Joy Fielding : Die Katze

Die Katze
Originalausgabe: Charley's Web Atria Books, New York 2008 Die Katze Übersetzung: Kristian Lutze Wilhelm Goldmann Verlag, München 2008 ISBN: 978-3-442-31154-5, 478 Seiten Goldmann Taschenbuch, München 2010 ISBN: 978-3-442-46784-6, 478 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Die 30-jährige allein erziehende Mutter Charlotte ("Charley") Webb lebt mit ihren Kindern Franny und James in Florida und schreibt eine Kolumne für die "Palm Beach Post". Im Januar 2007 erhält sie eine Morddrohung, die auch die Kinder einschließt, und Jill Rohmer, die wegen der grausamen Ermordung von drei Kindern zum Tod verurteilt wurde, schlägt ihr in einem Brief aus dem Gefängnis ein exklusives Buchprojekt vor. Zunächst zögert Charley, darauf einzugehen, aber ihr Ehrgeiz ist stärker als die Bedenken ...
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Kritik

Obwohl Joy Fielding die Charakterisierung der Figuren vernachlässigt, handelt es sich bei "Die Katze" – einer Mischung aus Familiengeschichte und Kriminalroman – um eine kurzweilige, spannende Lektüre.
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Die dreißigjährige allein erziehende Mutter Charlotte („Charley“) Webb lebt mit ihrer acht Jahre alten Tochter Franny und ihrem fünf Jahre alten Sohn James in Palm Beach, Florida. Weder mit Frannys Vater Ray noch mit James‘ Vater Steve hatte sie eine dauerhafte Beziehung auch nur geplant. Es war von vorneherein ihre bewusste Entscheidung, die Kinder allein aufzuziehen.

Charley hat zwei jüngere Schwestern und einen noch jüngeren Bruder. Emily glänzte unlängst als Vertretung der Fernsehmoderatorin Diane Sawyer in der Sendung „Good Morning, America“, und Anne veröffentlichte gerade wieder einen Bestseller, einen Trivialroman mit dem Titel „Denk an die Liebe“. Der vierundzwanzigjährige Bruder Bram gilt als schwarzes Schaf in der Familie: Er brach sein Studium ab, ist alkoholkrank und drogensüchtig, zog seiner ältesten Schwester schließlich nach Florida nach und versuchte sich erfolglos als Maler. Es ist kein Zufall, dass Charlotte, Emily und Anne die Vornamen der Brontë-Schwestern tragen: Bei ihrem Vater Robert Webb handelt es sich um einen bedeutenden Professor für englische Literatur in Yale. Die Mutter heißt Elizabeth. Robert und Elizabeth, wie im Fall des Dichter-Ehepaars Robert und Elizabeth Barrett Browning. Emily und Anne setzten die Tradition der literarischen Namen fort: Emilys Tochter heißt Catherine wie eine der Hauptfiguren in dem Roman „Sturmhöhe von Emily Brontë, Anne nannte ihre beiden Kinder Darcy und Tess, nach Fitzwilliam Darcy in „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen bzw. „Tess von den d’Urbervilles“ von Thomas Hardy. Elizabeth Webb verließ die Familie, als die Kinder zwischen acht und zwei Jahren alt waren und folgte ihrer Geliebten Sharon nach Australien. Vor zwei Jahren kehrte sie nach Florida zurück, aber bis auf Charley wollen ihre Kinder nichts mit ihr zu tun haben, und Robert Webb brach den Kontakt zu Charley ab, weil diese sich weigerte, ihre Mutter zu meiden.

Die Geschichte scheint sich zu wiederholen: Anne hat sich von ihrem Ehemann getrennt und beschlossen, ihm den zweijährigen Sohn und die acht Wochen alte Tochter zu überlassen.

