Herman Koch : Sehr geehrter Herr M.

Sehr geehrter Herr M.
Originalausgabe: Geachte Heer M. Ambo/Anthos, Amsterdam 2014 Sehr geehrter Herr M. Übersetzung: Christiane Kuby, Herbert Post Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015 ISBN: 978-3-462-04738-7, 400 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Der Schriftsteller Herman M. verfasste vor 40 Jahren den auf Zeitungsberichten über den Fall eines spurlos verschwundenen Lehrers basierenden Bestseller "Abrech­nung". Nachdem die Schülerin Laura ihre Affäre mit diesem Lehrer beendet hatte, überraschte er sie und ihren neuen Freund Herman im Ferienhaus ihrer Eltern. Weil sein Auto nicht mehr ansprang, wollte Herman ihn zur nächsten Werkstatt führen, kam dann aber allein zurück. Laura und Herman gerieten unter Mordverdacht, aber es konnte ihnen nichts nachgewiesen werden ...
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Kritik

Herman Koch spielt in "Sehr geehrter Herr M." mit Perspektiven, Fiktion und Wirklichkeit, bietet aber nicht nur ein intellektuelles Lese­erlebnis, sondern sorgt überdies durch Sus­pense, Plot Twists und Komik für gute Unterhaltung.
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Laura Domènech besucht das Spinoza-Gymnasium in Amsterdam. Die letzte Woche der Sommerferien vor dem Beginn des 12. Schuljahrs will die 17-Jährige mit ihrer aus David Bierman, Stella van Huet, Michael Balvers, Ron Vermaas und Lodewijk Kalf bestehenden Clique im Ferienhaus ihrer Eltern in Zeeland verbringen. Stella ist Lauras beste Freundin, und mit David verbindet sie ein Vertrauensverhältnis, bei dem weder Sex noch Erotik eine Rolle spielen. Drei Tage vor der Abfahrt bittet David darum, auch Herman mitzunehmen, einen schlaksigen Mitschüler, der sitzen geblieben ist und nach den Ferien zu ihnen in die Klasse kommen wird.

„Er hat ziemliche Probleme zu Hause. Sein Vater hat seit Jahren eine Freundin. Die Mutter ist erst vor Kurzem dahintergekommen. Aber sie lassen sich nicht scheiden. Jedenfalls wollen sie so lange zusammenbleiben, bis er Abitur gemacht hat. Er ist Einzelkind.“

Die Schüler treffen sich am Hauptbahnhof in Amsterdam, nehmen den Zug nach Vlissingen und dort die Fähre nach Breskens. Das letzte Stück fahren sie mit dem Bus. Das Ferienhaus von Lauras Eltern steht in dem Weiler Terhofstede südlich von Retranchement. Zum ersten Mal ist Laura ohne ihre Eltern dort. Ihr Vater, ein Journalist, moderiert seit eineinhalb Jahren ein erfolgreiches Fernsehmagazin. Kürzlich kauften die Eltern in der Dordogne noch ein zweites Ferienhaus.

Laura und Stella teilen sich ein Zimmer, David, Michael, Ron und Herman schlafen auf Matratzen in einem größeren Raum, und im kleinsten Zimmer übernachtet Lodewijk. Der ist seit seinem elften Lebensjahr Halbwaise, und jetzt geben die Ärzte auch seiner vor einem halben Jahr operierten Mutter allenfalls noch ein paar Monate. Geschwister hat Lodewijk keine.

Herman ist ein dürrer und schwächlicher Junge. Allerdings weiß er, wie er sein Aussehen kompensieren kann:

Dafür war ich etwas anderes – besser gesagt: Ich hatte etwas anderes. Mit dreizehn hatte ich meine erste richtige Freundin. Sie war damals mit einem viel älteren Jungen zusammen. Einem gut aussehenden Jungen. Einem sportlichen Jungen. Mit Muskeln, langen, behaarten Beinen, die in kurzen Hosen beeindruckend aussahen. Aber er war auch zum Einschlafen langweilig […] Mit mir wirst du dich nicht langweilen, sagte ich mit den Augen. Nie. Dann sagte ich etwas, worüber sie lachen musste. […] Zugegebenermaßen reagierten nicht alle Mädchen so, ich war nun einmal nicht der gängige Typ, ich kannte meine Grenzen, aber es war ihre eigene Schuld, wenn sie lieber neben einem Schönling vor Langeweile starben.

Obwohl Laura es sich nicht eingestehen will, hat sie sich in Herman verliebt. Aber der fängt eine Beziehung mit Stella an. Laura versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber David weiß, wie sehr sie unter der Situation leidet, und als er Laura auf das Verhalten ihrer besten Freundin anspricht, zischt sie: „Ach, die Schlampe!“

Im Herbst organisiert der Geschichtslehrer Jan Landzaat eine Klassenfahrt nach Paris. Jan Landzaat ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Er kam vom Montessori-Gymnasium. Gerüchten zufolge wurde er dort wegen eines Verhältnisses mit einer Abiturientin suspendiert. Während der Klassenfahrt kommen sich Laura und Jan Landzaat näher.

