Good Morning, Vietnam

Good Morning, Vietnam

Good Morning, Vietnam

Good Morning Vietnam – Originaltitel: Good Morning Vietnam – Regie: Barry Levinson – Drehbuch: Mitch Markowitz – Kamera: Peter Sova – Schnitt: Stu Linder – Musik: Alex North (Jon Hendricks: "Yeah Yeah", Jerry Styner: "Beach Blanket Bingo") – Darsteller: Robin Williams, Forest Whitaker, Tung Thanh Tran, Chintara Sukapatana, Bruno Kirby, Robert Wuhl, J. T. Walsh, Noble Willingham, Richard Edson, Juney Smith, Richard Portnow, Floyd Vivino, Cu Ba Nguyen, Dan Stanton u.a. - 1987; 115 Minuten

Inhaltsangabe

Adrian Cronauer, der neue DJ der US Army Services Radio Station in Saigon, begeistert die GIs 1965 mit seinen respektlosen Sprüchen und zieht zugleich den Unmut seiner humorlosen Vorgesetzten auf sich. Er verliebt sich in die Vietnamesin Trinh und befreundet sich mit ihrem Bruder Tuan, muss jedoch einsehen, dass es während des Krieges keine amerikanisch-vietnamesische Liebesbeziehung geben kann. Als sich herausstellt, dass Tuan zum Vietcong gehört, wird Cronauer aus der Armee entlassen ...
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Kritik

"Good Morning, Vietnam" beginnt wie eine unterhaltsame Groteske über die Absurdität des Krieges, mutiert dann aber zur sarkastischen Tragikomödie.


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Der amerikanische Discjockey Adrian Cronauer (Robin Williams) wird 1965 von Kreta zur US Army Services Radio Station in Saigon versetzt. Durch das Auflegen von Rock ’n‘ Roll-Platten, die lautstarke Begrüßung – „Good Morning, Vietnam“ – und vor allem durch seine witzige Moderation gewinnt er unter den amerikanischen Soldaten in Vietnam rasch viele Fans, zieht jedoch auch den Unmut seiner humorlosen Vorgesetzten Leutnant Steven Hauk (Bruno Kirby) und Sergeant Major Phillip Dickerson (J. T. Walsh) auf sich, denen die Musik zu laut und die Sprüche zu respektlos sind. Sie werden bei General Taylor (Noble Willingham) vorstellig, aber der verweist sie darauf, dass sich die Stimmung in der Truppe aufgrund der Unterhaltung durch den neuen DJ verbessert hat.

Als Cronauer mit seinen Kameraden in der Spelunke des schwulen Vietnamesen Jimmy Wah (Cu Ba Nguyen) sitzt, der zu gern Nacktfotos von Anthony Quinn hätte, sieht er durch ein Fenster die junge Vietnamesin Trinh (Chintara Sukapatana). Er rennt auf die Straße und spricht sie unbekümmert an, aber sie reagiert schockiert und flieht in einem Taxi. Der Private Garlick (Forest Whitaker), der gewissermaßen als Assistant des neuen DJs abgestellt ist, erklärt Cronauer, eine Vietnamesin dürfe erst dann mit einem Mann sprechen, wenn sich dieser der Familie vorgestellt habe. Zum Entsetzen Garlicks nimmt Cronauer ein Fahrrad und folgt Trinh. Sie besucht einen Konversationskurs in amerikanischer Sprache. Um an sie heranzukommen, übernimmt Cronauer den Unterricht, doch als er Trinh nach der Stunde erneut anzusprechen versucht, stellt sich ihm ihr Bruder Tuan (Tung Thanh Tran) in den Weg. Die beiden Männer gehen zusammen essen – und werden Freunde.

Cronauer nimmt Tuan mit in die von Amerikanern frequentierte Spelunke von Jimmy Wah. Dort sind zwar vietnamesische Prostituierte gern gesehen, aber die GIs dulden keine männlichen Vietnamesen unter den Gästen. Zwei Soldaten wollen Tuan hinauswerfen, aber Cronauer protestiert dagegen, und es kommt zu einer Schlägerei.