Seit drei Jahren schreibt Charley für die „Palm Beach Post“ die sehr persönliche Kolumne „Webb Site“. Ihr Beitrag zum Thema „Intimwaxing“ provoziert einige Leserinnen und Leser dazu, ihr am 22. Januar 2007 beleidigende E-Mails zu schicken. Darunter ist auch eine Morddrohung:

Deine vorletzte Kolumne über Sexspielzeuge war schon schlimm genug, aber deine jüngste ist ein Affront gegen gute Christen überall […] Du hast es verdient, IN DER HÖLLE ZU SCHMOREN. DESHALB STIRB, SCHLAMPE, STIRB und nimm deine Bastardkinder gleich mit!
P. S.: Ich würde sie an deiner Stelle gut im Auge behalten. Du wärst entsetzt darüber, wozu manche Menschen fähig sind. (Seite 21)

Handelt es sich um einen Irren, der sie und ihre Kinder bedroht? Charley wendet sich an ihren Chefredakteur Michael Duff, und der schaltet die Polizei ein. Der Absender der Mail ist nicht zu ermitteln, aber Officer Jennifer Ramirez geht davon aus, dass es sich um einen ungefährlichen Spinner handelt. Charley kann nichts anderes tun, als wachsam zu sein.

Kurz nach der E-Mail trifft ein vom 17. Januar datierter Brief bei Charley ein. Geschrieben hat ihn Jill Rohmer in einer Todeszelle des Pembroke Correctional. Ein Gericht verurteilte die junge Frau zum Tod, weil sie vor drei Jahren, als neunzehnjährige Babysitterin, drei ihr anvertraute Kinder entführt und ermordet hatte: die fünfjährige Tammy Barnet und die ein Jahr älteren Zwillinge Noah und Sara Starkey. Tammy war das einzige Kind des Investment-Bankers Ellis Barnet und seiner Ehefrau Joan, einer Lehrerin. Ihre Ehe zerbrach durch die psychische Belastung. Clive Starkey, der Vater der Zwillinge, arbeitet als Schweißer, die Mutter Rita ist Hausfrau. Die Beweislast war erdrückend. Am Ende der Gerichtsverhandlung war die Jury überzeugt davon, dass Jill die Kinder mit einer Flasche und anderen Gegenständen vergewaltigt, Zigaretten auf ihren nackten Körpern ausgedrückt und sie am Ende mit über den Kopf gezogenen Plastiktüten erstickt hatte. – Und nun schlägt die zum Tod Verurteilte Charley vor, ein Buch über ihren Fall zu schreiben. Sie werde ihr die Wahrheit erzählen, versichert sie. In dem geschickt formulierten Brief appelliert Jill an das Ego und die Neugier der Journalistin, bietet ihr eine sensationelle Exklusivgeschichte an und lässt durchblicken, dass sie sich um die Aufklärung eines Justizirrtums verdient machen könne. Charley zaudert: Soll sie sich mit einer Kindermörderin treffen, während ihre eigenen Kinder bedroht werden? Trotz der Bedenken sucht sie Jills Rechtsanwalt Alex Prescott in seiner Kanzlei in Palm Beach Gardens auf. Der Jurist versucht erst gar nicht zu verbergen, dass er die Kolumnistin für das Buchprojekt als zu oberflächlich einschätzt, aber das spornt Charley an, und sie besteht darauf, dass er für sie einen Besuchstermin in dem 75 Meilen entfernten Frauengefängnis arrangiert.

Glen McLaren, der Besitzer eines Nachtklubs, ruft Charley an und teilt ihr mit, dass ihr Bruder Bram sturzbetrunken in seinem Büro liegt. Charley eilt hin und holt Bram ab.

Charley hat mit den Vätern ihrer Kinder vereinbart, dass Franny und James die Wochenenden bei ihnen verbringen. Steve meldet sich telefonisch und erklärt der Mutter seines Sohnes, dass er diesmal verhindert sei. Charley will deshalb Ray fragen, ob sie ihm am kommenden Wochenende auch Frannys Halbbruder bringen dürfe, aber statt Ray hebt dessen Frau Elise ab, die inzwischen selbst einen acht Monate alten Sohn hat und es schlichtweg ablehnt, sich auch noch um James zu kümmern. In ihrer Verzweiflung wendet Charley sich an Glen McLaren, dessen sechs Jahre alter Sohn Eliot bei seiner Mutter und ihrem neuen Lebensgefährten in North Carolina lebt. Fürs Wochenende hat er einen Ausflug mit Eliot geplant, und er erklärt sich sofort bereit, James mitzunehmen.