Am Abend bevor Laura zu Beginn der Herbstferien erneut mit ihrer Clique nach Terhofstede fährt, ist sie bei Jan Landzaat. Seine Frau reiste am Morgen mit den Kindern in ein Feriendorf in der Veluwe. Er soll morgen nachkommen. Als Laura eines ihrer dunklen Haare im Waschbecken sieht, kommt ihr eine Idee: Sie platziert es unter dem Kragen des Bademantels der blonden Ehefrau ihres Liebhabers. Außerdem legt sie einen ihrer Ohrringe hinter dem WC auf den Boden. Nach dem Verlassen des Bads tut sie so, als fühle sie sich nicht wohl und verabschiedet sich von Jan Landzaat.

In Terhofstede ist alles ein wenig anders als beim letzten Mal. Herman und Stella sind ein Paar, und David bringt seine neue Freundin Miriam Steenbergen aus der Parallelklasse mit. Herman überredet die Clique zu verschiedenen Experimenten. Beispielsweise schweigen alle während einer Wanderung und achten darauf, wie sie sich fühlen. Im Ferienhaus zeigt Herman selbst gedrehte Filme. Für „Leben vor dem Tod“ hat er seine Eltern beim Essen am Tisch aufgenommen. Ein anderes Mal hielt David die Kamera, während Herman vor einem Blumenstand einen epileptischen Anfall simulierte. Nach diesem Vorbild sank David in der Schule vor der Englischlehrerin zu Boden, und Herman filmte Frau Posthumas bestürztes Gesicht.

Während Herman die Kamera am Strand auf Laura hält, beteuert er, immer nur sie gewollt zu haben.

Er blieb stehen, kaum drei Meter von ihr entfernt. Jetzt konnte sie zweierlei tun: weitergehen, an Herman und der Kamera vorbei aus dem Bild heraus. Aus seinem, aus ihrem gemeinsamen Bild – für immer. Oder: stehen bleiben.

Laura blickt in die Kamera, ohne ein Wort zu sagen, aber Herman weiß auch so, dass sie seine Gefühle erwidert.

Sie beendet die Affäre mit dem Lehrer, der sich damit allerdings nicht abfinden will und sie immer wieder anruft und im Schulgebäude abpasst [Stalking].

„Bitte, Jan“, sagte sie. „Hör bitte damit auf!“
„Du hast recht“, sagte er, „ich höre damit auf. Deshalb rufe ich dich ja an. Um dir zu sagen, dass ich damit aufhöre.“

Bei einem seiner Anrufe droht Jan Landzaat mit Selbstmord:

„Ich vermisse dich, Laura. Ohne dich kann ich nicht leben. Ohne dich werde ich auch nicht weiterleben. In diesem Jahr noch mache ich Schluss.“

Während Lauras Eltern über Weihnachten nach New York fliegen, fährt sie mit Herman nach Terhofstede, um dort die Ferien zu verbringen. Unerwartet taucht Jan Landzaat auf. Er behauptet, er sei auf dem Weg zu Freunden in Paris und komme nur vorbei, um Laura zu versichern, dass er sie nicht länger belästigen werde.

„Du gehst jetzt besser“, sagte Laura leise. „Auf die Nummer habe ich wirklich keine Lust.“
Landzaat hob sein leeres Glas an den Mund und stellte es wieder hin. Er warf einen Blick auf die Flasche und sah Laura an.
„Du hast recht“, sagte er. „Ich gehe. Vielleicht hätte ich nicht kommen sollen.“
Aber er blieb sitzen.

Als Jan Landzaat endlich ins Auto einsteigt, drehen die Räder im frischen Schnee durch.

„Das ist mir wirklich sehr unangenehm“, sagte Landzaat. „Ich wollte wirklich weg. Das habt ihr doch gesehen. Aber was soll man machen. Gibt es hier im Dorf irgendwo ein Hotel?“

Er muss gewusst haben, dass es in dem Weiler kein Hotel gibt. Notgedrungen lassen ihn Laura und Herman auf dem Dachboden übernachten. Am nächsten Tag ist das Auto unter einer dicken Schicht Neuschnee begraben und springt nicht an. Offenbar ist die Batterie leer. Ein Telefon gibt es in dem Ferienhaus nicht. Die nächste Werkstatt befindet sich in Sluis. Herman bietet Jan Landzaat an, ihm den fünf Kilometer weiten Weg zu zeigen.

