Schlaflos

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Originaltitel: Schlaflos – Regie: Isabel Kleefeld – Drehbuch: Norbert Ehry – Kamera: Rainer Klausmann – Schnitt: Andrea Mertens – Darsteller: Senta Berger, Caroline Peters, Victoria Trauttmansdorff, August Zirner, Horst Janson, Bernd Blömer, Pierre Shrady u.a. – 2009; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Die geschiedene Filmschauspielerin Carla Sagmeister soll ihren Geliebten Erik Vonhoff erschossen haben. Nach 12 Jahren wird sie aus dem Gefängnis entlassen. Kurz darauf zwingt sie den Forensiker Dr. Michael Borchert, auf dessen Gutachten der Schuldspruch basierte, das Video der Überwachungskamera mit den inzwischen verbesserten Methoden noch einmal zu untersuchen. Dabei bestätigt sich ihr Verdacht, dass auch ihre damals 19-jährige Tochter Yvonne zur Tatzeit in Vonhoffs Haus war ...
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Kritik

Die Handlung des Thrillerdramas "Schlaflos" wirkt konstruiert und ist nicht immer nachvollziehbar. Sehenswert ist "Schlaflos" nicht zuletzt wegen der schauspielerischen Leistungen von Senta Berger und Caroline Peters.
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Die geschiedene Filmschauspielerin Carla Sagmeister (Senta Berger) soll ihren Geliebten Erik Vonhoff (Stefan Gebelhoff) erschossen haben. Nach zwölf Jahren wird sie aus dem Gefängnis entlassen.

Da ihre Karriere ruiniert ist und ihre Ersparnisse allenfalls für ein paar Monate reichen, rät ihr der Anwalt (Herbert Fritsch), sie solle Angebote von Medien annehmen, ihre Geschichte vermarkten und eine Autobiografie schreiben lassen. Carla hat jedoch anderes vor: Sie besorgt sich bei einem Parkwächter eine Pistole und sucht den Forensiker Dr. Michael Borchert (August Zirner) auf, dessen Gutachten vor Gericht den Ausschlag gab. „Sie schulden mir zwölf Jahre meines Lebens!“, erklärt sie ihm und verlangt von Borchert, dass er das Video der Überwachungskamera, auf dem er sie damals identifizierte, mit den inzwischen verbesserten Methoden noch einmal untersucht.

Zögernd lässt der Sachverständige sich darauf ein – und bestätigt Carlas Verdacht, dass auch ihre damals neunzehnjährige Tochter Yvonne (Caroline Peters) Vonhoffs Haus zur Tatzeit betrat und verließ. Das Alibi, das Carlas geschiedener Ehemann Olaf (Horst Janson) seiner Tochter vor Gericht gab, war also falsch.

Carla beschattet Yvonne, die sie im Gefängnis kein einziges Mal besuchte und auch jetzt nichts mit ihr zu tun haben möchte. Dabei findet sie heraus, dass Yvonne einen Sohn hat. Es kommt zu einer Konfrontation, bei der Yvonne zugibt, dass Erik Vonhoff auch mit ihr ein Verhältnis hatte und der Vater des inzwischen zwölfjährigen Fabian war.

Wusste Eriks unverheiratete, an Multipler Sklerose leidende Schwester Sabine (Victoria Trauttmansdorff), dass Carla von ihrem Geliebten und ihrer eigenen Tochter betrogen wurde? Sie und Erik hatten zwar getrennte Eingänge, wohnten aber im selben Haus. Carla stellt sie zur Rede. Sabine erklärt, sie habe es bei den Vernehmungen und der Zeugenaussage vor Gericht verschwiegen, weil niemand sie danach fragte und der Staatsanwalt daraus ein Eifersuchtsmotiv für Carla konstruiert hätte.

Borchert unterstützt Carla bei den Nachforschungen, aber er rät ihr davon ab, den Fall neu aufzurollen. Inzwischen weiß er nämlich, dass sie einen Schlüssel für die Hintertür von Erik Vonhoffs Haus besaß. Sie beteuert zwar, den habe sie vor Eriks Tod verloren, aber das wird man vor Gericht bezweifeln. Mit dem Schlüssel könnte sie das Haus betreten haben, ohne von der Überwachungskamera am Vordereingang gefilmt zu werden.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Als Sabine wegen eines Schubs ihrer Krankheit bettlägerig ist, ersucht ihr Medizin studierender Sohn Lukas (Enno Hesse) Carla, nach ihr zu schauen, während er in der Universität ist. Zu diesem Zweck gibt er ihr einen Schlüsselbund. Daran hängt der Schlüssel für die Hintertür, der Carla damals abhanden kam. Sie erkennt ihn an einer Markierung. Carla will von Sabine wissen, wie diese in den Besitz des Schlüssels gelangte. Da legt Sabine unter vier Augen ein Geständnis ab: Wegen ihres unehelichen Kindes hatten die Eltern sie enterbt, und Erik, dem alles vermacht worden war, hielt sein Versprechen nicht, sie ausreichend finanziell zu unterstützen. Während Carla bei Erik zu Besuch war, nahm sie den herumliegenden Schlüssel an sich, und als ihr Bruder wieder allein war, drang sie durch die Hintertür bei ihm ein, um ihn zu erschießen.

Aufgewühlt fährt Carla mit einem Taxi zu ihrer Tochter. Bevor sie aussteigt, sieht sie, dass Yvonne von Michael Borchert abgeholt wird. Haben die beiden ein Verhältnis? Konspirieren sie gegen Carla?

In ihrer Verzweiflung betrinkt Carla sich. Dann fährt sie zu Borchert. Durchs Fenster sieht sie ihn mit Yvonne vor dem Computer sitzen. Sie bedroht die beiden mit ihrer Pistole. Borchert erklärt ihr, er beabsichtige, den Fall zu veröffentlichen, und Yvonne helfe ihm bei der Vorbereitung des Materials.

Statt die schwerkranke Mörderin anzuzeigen, zwingt Carla sie, das von Erik geerbte Vermögen ihrem Enkel Fabian notariell zu überschreiben. Der soll von seinem 21. Geburtstag an darüber verfügen können.

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Saß die Schauspielerin zwölf Jahre lang unschuldig im Gefängnis? Und wenn ja, wer hatte dann ihren damaligen Geliebten ermordet? Um diese Fragen dreht sich das Thrillerdrama „Schlaflos“ von Norbert Ehry (Drehbuch) und Isabel Kleefeld (Regie).

Die Handlung wirkt konstruiert und ist nicht immer nachvollziehbar. Einzelne Szenen in „Schlaflos“ sind allerdings überzeugend. Etwa wenn Carla Sagmeister nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis droht: „Wenn Sie jetzt sagen, ich habe noch ein paar gute Jahre vor mir, erschieße ich Sie auf der Stelle.“ Oder: Carla steht im Aufzug eines Kaufhauses. Im nächsten Stockwerk schiebt ein Mitarbeiter einen großen Gitterwagen herein. Dahinter muss sie sich eingesperrt fühlen. Eine beklemmende Situation. Carla wird unruhig. Als dann auch noch Leute hereinkommen, auf der anderen Seite des Gitterwagens stehen, sie offenbar erkennen und über sie tuscheln, gerät Carla in Panik.

Sehenswert ist „Schlaflos“ nicht zuletzt wegen der schauspielerischen Leistungen von Senta Berger und Caroline Peters.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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