Keine halben Sachen

Keine halben Sachen

Keine halben Sachen

Originaltitel: The Whole Nine Yard - Regie: Jonathan Lynn - Drehbuch: Mitchell Kapner - Kamera: David Franco - Schnitt: Tom Lewis - Musik: Randy Edelman und Gary Gold - Darsteller: Bruce Willis, Matthew Perry, Rosanna Arquette, Amanda Peet, Michael Clarke Duncan, Natasha Henstridge, Kevin Pollak u.a. - 2000; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Als die verwöhnte, geldgierige Zahnarztfrau Sophie erfährt, dass es sich bei ihrem neuen Nachbarn um einen früheren Auftragskiller handelt, auf den die Mafia ein Kopfgeld ausgesetzt hat, bringt sie ihren Ehemann dazu, ihn dem Mafia-Paten Janni Gogolak zu verraten und die Prämie zu verlangen ...
mehr erfahren

Kritik

Mit "Keine halben Sachen" ist Jonathan Lynn eine aberwitzige Mischung aus Thriller, Gangsterepos und Comedy mit vielen ulkigen Szenen und überraschenden Wendungen gelungen.
mehr erfahren

Der Zahnarzt Nicholas Oseransky (Matthew Perry), kurz „Oz“ genannt, hatte früher mit seinem Schwiegervater eine Gemeinschaftspraxis in Chicago. Als der Schwiegervater sich an einem minderjährigen Jungen verging und erpresst wurde, machte er immer neue Schulden, bis die Praxis in Konkurs ging und er sich das Leben nahm. Nach dem Skandal zog Oz mit seiner verwöhnten, geldgierigen Ehefrau Sophie (Rosanna Arquette) und deren Mutter (Carmen Ferland) nach Montreal und eröffnete dort eine eigene Praxis.

Die Zahnarzthelferin Jill St. Claire (Amanda Peet), die er vor drei Wochen einstellte, rät ihm zur Scheidung, aber ihm bleibt schon so kaum ein Dollar, weil er noch immer die Schulden seines Schwiegervaters abbezahlt. Im Fall einer Scheidung, befürchtet er, würde Sophie ihn bis aufs Hemd ausziehen.

Als im Nachbarhaus ein neuer Besitzer (Bruce Willis) einzieht, geht Oz hin und stellt sich vor. Der Mann kommt ihm seltsam bekannt vor, und als Oz auf seinem Arm eine tätowierte Tulpe bemerkt, weiß er, dass es sich um den Auftragskiller Jimmy Tudeski aus Chicago handelt, der „die Tulpe“ genannt wurde, weil er bei seinen Opfern jeweils eine Tulpe zu hinterlassen pflegte. Darüber stand viel in den Zeitungen. Nach fünf Jahren Haft und einem Auftritt als Kronzeuge in einem Mordprozess kam er kürzlich frei. Weil der Mafia-Pate Janni Pytor Gogolak (Kevin Pollak) ihm wegen der Aussage nach dem Leben trachtet, soll er sich im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms hier in Montreal versteckt halten.

Oz und Jimmy befreunden sich. Bei einem gemeinsamen Ausflug meint der Zahnarzt: „Ich versuche, das Ganze so schmerzlos wie möglich zu machen.“ Und der Killer erwidert: „Ich auch.“

Als Sophie von ihrem Mann erfährt, dass die Mafia auf den neuen Nachbarn ein Kopfgeld ausgesetzt hat, bringt sie ihren Mann durch Drohungen und Versprechungen dazu, nach Chicago zu fliegen. Dort soll er Kontakt zur Mafia aufnehmen und die Prämie kassieren. Sie bringt ihn zum Flughafen und klingelt dann bei Jimmy, um ihm zu verraten, was Oz in Chicago vorhat. Für die Ermordung ihres Mannes bietet sie dem Auftragskiller 10 000 Dollar.

In seinem Hotelzimmer in Chicago wird Oz von einem großen, starken Schwarzen erwartet: Franklin Figueroa, genannt „Frankie Figs“ (Michael Clarke Duncan), soll ihn zu Janni Gogolak bringen, der erfahren hat, dass er Jimmys Aufenthaltsort kennt. In der Villa des Mafia-Bosses begegnet Oz Cynthia (Natasha Henstridge), der Ehefrau Jimmys – und verliebt sich auf der Stelle in die attraktive Blondine.

Frankie erhält den Auftrag, mit Oz nach Montreal zu fliegen und sich Jimmys Versteck zeigen zu lassen.

Aufgeregt ruft Oz seinen Nachbarn aus Chicago an und warnt ihn. Aber Jimmy weiß aufgrund von Sophies Besuch bereits Bescheid und bleibt gelassen.

In der Nacht vor dem Abflug taucht Cynthia bei Oz im Hotel auf. Der gesteht ihr, es sei die Idee seiner Frau gewesen, Jimmy für das Kopfgeld zu verraten. Nachdem sie miteinander im Bett waren, vertraut er ihr auch noch an, dass er Jimmy vorgewarnt hat. Cynthia befürchtet, dass Janni nicht nur Jimmy, sondern auch sie töten lassen will, denn es geht um 10 Millionen Dollar, die auf der Bank deponiert sind und über die nur Janni, Jimmy und Cynthia gemeinsam verfügen können – es sei denn, es werden statt fehlender Unterschriften Totenscheine vorgelegt.