Erst nach Stunden kommt Herman allein zurück. „Wo ist …?“, fragt Laura, und Herman antwortet: „Er war auf einmal verschwunden.“ Er sei ein Stück weit abseits gegangen, um zu urinieren, erzählt Herman. „Und als ich fertig war und mich umdrehte, war er nicht mehr da.“

Ob Herman nach seiner Rückkehr einen schuldbewussten Eindruck auf sie gemacht habe, wird Laura später von zwei Kriminalbeamten gefragt. Sie sitzt zwischen ihren Eltern auf der Couch im Wohnzimmer. Der Lehrer wird vermisst, und die Polizei ermittelt in dem Fall. Ein Zeuge sah einen Mann und einen Jugendlichen am Zwin. Der Wasserlauf liegt allerdings nicht auf dem Weg von Terhofstede nach Sluis, sondern in entgegengesetzter Richtung.

Der Fall des Lehrers, der zwei seiner Schüler besuchte und dabei spurlos verschwand, sorgt für Schlagzeilen. Laura und Herman geraten unter Mordverdacht, werden jedoch bald wieder aus der Untersuchungshaft entlassen, weil ihnen nichts nachgewiesen werden kann.

Der Schriftsteller Herman M. lässt sich von dem Fall zu dem Roman „Abrechnung“ inspirieren. Der Klappentext beginnt mit dem Satz: „Zwei Gymnasiasten planen den perfekten Mord an ihrem Lehrer.“ M. hat die Namen geändert: Laura heißt bei ihm Miranda, Jan Landzaat ist zu Ter Brecht geworden, und den Ort nennt M. Dammerdorp statt Terhofstede. Im Roman täuscht Ter Brecht die Paris-Reise nur vor und legt es darauf an, in Dammerdorp zu stranden.

Keines der anderen Bücher von M. ist so erfolgreich wie der Roman „Abrechnung“. Im Lauf der Jahre werden 27 Auflagen davon gedruckt, und das Buch wird auch verfilmt, wobei der Drehbuchautor die Handlung allerdings vom Winter in den Sommer verlegt.

– – –

Jahrzehnte später bitten zwei in der Redaktion einer Schülerzeitung mitarbeitende Abiturientinnen M. um ein Interview. Ana kommt dann allein zu der Verabredung, weil ihre Freundin verhindert ist. Die erste Ehe des Schriftstellers ist gerade in die Brüche gegangen, weil ihn seine Frau mit einem Maler betrog. Obwohl er älter als Anas Vater ist, verliebt sie sich in ihn, und zum Entsetzen ihrer Mutter heiraten Ana und Herman M.

Knapp ein Jahr, nachdem der inzwischen über 60 Jahre alte Schriftsteller mit seiner sehr viel jüngeren Frau Ana und der drei Jahre alten Tochter Catherine iin Amsterdam umgezogen ist, kauft sich der unter ihnen wohnende Nachbar während einer Signierstunde in der nahen Buchhandlung M.s Roman „Befreiungsjahr“ und bittet den Autor um eine Widmung. M. ist anzusehen, dass er sich an das Gesicht des Mannes erinnert, aber nicht weiß, wie er es zuordnen soll. Wenn die beiden Männer sich an der Haustüre oder im Aufzug begegnen, nickt der Schriftsteller dem Nachbarn höflich zu, aber auf der Straße oder im Supermarkt blickt er über ihn hinweg.

Am Vormittag beobachtete der Nachbar vom Balkon aus, wie M. seiner Frau mit dem Gepäck ins Taxi half und sie mit der kleinen Tochter wegfuhr. Am nächsten Morgen sieht der Nachbar M. in das gegenüberliegende Café gehen. Dort setzt er sich auf einen Stuhl im Freien und schlägt eine Zeitung auf. Augenscheinlich möchte der Strohwitwer frühstücken, aber er wird unruhig, weil nach zehn Minuten noch immer keine Bedienung zu sehen ist. Nachdem die junge Frau endlich seine Bestellung aufgenommen hat, erklärt sie ihm etwas. Der Beobachter auf dem Balkon vermutet, dass die Milch ausgegangen ist.

Ein paar Tage später schreibt der Nachbar in einem Brief an den Schriftsteller, den er dann allerdings nicht abschickt:

Sehr geehrter Herr M.,
[…]
Ich kann Ihnen natürlich auch erst ein paar weitere Material-Happen zuwerfen. Über die Begrüßung zwischen Laura Domènech, Landzaat und mir am Gartentor des Ferienhauses in Terhofstede – bis wir zu dritt ins Haus hineingehen und der Geschichtslehrer allmählich außer Sichtweite gerät.
Oder ich könnte beim vergangenen Samstag anknüpfen: dem dritten Erzählstrang. Sie standen vom Cafétisch auf. Kaffee hatten Sie keinen bekommen. Ich nahm schnell den Aufzug nach unten und folgte Ihnen auf Ihrem Spaziergang durch die Stadt. Das ist dann gleich viel weniger aufregend – jedenfalls für Sie. Denn Sie waren ja dabei.

