Infernal Affairs

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Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle - Originaltitel: Wu jian dao 2 - Regie: Andrew Lau (Wai Keung Lau) und Alan Mak (Siu Fai Mak) - Drehbuch: Felix Chong und Alan Mak (Siu Fai Mak) - Kamera: Andrew Lau (Wai Keung Lau) und Man-Ching Ng - Schnitt: Ching Hei Pang und Danny Pang - Musik: Kwong Wing Chan - Darsteller: Edison Chen, Shawn Yue, Carina Lau, Francis Ng, Eric Tsang, Anthony Wong Chau-Sang, Chapman To, Andrew Lin, Roy Cheung, Bey Logan, Ricardo Mamood, Brandon Rhea u.a. - 2003; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Nach der Ermordung des mächtigsten Gangsterbosses in Hongkong droht 1991 ein Krieg der Triaden. Mit der Aufgabe, Hau, den Sohn und Nachfolger des Toten, auszuspähen, beauftragt Inspektor Wong dessen Halbbruder Yan, einen der besten Absolventen der Polizeiakademie. Im Kampf gegen Hau verbündet Wong sich mit dem Gangster Sam, der einem Mordanschlag des mächtigeren Triadenbosses gerade noch entkommen ist. 1997, vor der Übergabe der Kronkolonie an China, spitzt die Auseinandersetzung sich zu …
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Kritik

"Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle" ist das Prequel zu "Infernal Affairs. Die achte Hölle" und dem zuerst gedrehten Film in jeder Weise ebenbürtig. "Infernal Affairs" steht in der Tradition des film noir und überzeugt durch unterkühlt wirkende, sorgfältig gestylte und rasant geschnittene Bilderfolgen.
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Hongkong 1991: Polizeiinspektor Wong (Anthony Wong Chau-Sang) stiftet Mary (Carina Lau), die Ehefrau des mit ihm kooperierenden Gangsters Sam (Eric Tsang), ohne dessen Wissen dazu an, den Boss der mächtigsten Triadenfamilie in Hongkong ermorden zu lassen. Mary heuert dafür einen Absolventen der Polizeiakademie an: Lau Kin Ming (Edison Chen). Nachdem Lau das Oberhaupt der Familie Ngai erschossen hat, überredet Mary ihn, als Informant für ihren Mann tätig zu werden.

Auf der anderen Seite zwingt Inspektor Wong einen übereifrigen jungen Kriminalbeamten – Chen Wing Yan (Shawn Yue) – sich als Undercover-Agent an Ngai Wing-Hau (Francis Ng), den ältesten Sohn und Nachfolger des Ermordeten, heranzumachen, obwohl Wongs Kollegen Bedenken dagegen haben, weil es sich bei Yan und Hau um Halbbrüder handelt.

Nach der Ermordung des mächtigsten Mannes der Unterwelt in Hongkong weigern die fünf kleineren Triadenbosse sich, weiterhin der Familie Ngai Schutzgeld zu bezahlen und fordern damit deren neues Oberhaupt Hau heraus.

Hongkong 1995: Hau weiht Sam in sein Vorhaben ein, die vier anderen Gangsterbosse ermorden zu lassen. Sam soll jedoch für ihn nach Thailand fliegen und dort den Kontakt mit einem Drogenkartell aufbauen.

Yan gelingt es, das Vertrauen seines Halbbruders Hau zu gewinnen und rückt in den Führungskreis der Triadenfamilie Ngai auf. Auf diese Weise erfährt Yan, dass Hau plant, die Konkurrenten auszuschalten, und er unterrichtet Inspektor Wong darüber. Der befürchtet, dass auch Sam auf Haus Abschussliste steht und verständigt Mary, die ihren bereits nach Thailand gereisten Mann daraufhin telefonisch vor einem Mordanschlag warnt. Sam mag jedoch nicht glauben, dass Hau ihn mit dem Thailand-Auftrag in falsche Sicherheit wiegen wollte – bis Mary ihm gesteht, dass sie es war, die dessen Vater umbringen ließ. Als der von Hau beauftragte Killer sich Sam scheinbar freundlich nähert, sticht dieser ihn auf der Stelle nieder. So überlebt er als einziger der fünf kleineren Triadenbosse, aber er wagt es nicht, nach Hongkong zurückzukehren und bleibt vorerst in Thailand.

