Deep Blue

Deep Blue

Deep Blue

Originaltitel: Deep Blue – Regie: Alastair Fothergill, Andy Byatt – Drehbuch: Alastair Fothergill, Andy Byatt – Kamera: Doug Allen, Peter Scoones, Rick Rosenthal – Musik: George Fenton – Sprecher: Michael Gambon / Frank Glaubrecht – 2003; 85 Minuten

Inhaltsangabe

"Deep Blue" zeigt uns die Fauna der Weltmeere an Küsten, in Korallenriffen, in Polarregionen und in der Tiefsee. 20 Kamerateams drehten in der Zeit von Juni 1998 bis Juni 2001 an 200 Orten in bis zu 5 000 m Meerestiefe. Aus den insgesamt 7 000 Stunden Filmmaterial komponierten Alastair Fothergill und Andy Byatt parallel zu der BBC-Reihe "The Blue Planet" den Kinofilm "Deep Blue".
mehr erfahren

Kritik

"Deep Blue" wirkt vor allem optisch. Die technisch brillanten Bilder sind von erlesener Ästhetik, und viele der Aufnahmen sind auch inhaltlich eine Sensation. "Deep Blue" ist ein grandioses Kinoerlebnis.

Der Dokumentarfilm „Deep Blue“ zeigt uns die Fauna der Weltmeere an Küsten, in Korallenriffen, in Polarregionen und in der Tiefsee am Marianengraben. In einem Korallenriff entdecken wir Meeresbewohner, die wie bizarre Pflanzen aussehen. Am Meeresgrund in 5000 m Tiefe stoßen wir auf hydrothermale Quellen, so genannte „schwarze Schlote“, an deren Flanken sich Organismen tummeln, die auf das Leben in dieser Hölle spezialisiert sind.

In Tiefen, in die das Sonnenlicht nicht vordringt, sehen wir Blitzlichtgewitter, die Tiere dort veranstalten, um ihre Gegner abzulenken oder Beute anzulocken. Eine Eisbärin stürzt sich in der Arktis auf Belugawale, die in einer Bucht vom Eis eingeschlossen sind und zum Atmen in einem Loch des Eispanzers auftauchen. In der Antarktis sehen wir Königspinguinen dabei zu, wie sie sich aus dem Wasser aufs überfrorene Festland katapultieren. Orcas („Killer-Wale“) wagen sich bei Flut bis an den Strand, packen Robben – vorwiegend unerfahrene Jungtiere – und schleudern sie mehrmals meterhoch durch die Luft, bevor sie richtig zubeißen. Auf offener See jagt eine Gruppe von Orcas sechs Stunden lang ein Grauwalkalb, bis es gelingt, das erschöpfte Jungtier von der wehrlosen Mutter zu trennen und es zu töten. Immer wieder konfrontiert „Deep Blue“ uns mit der Umbarmherzigkeit im Kampf ums Überleben; Fressen und Gefressen werden ist das Prinzip der Nahrungskette.

Obwohl die Meere zwei Drittel der Erde bedecken, wissen über darüber weniger als über die Mondoberfläche.

60 Prozent unserer Ozeane sind mehr als eine Seemeile tief, aber weniger als zehn U-Boote sind in der Lage, tiefer als 1000 Meter zu tauchen. Es sind mehr Menschen in den Weltraum geflogen, als in die Tiefen unserer Ozeane getaucht […] Es gibt so vieles, was wir nicht wissen über unsere Ozeane. (Alastair Fothergill)

20 Kamerateams drehten in der Zeit von Juni 1998 bis Juni 2001 an 200 Orten in bis zu 5 000 m Meerestiefe. Aus den insgesamt 7 000 Stunden Filmmaterial komponierten Alastair Fothergill und Andy Byatt parallel zu der BBC-Reihe „The Blue Planet“ – siehe: „Planet Erde“ – den Kinofilm „Deep Blue“.

Eine Vermenschlichung der Tiere wie in „Die Reise der Pinguine“ wurde in „Deep Blue“ vermieden; überhaupt bleibt der Einsatz des Sprechers auf einige wenige Kommentare beschränkt. „Deep Blue“ wirkt stattdessen (wie z. B. „Koyaanisqatsi“) durch die Kraft der außergewöhnlichen Bilder und die Dramaturgie der Montage. Die Bilder sind denn auch von erlesener Ästhetik (ähnlich wie in den Filmen von Dietmar Keil, in „Mikrokosmos“ und in „Nomaden der Lüfte“) und von höchster technischer Brillanz. Viele der Aufnahmen sind auch inhaltlich eine Sensation. Manchmal befindet sich die Kamera mittendrin, beispielsweise in einem Rudel jagender Haie. Untermalt wird das optische Erlebnis durch eine von George Fenton komponierte und von den Berliner Philharmonikern eingespielte Filmmusik. Beim Soundtrack wird es nicht jedermanns Geschmack sein, dass es wie in einem SF-Film zischt, wenn ein Hai an der Kamera vorbeisaust oder dem Pulsieren von Quallen ein Atemgeräusch unterlegt wurde. Fazit: „Deep Blue“ ist ein grandioses Kinoerlebnis.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Alastair Fothergill: Planet Erde

Siegfried Lenz - Deutschstunde
Am Beispiel eines Dorfpolizisten, der glaubt, ohne Rücksicht auf Elternliebe, Freundschaft und Individualität seine Pflicht tun zu müssen, prangert Siegfried Lenz die unreflektierte Autoritätsgläubigkeit eines Mitläufers an. "Deutschstunde" ein Plädoyer für das Gewissen, die Eigenverantwortung und die kritische Hinterfragung von Autoritäten.
Deutschstunde