Herman hat dem Briefträger schon des Öfteren das Verteilen der Post auf die Briefkästen des Mietshauses abgenommen. Das ermöglicht es ihm, sich die Absender anzuschauen und daraus Schlüsse über seine Mitbewohner zu ziehen. Auch die Ansichtskarte, die der Schriftsteller von seiner Frau aus der Kleinstadt H. bekommt, entgeht dem Nachbarn nicht. Offenbar besitzt die Familie dort ein Wochenendhaus.

Während Herman dem Briefträger das Einsortieren der Post abnimmt, sitzt M. mit der Journalistin Marie Claude Bruinzeel bei einem Interview im Café schräg gegenüber. M. beobachtet, wie der unter ihm wohnende Mieter jede der Postsendungen kurz ansieht, bevor er sie in einen der Briefkästen wirft. Marie Claude Bruinzeel fragt nach seinem Vater und kommt darauf zu sprechen, dass dieser beim Tod von M.s Mutter nicht im Land war, weil er sich freiwillig zur Besatzungsarmee gemeldet und mit den Deutschen an der Ostfront gekämpft hatte. Die Journalistin hat herausgefunden, dass er einer Truppeneinheit angehörte, die für Sondereinsätze in den bereits eroberten Gebieten zuständig war, also für die Ermordung von Juden und Politkommissaren.

In der Hoffnung, das Wochenendhaus des berühmten Schriftstellers durch die Befragung Einheimischer finden zu können, fährt Herman nach H. Er braucht nicht lange zu suchen, denn zufällig entdeckt er die Frau des Schriftstellers in einem Straßencafé. Sie sitzt dort mit ihrer kleinen Tochter und hat Einkaufstüten bei sich. Er tut so, als suche er einen freien Platz und erkenne sie erst, als er vor ihrem Tisch steht. Nach der Begrüßung behauptet er, sich in einem Bed & Breakfast im Nachbarort K. einquartiert zu haben.

„Ich bin wegen dem Naturschutzgebiet hier. Ich fotografiere. Vögel.“

Ein Gewitter zieht auf. Herman bietet Ana an, sie und das Kind im Auto mitzunehmen und später wieder herzubringen, damit sie die zurückgelassenen Fahrräder holen können.

Als Herman einige Tage später vor dem Mietshaus in Amsterdam einen Müllsack in den Container wirft, steht plötzlich M. hinter ihm und bedankt sich dafür, dass er Ana und Catherine vor einer Fahrt mit den Rädern im Regen bewahrte. Die beiden Männer beobachten, wie ein Umzugswagen vor dem Café gegenüber hält und Möbelpacker aussteigen. Offenbar wurde das Café geschlossen. Am Samstag zuvor bat Herman den Schriftsteller um ein Interview, angeblich für ein Online-Magazin, aber M. erklärte ihm, dass er so gut wie keine Interviews mehr gebe. Jetzt kommt M. darauf zurück und bietet seinem Nachbarn ausnahmsweise ein Interview an.

Es findet im Arbeitszimmer des Autors statt. Der wundert sich zunächst darüber, dass sein Gegenüber weder etwas notiert noch ein Gerät mitlaufen lässt. Aber er beantwortet die Fragen, die vor allem um seinen Roman „Abrechnung“ kreisen. Herman konstatiert, dass M. die Perspektive der Täter gewählt habe und möchte wissen, warum der Schriftsteller nicht versucht habe, mit den beiden Jugendlichen Kontakt aufzunehmen.

„Mein Buch beruht, wie man so schön sagt, auf einer wahren Begebenheit. Ich befürchtete, dass wenn ich mit dem Jungen oder dem Mädchen spräche, ich Dinge erfahren könnte, die den Roman, wie ich ihn mir vorstellte, gefährden würden. […] Ich wollte nur sagen, dass ich meine Freiheit als Autor nicht durch eine allzu handfeste Konfrontation mit den Fakten gefährden wollte.“

„In einer ersten Fassung kommen noch beide Mädchen vor. Aber es funktionierte nicht. Ich musste mich auf eine Sache konzentrieren. Auf das Verschwinden des Lehrers. Was mit Stella … Wie sich Stella verhalten hat … Es lenkte zu sehr vom Kern meiner Geschichte ab. Es hätte den Roman aus dem Gleichgewicht gebracht. […] Mit Stella hätte ich einen neuen Erzählstrang eingeführt, das Buch wäre ein anderes Buch geworden.“

„Ich habe mich für den Lehrer, den Jungen und das Mädchen entschieden. Keine Parallelhandlung. Eine tragische Liebesgeschichte. Ein fatales Ende.“