Mit einer streng geheimen Polizeiaktion greift Wong zu, als Hau sich nachts auf einem abgelegenen Platz mit zwei Fremden trifft und einen Koffer mit ihnen tauscht. Doch es stellt sich heraus, dass es sich bei den beiden Empfängern eines Geldkoffers um Privatdetektive handelt, und in dem Koffer, den Hau bei sich hat, befindet sich nichts außer einer Videokassette. Während seiner Vernehmung fordert Hau die Polizisten maliziös auf, sie abzuspielen. Es handelt sich um eine heimliche Aufnahme von Wong und Mary, die beweist, dass Wong die Ermordung von Haus Vater angestiftet hatte. Wong wird sich deshalb in einem internen Verfahren verantworten müssen, während Hau die Polizeizentrale als freier Mann verlässt, weil Wong nichts gegen ihn in der Hand hat.

Als ein Gangster aus der Familie Ngai den Mord rächen und Mary erwürgen will, rettet Lau sie.

Yan muss zusehen, wie Hau drei gefesselte Komplizen Marys von einem seiner Leute erschießen lässt und anschließend den Mann als Undercover-Agenten der Polizei entlarvt und durch einen Bauchschuss aus unmittelbarer Nähe umbringt.

Kurz darauf kommt ein Polizeioffizier ums Leben, als er sich Wongs Wagen ausleiht und mit dem Zündschlüssel eine Autobombe auslöst.

Aus Sorge um ihren Mann will Mary zu ihm nach Thailand fliegen. Lau, der sich längst in sie verliebt hat, versucht, sie zurückzuhalten und zu küssen, aber sie ohrfeigt ihn und wirft ihn hinaus. In seinem Zorn informiert Lau ein Mitglied der Familie Ngai, als Mary zum Flughafen fährt. Gleich darauf bereut er diesen Schritt, fährt selbst zum Flughafen und als er sieht, wie Mary ihren Wagen parkt, ruft er sie auf dem Handy an. Mary lässt es klingeln. Sie geht zum Abfertigungsgebäude – und wird auf dem Gehsteig und vor Laus Augen von einem Auto totgefahren.

Hongkong 1997. Wong fliegt nach Thailand, um Sam als Kronzeugen gegen Hau zu gewinnen. Sam, der inzwischen eine thailändische Ehefrau und ein Kind hat, ist bereit, unter Polizeischutz nach Hongkong zurückzukehren. Lau, der in einem Monat zum Inspektor befördert werden soll, ist für Sams Schutz verantwortlich. Der ahnt nicht, dass Lau sich an seine erste Frau heranmachen wollte und für ihren Tod verantwortlich ist.

Wong nimmt den Triadenboss fest und sorgt dafür, dass er unter Mordanklage gestellt wird. Das von Yan in einem Schließfach deponierte Belastungsmaterial gegen Hau müsste zusammen mit Sams Zeugenaussage für eine Verurteilung zu einer lebenslangen Haftstrafe reichen. Bei der konspirativen Übergabe des Schließfachschlüssels drängt Yan den Inspektor, ihm seine alte Identität zurückzugeben und ihn in der Polizeizentrale einzusetzen, aber Wong geht nicht darauf ein.