Bald darauf kommt Elizabeth Webb von einer Kreuzfahrt zurück und erzählt ihrer ältesten Tochter begeistert, sie habe einen verwitweten Investmentbanker im Ruhestand aus Newark kennengelernt und hoffe ihn wiederzusehen. Charley wundert sich darüber, denn lebte ihre Mutter nicht zweiundzwanzig Jahre lang in Australien mit einer anderen Frau zusammen? Aber Elizabeth klärt sie darüber auf, dass sie nicht lesbisch, sondern bisexuell sei.

Mindestens einmal pro Woche fährt Charley nun zum Pembroke Correctional und spricht jeweils zwei Stunden lang mit Jill Rohmer im Besucherzimmer.

Jill wuchs in Dania südlich von Fort Lauderdale auf. Sie hat noch zwei ältere Geschwister: Ethan und Pamela. Zur Feier von Pamelas zehntem Geburtstag unternahm die Familie einen Ausflug nach Kissemee, um Disney World zu besuchen. In dem kleinen Motel, in dem sie übernachteten, bekam Jill mit, wie Pamela von Ethan vergewaltigt und dabei defloriert wurde (Inzest). Ethan missbrauchte Pamela bis zu ihrer Menarche. Als er befürchten musste, dass sie schwanger werden könnte, wechselte er zu Jill. Vier oder fünf Jahre lang ging das so, und als auch Jill ihre erste Menstruation bekam, hörte Ethan nicht auf, sondern beschränkte sich auf Fellatio. Jill behauptet, dass sie außerdem von ihrem Vater zum Analsex gezwungen worden sei.

Charley studiert auch die Prozessakten, die Alex Prescott ihr zur Verfügung gestellt hat. Der Gutachter Dr. John Norman diagnostizierte bei Jill Rohmer ein Borderline-Syndrom. Eine der für den Schuldspruch entscheidenden Aussagen stammte von dem damals sechsundzwanzigjährigen Installateur Gary Gojovic, der ein Jahr lang Jills Freund gewesen war. Er habe anfangs noch zwei andere Freundinnen gehabt, berichtete er im Zeugenstand. Jill ließ das nicht zu: Susan Nicholson brach sie die Nase, und in den Pool der Familie von Christine Dunlap warf sie eine Wasser-Mokassinschlange. Als Gary beobachtete, wie Jill eine Katze mit einem Taschenmesser quälte, trennte er sich von ihr.

Beiläufig erfährt Charley, dass ihr Bruder Jills Schwester bei einem Malkurs kennengelernt hatte und kurze Zeit mit ihr ging. Als sie einmal nach dem Kurs Pizza aßen, tauchte Jill auf, setzte sich dazu, flirtete unverhohlen mit Bram, und als sie aufstand, verschüttete sie absichtlich ein Glas Cola über Pamelas Rock.

Glen McLaren will sich in North Carolina um seinen Sohn kümmern, während dessen Mutter und Stiefvater verreist sind. Er bittet deshalb Charley darum, auf seinen kleinen Hund Bandit aufzupassen. Zuerst zögert sie, aber sie ist ihm noch einen Gefallen schuldig und willigt deshalb ein.

Am 12. Februar erhält seine eine zweite Morddrohung:

DU HAT DEN TOD VERDIENT!
P. S.: Und mach dir nicht vor, deine Kinder würden verschont. Das werden sie nicht. (Seite 225)

Jill deutet Charley gegenüber an, dass sie nicht allein handelte, hält die Journalistin jedoch mit weiteren Informationen hin. In einer weiteren Sitzung behauptet sie, ihr Komplize heiße Jack. In der Annahme, Jack wolle nur Spaß machen, habe sie Tammy aus dem Garten ihres Elternhauses ins Auto gelockt. Nachdem Jack das Mädchen mit einem Taser betäubt hatte, fuhren sie zu einer leer stehenden Werkstatt, wo das Kind ausgezogen und gefesselt wurde. Jill beteuert, sie habe die Kinder geliebt und ihnen niemals wehtun wollen, aber sie sei nicht imstande gewesen, sich Jack zu widersetzen.

Eine Prostituierte ruft Charley an, um sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass Bram bei ihr herumliegt und ihr 200 Dollar schuldet. Aufgebracht fährt Charley hin, gibt Katarina das Geld und zerrt ihren betrunkenen Bruder ins Auto.