„Weil man vom Roman eine Art Ordnung erwartet, eine kompaktere, übersichtlichere Wirklichkeit. Die Realität schert sich nicht um Kompaktheit. Schriftsteller aber müssen drastisch vereinfachen. […]“
„Das haben Sie in Abrechnung getan, indem Sie Ihrer Fantasie freien Lauf ließen. Die Jugendlichen räumen den Lehrer aus dem Weg und lassen ihn auf bemerkenswert einfallsreiche Weise verschwinden. Dabei wurden in Wirklichkeit nie harte Beweise dafür gefunden.“

An diesem Abend findet ein Bücherball in Amsterdam statt, zu dem M. und seine Frau selbstverständlich eingeladen sind. Ana kommt jedoch mit einem Fieberthermometer in der Hand ins Arbeitszimmer ihres Mannes, hält es ihm hin und sagt, Catherine klage über Kopfschmerzen und Übelkeit, nun habe sie auch noch Fieber. Ana erklärt ihrem Mann, sie wolle zu Hause bei der kranken Tochter bleiben und der bestellten Babysitterin Charlotte absagen. In Wirklichkeit hielt Ana das Thermometer an die Lampe, um nicht mit zum Bücherball zu müssen. Sie schlägt ihrem Mann vor, Herman statt ihr mitzunehmen.

Der diesjährige Bücherball steht unter dem Motto „Widerstand – damals und heute“. Der Schriftsteller N. nimmt es zum Anlass, um seinen Konkurrenten M. zu provozieren:

„Na ja, wenn es nach deinem Vater gegangen wäre, hätte diese Befreiung nie stattgefunden“, sagt N. „Dann wären wir hier alle“ – er macht eine Handbewegung – „in einem Konzentrationslager gelandet. Aber wahrscheinlich wären wir vorher längst irgendwo in einem Wald abgeknallt worden.“

Während Herman sich die Hände wäscht, hört er, wie draußen ein Tumult losbricht. M. schreit: „Ich bring dich um, du widerliche Drecksau!“ M. und N. prügeln sich, bis M. nach einem Tritt in die Hoden nach Luft ringt und Herman ihn nach Hause bringt. Bevor M. im Taxi das Bewusstsein verliert, glaubt er, seine Frau sei noch auf dem Ball: „Meine Frau. Ana. Ana ist noch drinnen.“

Am nächsten Abend erkundigt sich Herman nach dem Befinden des Schriftstellers. Ana rief am Morgen den Hausarzt. Der diagnostizierte bei ihrem Mann eine Gehirnerschütterung und riet zu einer Woche Ruhe.

Wir sitzen in Ihrem Wohnzimmer: eine italienische Couch, ein niedriger Glastisch, eine Chaiselongue aus den Sechzigerjahren. Ihre Tochter liegt schon im Bett. Ihre Frau hat uns Bier, Wein und Nüsse gebracht.

Herman führt selbst gedrehte Filme vor, darunter die Aufnahmen am Blumenstand und mit der Englischlehrerin.

Damals galt er nicht zuletzt wegen seiner Filme als verdächtig. M. meint:

Und dann dein Filmszenario. Ich glaube, das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Über die Geiselnahme an deiner Schule. Dass ihr das Ganze in die Luft fliegen lassen wolltet. Das würde doch ein ’normaler Schüler‘ nie tun! Aber das ist natürlich Quatsch. Man könnte im Nachhinein höchstens sagen, dass du deiner Zeit weit voraus warst. […]
Neben dem Video von der Lehrerin und dem Szenario war es wahrscheinlich vor allem die Sache mit dem Physiklehrer. Dass du den weitergefilmt hast, als er schon tot unter seinem Pult lag. Wer zu so etwas fähig sei, hieß es, der mache sich auch nicht viel aus dem Leben an sich, dem Leben der Lehrer.

In einem weiteren, ebenfalls 40 Jahre alten Film ist Laura zu sehen. Sie sitzt in der Cafeteria des Spinoza-Gymnasiums, steckt sich einen Finger in den Hals und würgt.

„Was für ein hübsches Mädchen“, sagt Ihre Frau. „Was macht ihr denn da?“
„Ich hatte ihr vorgeschlagen, einen Keks auszukotzen, damit sie sich vor einer Physikarbeit krankmelden kann. Aber es klappte nicht.“

Zum Schluss zeigt Herman noch einen Film, den die Polizei damals nicht fand, weil er gerade bei Entwickeln war. Zu sehen ist Jan Landzaat. Am Ende einer verschneiten Brücke will er nach links gehen, dreht sich dann aber um und blickt erstaunt in die Kamera.

Catherine kommt im Pyjama herein und klagt, sie könne nicht schlafen. Ana begleitet sie zurück zum Bett. Während sie draußen ist, verliert M. unvermittelt wieder das Bewusstsein.

„So, sie schläft wieder.“ Ich hatte Ihre Frau nicht hereinkommen hören. „Möchtest du noch ein Bier, Herman?“

Als sie ihren Mann sieht, greift sie wortlos nach ihrem Handy und wählt die Notrufnummer.

