Das tote Mädchen

Das tote Mädchen

Das tote Mädchen

Das tote Mädchen – Originaltitel: The Dead Girl – Regie: Karen Moncrieff – Drehbuch: Karen Moncrieff – Kamera: Michael Grady – Schnitt: Toby Yates – Musik: Adam Gorgoni, Steve McNerney – Darsteller: Brittany Murphy, Toni Collette, Marcia Gay Harden, Piper Laurie, Giovanni Ribisi, Rose Byrne, James Franco, Christopher Allen Nelson, Mary Steenburgen, Bruce Davison, Mary Beth Hurt, Nick Searcy, Lee von Ernst, Kerry Washington, Gillian Pernoll, Elizabeth Pernoll u.a. – 2006; 85 Minuten

Inhaltsangabe

Krista lief als Jugendliche von zu Hause fort, weil sie vom Stiefvater missbraucht wurde. Sie bekam ein Kind, das sie in Pflege gab und schlug sich als Prostituierte durch, bis sie einem Serienmörder zum Opfer fiel. Arden, die das tote Mädchen findet, kommt ins Fernsehen und kann sich durch das ungewohnte Interesse an ihrer Person von ihrer tyrannischen Mutter befreien. Die Gerichtsmedizinerin Leah hält die Tote für ihre vermisste Schwester ...
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Kritik

Weder um den Mord noch um die polizeilichen Ermittlungen geht es in "Das tote Mädchen" / "The Dead Girl"; die Versatzstücke eines Thrillers dienen Karen Moncrieff nur dazu, fünf verschiedene Frauen zu porträtieren.
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Die Fremde

Arden (Toni Collette) pflegt ihre behinderte Mutter (Piper Laurie), obwohl diese sie fortwährend demütigt und schikaniert.

Eines Tages findet Arden die nackte Leiche einer jungen Frau und meldet es der Polizei. Arden wird von Reportern interviewt. Als sie im Supermarkt einkauft, kennt der zwielichtige Angestellte Rudy (Giovanni Ribisi) sie aus dem Fernsehen. Er drängt sie, sich nach Geschäftsschluss mit ihm zu treffen.

Die verschüchterte junge Frau hat zunächst nicht vor, darauf einzugehen, aber das ungewohnte Interesse eines Mannes gibt ihr so viel Selbstvertrauen, dass sie sich am Abend ihrer tyrannischen Mutter widersetzt und zornig das Haus verlässt, nachdem diese ihr gesagt hat, sie sehe aus wie eine billige Nutte und müsse Männern etwas bezahlen, damit diese sich mit ihr einließen.

Rudy fährt mit Arden in den Wald. Während der Fahrt redet er von dem Mädchen-Mörder. Das Thema fasziniert ihn. Als er sie zu küssen versucht, zuckt sie zurück und lässt sich dann die Hände fesseln, damit sie sich nicht reflexartig gegen seine Annäherung wehrt.

Durch einen anonymen Anruf von einer Telefonzelle aus meldet Arden schließlich der Polizei, dass ihre Mutter Hilfe benötigt. Offenbar beabsichtigt sie, nicht zu ihr zurückzukehren.

Die Schwester

Die Leiche, die Arden fand, wird von der depressiven Gerichtsmedizinerin Leah (Rose Byrne) obduziert. Leah hält das tote Mädchen für ihre seit Jahren vermisste Schwester. Endlich Gewissheit über deren Schicksal zu haben, erleichtert Leah, aber ihre Eltern (Mary Steenburgen, Bruce Davison) weigern sich, an den Tod ihrer anderen Tochter zu glauben. Vor allem die Mutter klammert sich an die Hoffnung, dass sie noch lebt. Leah dagegen befreit sich aus ihrer Depression und nimmt erstmals eine Einladung ihres Kollegen Derek (James Franco) an.

Aber dann stellt sich heraus, dass es sich bei dem toten Mädchen nicht um Leahs Schwester handelt.

Die Ehefrau

Ruth und Carl (Mary Beth Hurt, Nick Searcy) sind ein älteres Ehepaar. Des Öfteren bleibt Carl tagelang fort, und er verrät seiner Frau auch nicht, was er in dieser Zeit tut.

Das Geld für den Lebensunterhalt verdient er durch die Vermietung von Lagerräumen. Als zwei junge Männer (Dan Callahan, Gus Buktenica) einen Raum mieten wollen und Carl wieder einmal nicht zu Hause ist, gibt Ruth ihnen einen Schlüssel. Kurz darauf kommen sie zurück und teilen ihr mit, dass der zugewiesene Lagerraum nicht leer ist.

