er Auskünfte über die offenbar in Kolumbien operierende Spezialeinheit, die er vernichten will. Tatsächlich schlägt Cutter dem Präsidenten vor, die illegale Militäraktion zu beenden und die Einheit aufzugeben.

Eine Rakete kann nur von einem US-Militärflugzeug abgefeuert worden sein, überlegt Ryan. Wer kann dazu den Auftrag gegeben haben? Der stellvertretende CIA-Direktor Robert Ritter? Mit Hilfe eines Computerfreaks knackt Ryan den Zugangscode zu Ritters Geheimdateien und findet seinen Verdacht bestätigt. Ritter merkt, dass Ryan seine Dateien ansieht und warnt seinen Rivalen: Wenn die Sache auffliegt, wird man im Senat annehmen, Ryan habe vor dem Ausschuss bewusst gelogen.

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Ritter lässt die Satellitenverbindung zwischen Clark und seinen Männern abschalten. Die Spezialeinheit gerät in einen Hinterhalt. Schwer bewaffnete Kolumbianer nehmen die Überlebenden gefangen. Nur einem Mann der Spezialeinheit gelingt es, zu entkommen.

Um einen gefährlichen Mitwisser auszuschalten, verlangt Cutter von Clark, dass er Jack Ryan tötet. Clark fängt ihn am Flughafen von Bogotá ab. Ryan sitzt gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl, während Clark in Washington anruft und Ritter mitteilt, er habe Ryan auftragsgemäß erschossen. Als Ritter daraufhin ohne ein weiteres Wort auflegt, weiß Clark, dass er von ihm oder Cutter keinerlei Unterstützung erwarten kann. Deshalb tut er sich mit Ryan zusammen, um die Reste der Spezialeinheit zu retten.

Unerschrocken sucht Ryan den Drogenboss Ernesto Escobedo auf und spielt ihm Mitschnitte von Telefongesprächen vor, in denen Felix Cortez der US-Regierung anbot, seinen Boss ans Messer zu liefern. Kein Zweifel: Cortez hatte versucht, Escobedo auszuschalten und die Führung des Drogenkartells an sich zu reißen. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Escobedo und Cortez getötet werden. In dem Chaos gelingt es Clark und Ryan, die Gefangenen zu befreien und mit ihnen in einem Hubschrauber zu flüchten.

In Washington wird Ryan zum Präsidenten gerufen. Der will verhindern, dass etwas über die illegale Militäroperation in der Öffentlichkeit bekannt wird. Aber Jack Ryan ist entschlossen, die Angelegenheit vor den Kontrollausschuss des Senats zu bringen.

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Den Roman „Der Schattenkrieg“ von Tom Clancy nahm Phillip Noyce als Vorlage für seinen spannenden Politthriller „Das Kartell“. Die US-Regierung bekämpft zunächst mit einer illegalen Militäroperation die kolumbianischen Drogenkartelle, lässt sich dann aber auf schmutzige Deals ein, opfert die eigene Spezialeinheit und will am Ende alles vor dem Kongress und der Öffentlichkeit vertuschen.

Auch klassische Musik ist in „Das Kartell“ zu hören, und zwar von Anton Dvorak (aus der 9. Sinfonie), Gioacchino Rossini (aus der Ouvertüre der Oper „Die Reise nach Reims“) und Dimitrij Schostakowitsch (aus der 5. Sinfonie).

Tom Clancy (* 1947) schrieb noch weitere Romane über die Figur Jack Ryan. Bisher wurden vier davon verfilmt, außer „Der Schattenkrieg“ sind das: „Jagd auf Roter Oktober“, „Die Stunde der Patrioten“ und „Echo aller Furcht“ (Filmtitel: „Der Anschlag“).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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