M. ist tot.

Er fragt sich, wie es ihm selbst ergehen wird. Er hat es bei verstorbenen Kollegen erlebt. Auf einmal standen ihre Bücher wieder auf der Bestsellerliste. Nicht lange, höchstens einige Wochen, aber immerhin.

– – –


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Nachdem Jan Landzaats Ehefrau den fremden Ohrring im Bad findet, trennt sie sich von ihrem Mann und nimmt die Töchter mit. Der Lehrer hat von Laura erfahren, dass sie Weihnachten mit Herman im Ferienhaus ihrer Eltern verbringen würde. Er beabsichtigt, sie dort zu überraschen und so zu tun, als sei er auf dem Weg nach Paris. Um glaubwürdig zu klingen, denkt er sich sogar Namen von angeblichen Freunden in Paris aus: Jean Paul und Brigitte, ein kinderloses Ehepaar. Bevor Jan Landzaat losfährt, nimmt er einen kräftigen Schluck aus der Whiskyflasche, die er bei sich hat.

Weil du das Trinken wieder unter Kontrolle hast, kannst du dir ab und zu einen Schluck genehmigen.

Dass das Auto dann in Terhofstede im Schnee stecken bleibt, passt in seinen Plan. Bevor er mit Laura und Herman wieder ins Haus geht, knipst er heimlich die Deckenbeleuchtung im Wagen an, um die Batterie zu leeren. Nachts denkt er über seinen Plan nach. Wenn das Fahrzeug am nächsten Morgen nicht anspringt, wird Herman ihm wahrscheinlich anbieten, ihn zur nächsten Werkstatt zu führen, weil es kein Telefon im Haus gibt. Auf dem Fußmarsch nach Sluis will er Herman auf irgendeine Weise abschütteln, sich dann mit einem Stein einige Male gegen Nase, Mund und Stirn schlagen und sich dann hinlegen, um zu erfrieren.

Ein Lehrer besucht zwei Schüler in einem Ferienhaus in Zeeland. Mit dem Mädchen hatte er mal eine kurze Affäre. Am nächsten Morgen springt sein Wagen nicht an. Der Junge schlägt vor, ihn zu einer Autowerkstatt nach Sluis zu bringen. Doch dort kommen sie nie an. Der Junge kommt allein zurück. Seine Aussagen klingen wirr (wenn nicht sogar verdächtig). Er ist auf einmal losgerannt. Am nächsten Tag (nach zwei Tagen, drei Tagen, einer Woche) wird der Lehrer tot in den Dünen gefunden. Sein Kopf weist schwere Verletzungen auf, die von Schlägen mit einem Stein (oder einem Stück Holz) herrühren. Die Obduktion wird zeigen, ob er erschlagen wurde oder ob er erfroren ist.
Die Aussagen der Schüler klingen nicht sehr glaubwürdig. Zunächst werden beide in Untersuchungshaft genommen. Doch schon nach einigen Tagen zweifeln die mit dem Fall betrauten Ermittler an der Schuld des Mädchens. Im Idealfall ist sich Laura selbst auch nicht mehr so sicher, ob Herman ihr wirklich die ganze Wahrheit gesagt hat. Er kam an jenem Tag allein zurück. Der Lehrer hatte sich angeblich einfach davongemacht. Würde Laura trotz allem an Hermans Unschuld glauben? Es machte schon nicht mehr so viel aus. Die ganze Geschichte würde auch ihr Leben zerstören.

Und als er sich Strümpfe und Schuhe anzog, musste er an seine Töchter denken. Sie würden ohne Vater aufwachsen. Obendrein würden sie für den Rest ihres Lebens die Kinder eines ermordeten Vaters sein, eines Vaters, der unter Einsatz massiver Gewalt getötet worden war. An seine Frau dachte er auch. In gewissem Sinn geschah es ihr recht, und sie würde nie mehr darüber hinwegkommen.

Jan Landzaat ändert seinen Plan. Zwar will er weiterhin Lauras Zukunft und die ihres Liebhabers zerstören, aber selbst am Leben bleiben.

In der finalen Version seines Plans B starb er nicht mehr.
Er würde spurlos verschwinden. Irgendwo auf dem Weg nach Sluis würde er genau wie in der ersten Version von Plan B Herman abschütteln. Aber er würde sich dann nicht in einer Dünenmulde mit einem Stein (oder Ast) verwunden. Er brauchte auch nicht zu erfrieren. Man würde ihn nicht tot finden und zu Grabe tragen […]
Er würde nur verschwinden. Herman würde Laura mit seiner unglaubwürdigen Geschichte kommen, beide würden gegenüber der Polizei immer unglaubwürdigere Aussagen machen.