Aufgrund des Vorfalls gelingt es Hauk und Dickerson, General Taylor zu einer Suspendierung des unangepassten DJs zu überreden. Hauk übernimmt dessen Stelle – bis eine Welle von Protestbriefen und –anrufen über die Radio Station in Saigon hereinbricht und Cronauer zurückgeholt wird.

Mit der Begründung, er könne Trinh sehen, holt Tuan Cronauer aus der Spelunke – unmittelbar bevor das Gebäude von einer Bombe in die Luft gesprengt wird.

Obwohl Nachrichten über Terroranschläge in Saigon von der Zensur unterdrückt werden, berichtet Cronauer in seiner nächsten Sendung über das Attentat, bis Dickerson ihm den Strom abstellen lässt.

Einige Zeit später plant Cronauer eine Außenreportage. Dickerson, der erfahren hat, dass der DJ dabei eine als äußerst gefährlich eingestufte Straße nehmen muss, unterstützt er das Vorhaben in der Hoffnung, dass Cronauer dabei ums Leben kommt. Tatsächlich geraten Cronauer und Garlick mit ihrem Jeep in eine Sprengfalle des Vietcong. Sie bleiben unverletzt und verstecken sich im Dschungel. Als Tuan von dem Terroranschlag hört, springt er in ein fremdes Auto, rast zu der Stelle, an der das Wrack des Jeeps steht und ruft nach Cronauer. Ein amerikanischer Militärhubschrauber, der die drei Männer entdeckt, holt sie an Bord und fliegt sie nach Saigon zurück.

Dickerson findet heraus, dass Tuan zum Vietcong gehört. Cronauer versucht, ihn zu warnen: Die Amerikaner fahnden nach Tuan, und wenn sie ihn aufspüren, werden sie ihn erschießen. Der unkonventionelle DJ, der an die Freundschaft mit Tuan glaubte, ist tief enttäuscht, dass dieser ihn offenbar missbraucht hatte, um in die von Amerikanern bevorzugte Spelunke zu kommen und den Bombenanschlag vorzubereiten. Tuan hält dagegen, dass die Amerikaner mehrere seiner Familienangehörigen getötet haben.

Einen DJ, der sich mit einem Vietcong verbrüderte, kann auch General Taylor nicht halten: Cronauer wird aus der Armee entlassen und in die USA zurückgeflogen.

Nachdem die Maschine gestartet ist, legt Cronauers Nachfolger Garlick ein von seinem Vorgänger besprochenes Band auf: „Good Bye, Vietnam“, ruft Cronauer und gibt zum letzten Mal eine Probe seiner launigen, subversiven Moderation. „Ich habe gehört, es gibt hier in Vietnam ein Problem mit Marihuana.“ – „Nein, das ist kein Problem. Jeder hat es.“

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„Good Morning, Vietnam“ ist kein klassischer Antikriegsfilm. Auch wenn nicht die Schrecken des Krieges vorgeführt werden, lassen Barry Levinson (Regie) und Mitch Markowitz (Drehbuch) keinen Zweifel daran, dass sie gegen Kriege sind. Sie kritisieren, dass die Amerikaner nicht als Befreier nach Südvietnam kamen und auch gar nicht versuchten, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Das ist heute wieder brandaktuell, nur heißt der Schauplatz diesmal nicht Vietnam, sondern Irak.

Cronauer begreift während seines Aufenthalts in Saigon, dass er die Rolle des Radio-Clowns angesichts des Vietnam-Krieges nicht weiterspielen kann und weder eine Freundschaft mit einem Vietnamesen noch eine Liebesbeziehung mit einer Vietnamesin möglich sind.

„Good Morning, Vietnam“ beginnt wie eine unterhaltsame Groteske über die Absurdität des Krieges (und erinnert damit an „M*A*S*H), mutiert dann aber zur sarkastischen Tragikomödie.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

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