Kurt Vonnegut


Kurt Vonnegut jr. wurde am 11. November 1922 in Indianapolis, Indiana, als jüngstes von drei Kindern des Architekten Kurt Vonnegut und dessen Ehefrau Edith geboren. Seine von deutschen Einwanderern abstammenden Eltern verloren während der Weltwirtschaftskrise ihr Vermögen, und seine Mutter nahm sich das Leben, als er noch ein Kind war.

Als die USA in den Zweiten Weltkrieg eingriffen, brach Kurt Vonnegut sein 1940 an der Cornell University begonnenes Biochemiestudium ab und meldete sich Anfang 1943 zur Armee. Während der Ardennen-Offensive geriet er am 22. Dezember 1944 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Man brachte ihn zusammen mit hundertfünfzig anderen US-Soldaten nach Dresden, wo die Deutschen im Keller eines stillgelegten Schlachthofs ein provisorisches Lager eingerichtet hatten. Dort eingesperrt, erlebte er, wie Briten und Amerikaner am 13./14. Februar 1945 die mit einer halben Million Flüchtlingen aus dem Osten überfüllte Stadt Dresden in drei Wellen mit rund tausend Flugzeugen angriffen. Dresden hatte zwar keine strategische Bedeutung, aber die Alliierten wollten die deutsche Bevölkerung demoralisieren. Vier Tage lang wüteten die Feuer und zerstören die gesamte Altstadt. Wieviele Menschen dabei ums Leben kommen, weiß niemand. Die Schätzungen liegen zwischen 60 000 und 240 000.

Nach dem Anthropologie-Studium in Chicago (1945 – 1947) arbeitete Kurt Vonnegut als Polizeireporter, Werbefachmann und Aushilfslehrer. 1952 veröffentlichte er seinen ersten SF-Roman: „Player Piano“ („Das höllische System“). Es folgten „The Sirens of Titan“ (1959; „Die Sirenen des Titan“) und „Mother Night“ (1961; „Mutter Nacht“). Mit „Cat’s Cradle“ („Katzenwiege“) schrieb er 1963 seinen ersten Bestseller.

Kurt Vonnegut starb am 10. April 2007 in New York an den Folgen eines Sturzes.

Kurt Vonnegut: Bibliografie (Auswahl)

  • Player Piano (1952; Das höllische System)
  • The Sirens of Titan (1959; Die Sirenen des Titan)
  • Mother Night (1961; Mutter Nacht)
  • Cat’s Cradle (1963; Katzenwiege)
  • God Bless You, Mr Rosewater (1965; Gott segne Sie, Mr Rosewater)
  • Slaughterhouse-Five (1969; Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug)
  • Breakfast of Champions (1973; Frühstück für starke Männer)
  • Slapstick (1974; Slapstick oder Nie wieder einsam)
  • Jailbird (1979; Galgenvogel)
  • Palm Sunday (1981; Das Nudelwerk)
  • Deadeye Dick (1982; Zielsicherer Richard / Zielwasser)
  • Galápagos (1985; Galapagos)
  • Bluebeard (1987; Blaubart)
  • Hocus Pocus (1990; Hokus Pokus oder Wohin so eilig?)
  • Fates Worse Than Death (1991; Dann lieber gleich tot)
  • Timequake (1997; Zeitbeben)
  • Bagombo Snuff Box (1999; Suche Traum, biete mich)
  • A Man without a Country (2005; Mann ohne Land)

© Dieter Wunderlich 2006

Kurt Vonnegut: Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug

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