Ein halbes Jahr später will Jan Landzaat nach Amsterdam zurückkehren und zunächst eine Amnesie vortäuschen, dann so tun, als kehre die Erinnerung allmählich zurück und berichten, wie er auf dem Weg zu einer Autowerkstatt in Sluis von hinten niedergeschlagen wurde und später im Schnee liegend wieder zu sich kam.

Wie vorgesehen, stapft Herman mit ihm los, als das Auto nicht anspringt. Der Lehrer geht voran. Auf einer Karte hat er sich die Gegend eingeprägt und will deshalb nach der Überquerung einer Brücke links abbiegen. Aber Herman, der ein Stück weit zurückgefallen ist, ruft ihm von der anderen Seite aus etwas zu und deutet in die entgegengesetzte Richtung, weg von Sluis. Gleichzeitig filmt ihn der Junge. Das passt Jan Landzaat nicht in den Plan.

Herman weist ihn absichtlich in die falsche Richtung. Er will das bestürzte Gesicht des verhassten Lehrers aufnehmen, wenn dieser begreift, dass sie den Weg umsonst gingen.

Sein Gesicht in dem Moment, in dem er kapiert, dass wir in die falsche Richtung gegangen sind, dass wir das ganze Stück wieder zurückmüssen, dass dann aber wahrscheinlich keine Autowerkstatt in Sluis mehr offen sein wird. Zu blöd, würde ich sagen. Ich habe mich wohl doch geirrt.

Ich musste ihn richtig zur Weißglut bringen und ihm dann den Rücken zukehren. Ich musste ihm die Gelegenheit geben, mir etwas anzutun, etwas, was nicht wiedergutzumachen war, auf jeden Fall etwas Sichtbares, er musste die Selbstbeherrschung verlieren und ausrasten. Ich tat es für Laura, sagte ich mir, ich war kein Typ, der sich prügelte, in einem direkten Kampf mit Landzaat würde ich ganz bestimmt den Kürzeren ziehen. Ich musste ihn so weit bringen, dass er mir ein paar Zähne ausschlug oder mir zwei blaue Augen verpasste. […] Nach seiner Suspendierung vom Spinoza-Gymnasium würde gegen Jan Landzaat zumindest ein Kontaktverbot verhängt werden, wenn er nicht überhaupt für ein paar Monate oder ein halbes Jahr hinter Gitter musste. Ich dachte an seine Frau, seine zwei kleinen Töchter.

Unerwartet geht der ORWO-Film zu Ende. Um ihn ohne Lichteinfall wenden zu können, benötigt Herman etwas Schatten. Deshalb geht er ein Stück weit in ein Wäldchen. Als er auf den Weg zurückkommt, ist der Lehrer verschwunden.

– – –

Während M. den letzten Schliff am Manuskript seines Romans „Abrechnung“ vornimmt, kündigt er diesen in einem Interview an und erzählt dabei auch, welchen authentischen Fall er mit dem Plot aufgegriffen hat. Drei Wochen später erhält er einen Luftpostbrief aus Paris: „Sehr geehrter Herr M.“ Absender ist Jan Landzaat. Der Schriftsteller reist nach Paris und verabredet sich mit ihm in einer Brasserie an der Ecke Boulevard Saint-Michel und Saint-Germain-des-Prés. Der Ober vergewissert sich besorgt bei M., ob ihn der unrasierte, nach Wein stinkende und einen verschmutzten Mantel tragende Mann auch nicht belästige.

Jan Landzaat erzählt, dass er Herman abgeschüttelt habe, nach Zeebrugge gegangen sei und eine Zugfahrkarte nach Paris gekauft habe.

„Warum glauben Sie eigentlich, dass ich das alles für mich behalte?“, fragte M. „Warum sollte ich nicht morgen nach Amsterdam fahren und auf der Stelle zur Polizei gehen?“
„Weil Sie ein Schriftsteller sind“, sagte Landzaat.

M. hat nach Jan Landzaats Bericht nicht vor, seinen Roman zu ändern. Was er gerade erfahren hat, würde den Lehrer zu sehr in den Mittelpunkt rücken.

Jan Landzaat zeigt ihm noch die Brücke, unter der er in den vergangenen Monaten geschlafen hat. Inzwischen ist es bereits dunkel geworden. Sie stehen am Kai. Unvermittelt stößt der Schriftsteller den Clochard in die Seine. Jan Landzaat fällt rücklings ins Wasser. Mit den schweren Wanderschuhen und dem dicken Wintermantel hat er keine Chance, gegen die Strömung erfolgreich anzukämpfen.

Als M. nach einem Monat noch immer nichts über ihn in der Zeitung gelesen hat, ruft er seinen Verleger an und gibt grünes Licht für die Veröffentlichung seines Romans „Abrechnung“.