Ruth schaut selbst nach und findet ein Dutzend Plastiktüten mit blutiger Damenunterwäsche. Da begreift sie, dass ihr Mann der gesuchte Serienmörder ist und beschließt, zur Polizei zu gehen. Vor dem Polizeirevier überlegt sie es sich jedoch anders.

Sie kehrt zurück, trägt die Plastiktüten mit der Wäsche ins Freie und zündet sie an. Während die Flammen lodern, zieht sie sich auch selbst nackt aus und verbrennt alles, was sie anhatte.

Die Mutter

Melora (Marcia Gay Harden) ist die Mutter des toten Mädchens.

Um herauszufinden, warum ihre Tochter vor Jahren fortgelaufen war, sucht Melora die afroamerikanische Prostituierte Rosetta (Kerry Washington) auf, mit der Krista zuletzt zusammen wohnte, gibt sich als Reporterin aus und bezahlt Rosetta dafür dass diese ihr Kristas Zimmer zeigt. Sie erfährt, dass ihr Lebensgefährte Krista missbraucht hatte und diese annahm, ihre Mutter habe davon gewusst, jedoch nichts unternommen.

Als Rosetta begreift, dass sie Kristas Mutter vor sich hat, teilt sie ihr mit, dass ihre Mitbewohnerin ein Kind hatte und führt sie zu einer Latina (Carla Jimenez), die sich als Pflegemutter Geld verdient. Dort ist Kristas Tochter Ashley. Melora gibt der Frau das ganze Geld, das sie bei sich hat, 200 Dollar, löst damit ihre Enkelin aus und nimmt sie mit.

Das tote Mädchen

Krista (Brittany Murphy), die sich als Prostituierte durchschlägt, kauft ein großes Stofftier für ihre Tochter Ashley, die am nächsten Tag ihren dritten Geburtstag haben wird.

Tarlow (Josh Brolin), einer ihrer Freier, verspricht widerwillig, sie nach Norwalk zu fahren, wo Ashley von einer Pflegemutter betreut wird, aber im letzten Augenblick sagt er ab, weil er aus beruflichen Gründen in der Stadt bleiben muss.

Krista leiht sich deshalb ein Motorrad, aber damit bleibt sie unterwegs liegen. Sie stellt sich als Anhalterin an den Straßenrand. Erst nach Mitternacht hält ein Autofahrer an, der sich bereit erklärt, sie nach Norwalk zu bringen. Es ist Carl.

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In ihrem Film „The Dead Girl“ (DVD) bzw. „Das tote Mädchen“ (TV) schildert Karen Moncrieff in fünf Episoden, wie eine junge Frau einem Serienmörder begegnet und welche Auswirkungen ihr Tod auf einige andere Frauen hat, deren Leben sich dadurch gravierend verändert. Weder um den Mord noch um die polizeilichen Ermittlungen geht es in „The Dead Girl“ / „Das tote Mädchen“; die Versatzstücke eines Thrillers dienen Karen Moncrieff nur dazu, fünf verschiedene Frauen zu porträtieren. Es handelt sich um einen düsteren Film mit leisen Tönen.

Die Aufteilung von „The Dead Girl“ / „Das tote Mädchen“ in fünf Episoden mit verschiedenen Hauptfiguren bedeutet, dass eine durchgehend vorhandene Identifikationsfigur fehlt und man sich als Zuschauer immer wieder neu zurechtfinden muss, zumal die einzelnen Geschichten nur punktuell miteinander verknüpft sind. Interessanter wäre es, wenn Karen Moncrieff in jeder Episode neue Einzelheiten zu einer durchgehenden Geschichte hinzugefügt hätte, wenn also ein und dieselbe Geschichte aus fünf verschiedenen Perspektiven erzählt worden wäre.

„The Dead Girl“ / „Das tote Mädchen“ war im März 2007 bei mehreren Film Nights zu sehen (Stuttgart, München, Nürnberg, Frankfurt/M, Köln, Bochum, Hamburg, Berlin, Leipzig). In der Nacht auf den 29. November 2010 wurde der Episodenfilm erstmals im Fernsehen ausgestrahlt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

Elisabeth Florin - Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod
Elisabeth Florin entwickelt in "Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod" eine komplexe Handlung, und weil sie den Vermutungen des Ermitt­lers folgt, lockt sie auch die Leser auf falsche Fährten. Dieses Spiel er­höht die Spannung und das Lese­ver­gnügen.
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