Hellmuth Karasek


Hellmuth Karasek wurde am 4. Januar 1934 in Brünn geboren. Zehn Jahre später flohen die Eltern, die mit dem Nationalsozialismus sympathisierten und Hellmuth in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola) geschickt hatten, mit ihm und seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Horst aus Bielitz (heute: Bielsko-Biała) in Schlesien nach Stollberg im Erzgebirge und weiter nach Bernburg (Saale), wo Hellmuth Karasek von 1948 bis 1952 die Oberschule (heute: Gymnasium Carolinum) besuchte. Danach verließ der 18-Jährige die DDR, legte das Abitur in der Bundesrepublik noch einmal ab und studierte in Tübingen Germanistik, Geschichtswissenschaft und Anglistik.

Als er am Goethe-Institut in Brilon Deutsch für Ausländer unterrichtete, lernte er die Musikstudentin Marvela Ines Mejia-Perez aus Venezuela kennen. Die beiden heirateten 1959, nach seiner Versetzung an die Außenstelle des Grafinger Goethe-Instituts in Ebersberg östlich von München. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor: der Theaterregisseur und Intendant Daniel Karasek (* 1959) sowie der Journalist und Schriftsteller Manuel Karasek (* 1967).

Am 1. Oktober 1959 wechselte Hellmuth Karasek zum Feuilleton der Stuttgarter Zeitung. 1968 wurde er Theaterkritiker des Wochenblatts „Die Zeit“, und von 1974 bis 1996 leitete er das Kulturressort des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ in Hamburg. Bis 2004 war er schließlich Mitherausgeber des Berliner Blatts „Der Tagesspiegel“. Hellmuth Karasek schrieb auch für andere Zeitschriften, gehörte von 1988 bis 2001 dem „Literarischen Quartett“ an und trat darüber hinaus im Privatfernsehen auf. Unter dem Pseudonym Daniel Doppler verfasste Hellmuth Karasek drei Komödien: „Die Wachtel“ (Osnabrück 1985), „Hitchcock. Eine Komödie“ (Konstanz 1988), „Innere Sicherheit“ (Osnabrück 1990). 1992 wurde er Honorarprofessor am theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg.

Seit 1982 war Hellmuth Karasek mit der Kulturredakteurin Dr. Armgard Seegers verheiratet. Aus dieser Ehe stammen der Sohn Nikolas Karasek und die Rechtsanwältin Laura Karasek-Briggs, die 2012 mit dem Roman „Verspielte Jahre“ debütierte.

Hellmuth Karasek starb am 29. September 2015 im Alter von 81 Jahren an einem Karzinom. Die Trauerfeier fand am 9. Oktober 2015 in der St.-Johannis-Kirche in Hamburg statt.


Manuel Karasek, der jüngere Sohn von Hellmut Karsek und Marvela Ines Mejia-Perez, schrieb über die Familie den autobiografischen Roman „Mirabels Entscheidung“.

© Dieter Wunderlich 2017

Manuel Karasek: Mirabels Entscheidung

William Shakespeare - Titus Andronicus
"Titus Andronicus" ist eine grausame Tragödie in 5 Akten. Shakespeare zeigt, dass Egoismus und Konkurrenz, Gewalt und Rache das Leben bestimmen; die politische Geschichte interpretiert er als blutiges Machtspiel, als Folge von Katastrophen im Zusammenleben der Menschen.
Titus Andronicus