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Der Roman „Sehr geehrter Herr M.“ des niederländischen Schriftstellers Herman Koch (* 1955) weist Elemente eines Thrillers auf, denn die Handlung dreht sich immerhin um einen vor 40 Jahren verschwundenen Lehrer und zwei Schüler, die deshalb unter Mordverdacht gerieten.

Das Lesen eines Krimis war wie der schüchterne Puffbesuch, das eines guten Romans war jedes Mal wie eine Eroberung, wie die Begegnung mit einer Frau an der Bar des Hotels in einer fremden Stadt, das Gespräch, in dem Blicke wichtiger waren als Worte – und dann mit dem Aufzug hinauf.

„Sehr geehrter Herr M.“ ist sehr viel mehr als ein Krimi: Ein guter Teil spielt im Schulmilieu, und da werden die Lehrer nicht sehr vorteilhaft porträtiert, die übrigens am stärksten von den zahlreichen Todesfällen im Buch betroffen sind. Parallel dazu gibt es in „Sehr geehrter Herr M.“ eine zum Teil selbstironische Satire auf den Literaturbetrieb. (Sind mit den beiden Schriftstellern M. und N., die sich auf einem Bücherball in Amsterdam prügeln, Harry Mulisch und Cees Nooteboom gemeint?) Nicht nur unter den konkurrierenden Buchautoren, sondern auch zwischen Schülern und Lehrern (Laura – Stella – Herman; Jan Landzaat – Laura – Herman) geht es um Neid und Eifersucht.

Zeitlich spielt der in fünf Teile gegliederte Roman auf zwei Ebenen: in der Gegenwart und 40 Jahre davor.

Aber das ist alles nebensächlich, denn das Entscheidende an „Sehr geehrter Herr M.“ ist nicht die Handlung, sondern die Form und was Herman Koch dadurch veranschaulicht.

An einer Stelle heißt es:

Der Leser liest ein Buch. Wenn das Buch gut ist, vergisst er sich selbst. Das ist die einzige Aufgabe eines Buches. Wenn der Leser sich selbst nicht vergessen kann und während des Lesens dauernd an den Autor denken muss, ist das Buch misslungen.

Das ist eine schelmische Äußerung, denn Herman Koch tut nach dem Vorbild des epischen Theaters alles, um die Leser immer wieder auf die Fiktionalität der Handlung hinzuweisen. Dazu dienen unter anderem mehrere Wechsel der Perspektive: Den Beginn macht ein nicht abgeschickter Brief eines Mannes, dessen Identität wir erst später herausfinden, an den Schriftsteller M., aus dessen Blickwinkel der zweite Teil erzählt wird. Im weiteren Verlauf der Lektüre werden M.s Ehefrau Ana, der Lehrer Jan Landzaat und die Schülerin Laura vorübergehend zu Ich-Erzählern. Herman folgen wir sowohl in der Schulzeit als auch 40 Jahre später. Dass diese Figur mit Vornamen ebenso heißt wie der Schriftsteller M. und der Buchautor Herman Koch, ist selbstverständlich kein Zufall.

„Sehr geehrter Herr M.“ ist ein geistreiches Spiel nicht nur mit Identitäten, sondern vor allem mit Wahrheit und Täuschung, Realität und Fiktion, Wirklichkeit und Literatur. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich Herman Koch mit der Rolle des Schriftstellers: Herman M. geht bei seinem Bestseller „Abrechnung“ von Zeitungsberichten über einen Kriminalfall aus. Als er kurz vor der Vollendung des Manuskripts von einem der Beteiligten weitere Aufschlüsse erhält und feststellt, dass wesentliche Teile seiner Rekonstruktion der Ereignisse nicht den Tatsachen entsprechen, ist er allerdings nicht bereit, seinen Roman zu ändern. Stattdessen greift er selbst ein, und zwar in der Wirklichkeit. Im Roman ist er ohnehin der Strippenzieher.

Herman Koch bietet mit „Sehr geehrter Herr M.“ aber nicht nur ein intellektuelles Leseerlebnis, sondern sorgt überdies durch Suspense, unerwartete Wendungen und verhaltene Komik für gute Unterhaltung.

Den Roman „Sehr geehrter Herr M.“ von Herman Koch gibt es auch in einer autorisierten Lesefassung als Hörbuch, gelesen von Johannes Steck (ISBN 978-3-8398-1378-2).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2015
Textauszüge: © Verlag Kiepenheuer & Witsch

Herman Koch: Der Graben
Herman Koch: Einfach leben

Melinda Nadj Abonji - Tauben fliegen auf
Melinda Nadj Abonji entwickelt in "Tauben fliegen auf" keine Handlung im engeren Sinn, sondern reiht Episoden aneinander und springt dabei vor und zurück. Sie setzt häufig statt eines Punktes ein Komma und schreckt vor 2½ Seiten langen Sätzen nicht zurück.
Tauben fliegen auf