In Montreal stellt sich heraus, dass Frankie in Wirklichkeit für Jimmy und nur zum Schein auch für Janni arbeitet. Dass Oz Jimmys Aufenthaltsort verriet, passt in dessen Pläne, den er will seinen Gegner herlocken und ihn töten. Danach beabsichtigt er, Cynthia zu ermorden, um die 10 Millionen allein kassieren zu können.

Verzweifelt versucht Oz, sich in seiner Praxis mit Lachgas das Leben zu nehmen. Jill hält ihn davon ab. Als sie erfährt, wer sein neuer Nachbar ist, will sie unbedingt, dass er sie mit ihm bekannt macht. Der Killer ist ihr Idol. Sie arbeitet nämlich selbst als Berufskillerin und bewarb sich bei Oz, weil sie von dessen Frau den Auftrag erhalten hatte, ihn umzubringen. Sie fand ihn jedoch von Anfang an so sympathisch, dass sie es nicht übers Herz brachte. Deshalb zweifelt sie an ihrer Eignung für den Job und fragt Jimmy um Rat. Der kann sie gut verstehen: Er verschonte auch einmal einen Mann, den er ermorden sollte. Als er sich dann allerdings umdrehte, schoß der Verschonte von hinten auf ihn. Jimmy fragt Jill, ob sie ihm helfen will, Janni Gogolak auszuschalten, und die junge Frau ist begeistert, mit dem berühmten Killer zusammenarbeiten zu dürfen.

Zu seinem Entsetzen erfährt Oz, dass Janni auch Cynthia mit nach Montreal bringen wird. Vergeblich versucht er, sie noch vor dem Abflug in Chicago telefonisch zu warnen. Damit Janni keinen Verdacht schöpft, bleibt Oz nichts anderes übrig, als ihn, Cynthia und seine beiden Bodyguards vom Flughafen abzuholen. Die Gangster legen sich in Oz‘ Haus auf die Lauer, bis bei Jimmy das Licht ausgeschaltet wird. Während sie zum Nachbarhaus hinüberschleichen, nähert Sophie sich im Auto mit einem weiteren Auftragskiller, den sie auf ihren Ehemann angesetzt hat.

In Jimmys Haus stoßen die drei Einbrecher auf die nackte Jill und werden dadurch so irritiert, dass es ein Leichtes ist, sie zu erschießen. Danach lenkt Jill auch noch Sophies Begleiter ab, damit Jimmy ihn töten kann. In seinen Taschen finden sie eine Polizeimarke: Es handelt sich um einen verdeckten Ermittler namens Steve Hanson (Harland Williams).

In Hansons Wagen, den die Polizei bald darauf entdeckt, liegt eine Kassette, auf der deutlich zu hören ist, wie Sophie den vermeintlichen Killer beauftragt, ihren Mann zu ermorden. Die Polizei nimmt deshalb an, Hanson habe sich geweigert und Sophie ihn deshalb umgebracht. Sie wird festgenommen.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Oz bearbeitet Hansons Zähne so, dass sein Gebiss wie das von Jimmy aussieht. Dann setzen Jimmy und Frankie die Leichen von Janni und Hanson in Oz‘ Auto, überschütten es mit Benzin und zünden es an. Tatsächlich kommt die Polizei aufgrund der Gebissabdrücke zu dem Schluss, bei den Toten handele es sich um Janni Gogolak und Jimmy Tudeski.

Mit den beiden Todesurkunden kann die vermeintliche Witwe Cynthia Tudeski allein über die 10 Millionen verfügen. Während Jill sich mit ihr in der Bank trifft, locken Jimmy und Frankie Oz auf ein Boot und fahren mit ihm als Geisel auf den See hinaus. Jill schlägt Cynthia vor, die Männer allesamt zu hintergehen und die 10 Millionen untereinander aufzuteilen, aber Cynthia will nicht, dass Oz stirbt. Beeindruckt von so viel Liebe überlässt Jill ihr eine Million Dollar, und als Cynthia sich wundert, meint sie, es sei ein Hochzeitsgeschenk.

Auf dem Boot beschwört Frankie seinen Boss, Oz zu töten; es sei zu riskant, den Mitwisser am Leben zu lassen. Nachdem Jimmy telefonisch von Jill erfahren hat, dass sie das Geld hat, erschießt er unvermittelt Frankie statt Oz und erklärt dem entsetzten Zahnarzt, er habe einen von ihnen töten müssen. Andernfalls hätte Frankie Oz umgebracht.

Am Ende liegen sich Jill und Jimmy sowie Cynthia und Oz in den Armen.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Mit „Keine halben Sachen“ ist Jonathan Lynn eine aberwitzige Mischung aus Thriller, Gangsterepos und Comedy mit vielen ulkigen Szenen und überraschenden Wendungen gelungen. Bruce Willis, Matthew Perry, Rosanna Arquette, Amanda Peet und Michael Clarke Duncan tragen wesentlich zu dem originellen Vergnügen bei.

„Keine halben Sachen“ erwies sich in den Kinos als so erfolgreich, dass eine Fortsetzung gedreht wurde: „Keine halben Sachen 2. Jetzt erst recht!“

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

Howard Deutch: Keine halben Sachen 2. Jetzt erst recht!

Gabriele Tergit - Der erste Zug nach Berlin
Gabriele Tergit zeigt uns in dieser Satire die deutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit aus der Sicht einer naiven 19-jährigen New Yorkerin. Diese Perspektive ist geschickt gewählt. "Der erste Zug nach Berlin" ist kein gründlich ausgearbeiteter Roman, sondern ein rasanter Entwurf, eine Folge von Miniaturen und pointierten Dialogen.
Der erste Zug nach Berlin