Trotz der Polizeiwachen verschwindet Sam plötzlich aus dem Hotel.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Er fährt zu Hau, denn er hat erfahren, dass der Triadenboss seine zweite Frau und sein Kind in Thailand in seine Gewalt gebracht hat. Mit der Drohung, die beiden töten zu lassen, will Hau Sams Zeugenaussage verhindern. Sam hat jedoch seinerseits einen thailändischen Komplizen, der die Familienangehörigen seines Gegners in einem Haus auf Hawaii – wohin sie sich abgesetzt hatten – gefangen hält. Als Hau das erfährt, springt er wütend auf und drückt Sam seine Pistole an den Kopf. In diesem Augenblick treffen mehrere Streifenwagen ein. Wong erschießt Hau, um Sam zu retten – und wird den Verdacht nicht los, dass Sam es genau darauf angelegt hatte.

Unmittelbar danach, in der Nacht auf den 1. Juli 1997, wird die britische Kronkolonie Hongkong feierlich an die Volksrepublik China übergeben. Die Briten verabschieden sich nach 156 Jahren aus Hongkong.

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Aufgrund des außergewöhnlichen Erfolgs ihres Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs. Die achte Hölle“ (2002) drehten Andrew Lau und Alan Mak im Jahr darauf ein Prequel: „Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle“. Wir erfahren darin, wie Yan zum Undercover-Agenten und Lau zum Informanten des Gangsters Sam in der Abteilung Organisiertes Verbrechen der Polizei wird.

Das Prequel ist „Infernal Affairs. Die achte Hölle“ durchaus ebenbürtig. Yan und Lau werden von Shawn Yue und Edison Chen brillant verkörpert. Überzeugend ist vor allem auch Eric Tsang in der Rolle des ausgekochten Gangsters. Andrew Lau (eigentlich: Wai Keung Lau) und Alan Mak (eigentlich: Siu Fai Mak) erzählen die düstere Geschichte stringent, mit etwas Pathos, aber ohne Gimmicks. „Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle“ ist wesentlich brutaler als „Infernal Affairs. Die achte Hölle“, aber auch die Bluttaten sind stilvoll inszeniert. Die unterkühlt wirkenden, sorgfältig gestylten und rasant geschnittenen Bilderfolgen werden musikalisch passend untermalt. „Infernal Affairs. Abstieg in die achte Hölle“ ist ein inhaltlich und stilistisch erstklassiger Hongkong-Thriller in der Tradition des film noir.

Im selben Jahr schufen Andrew Lau und Alan Mak auch noch ein Sequel – „Infernal Affairs 3“ –, aber das war des Guten zuviel.

Infernal Affairs 3 (2003) – Originaltitel: Wu jian dao 3 – Regie: Andrew Lau (Wai Keung Lau) und Alan Mak (Siu Fai Mak) – Drehbuch: Felix Chong und Alan Mak (Siu Fai Mak) – Kamera: Andrew Lau (Wai Keung Lau) und Man-Ching Ng – Schnitt: Ching Hei Pang und Danny Pang – Musik: Kwong Wing Chan – Darsteller: Andy Lau, Tony Leung Chiu Wai, Kelly Chen, Daoming Chen, Edison Chen, Sammi Cheng, Leon Lai, Ka Tung Lam, Carina Lau, Ting Yip Ng, Chapman To, Eric Tsang, Chi Keung Wan, Yeung Ming Wan, Anthony Wong Chau-Sang, Courtney Wu, Shawn Yue u.a.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

Andrew Lau & Alan Mak: Infernal Affairs. Die achte Hölle

janusjanus - im spiralhaus
Hinter dem Pseudonym janusjanus verbergen sich eine Frau aus Augsburg und ein Mann aus Lindau, beides Künstler – und nun auch Lyriker mit dem Buch "im spiralhaus. poesie eines angeordneten rückzugs". Aus gegensätzlichen, sich ergänzenden oder auch korrespondierenden Perspektiven betrachten sie Aspekte der Corona-Pandemie. Das Buch enthält keine altmodischen Reime, sondern 68 moderne Gedichte über aktuelle Lebensumstände.
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