Für das geplante Buch über Jill Rohmer interessiert sich der Verlag Pinacle Books in New York. Charley verweist den Cheflektor Lester Owens kurzerhand an Alex Prescott. Den Vertrag soll er mit dem Anwalt aushandeln. Alex fuhr Charley mehrmals zu den Gesprächen mit Jill. Im Lauf der Zeit kamen sie sich näher, und seit kurzem schlafen sie miteinander. Charley ist sich noch nicht sicher, glaubt jedoch, sich in Alex verliebt zu haben.

Am 28. Februar erhält sie eine Mail, in der nur steht:

Liebe Charley, ich komme. Bald. (Seite 369)

Der Polizei gelingt es auch weiterhin nicht, den Absender zu ermitteln.

Obwohl Charley sich mit ihren Schwestern auf ein Treffen mit ihrer Mutter einigte, sagen Emily und Anne im letzten Augenblick ab. Bram taucht verspätet auf und weigert sich, mit seiner Mutter zu reden. Elizabeth erklärt ihm, er werde von Drogen und Alkohol nicht loskommen, solange er nicht begreife, dass er ihr nicht die alleinige Schuld für sein verkorkstes Leben zuweisen könne, sondern selbst Verantwortung dafür übernehmen müsse. Am Ende läuft Bram davon.

Charley ruft ihren Vater an, aber der ist unversöhnlich und verlangt von ihr, sich zwischen ihm und ihrer Mutter zu entscheiden.

Als Glen aus North Carolina zurückkommt, bettelt Charley ihm den Hund ab, den sie inzwischen so lieb gewonnen hat, dass sie ihn nicht mehr hergeben möchte.

Ungehalten darüber, dass Jill offenbar auf Zeit spielt, erklärt Charley bei einem weiteren Besuch im Frauengefängnis, sie bezweifele die Existenz eines Komplizen, ob er nun Jack oder anders heiße.

Zur Feier ihres Geburtstags will Charley mit den Kindern Disney World besuchen. Ihre Mutter und Alex werden mitkommen. Alle freuen sich darauf.

Am frühen Morgen wird Charley durch Geräusche in der Küche geweckt. Bram macht Blaubeer-Pancakes für die ganze Familie, gratuliert seiner Schwester zum Geburtstag und kündigt überraschend an, mit nach Disney World zu fahren, obwohl er weiß, dass Elizabeth ebenfalls dabei sein wird. Nach dem Frühstück bringt Charley den Hund zur Nachbarin Lynn Moore. Auf dem Rückweg bekommt sie Bauchkrämpfe. Während die anderen nach Kissemee losfahren, bleiben Alex und Charley zurück. Sie wollen nachkommen, sobald es Charley besser geht. Weil der Nachbar Gabe Lopez renoviert und das Geräusch der Presslufthämmer unerträglich ist, bringt Alex seine Geliebte in seine Wohnung.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Als Charley wieder zu sich kommt, liegt sie im Bett. Alex ist nicht da. Sie schafft es gerade noch ins Bad, bevor sie sich übergeben muss. Auf der Suche nach einem Telefon stolpert sie ins Wohnzimmer. Ihr Handy hat sie Elizabeth mitgegeben, weil diese kein eigenes besitzt. Aber es meldet sich nur die Mailbox.

Jill ruft an und fragt nach Alex. Sie weiß bereits von den Blaubeer-Pancakes, die es zum Frühstück gab, und während Charley sich noch darüber wundert, behauptet Jill, bei ihrem Komplizen handele es sich um Bram. Charley, die sich kaum aufrecht halten und klar denken kann, will es nicht glauben. Ihr Bruder ein Mörder? Und jetzt ist er mit ihren Kindern in Disney World!

Als Alex zurückkommt und hört, was Charley von Jill erfahren hat, sagt er, er werde die State Police anrufen, sofort nach Kissemee fahren und sich dort mit der Polizei treffen. Charley ist nicht in der Lage, mitzukommen. Sie wählt weiterhin die Nummer ihres Handys. Endlich meldet Elizabeth sich. Sie ist mit Franny ins Motel zurückgekehrt, weil ihr nicht gut ist. Bram wollte mit James noch zu den Pirates of the Caribbean. Aufgeregt schärft Charley ihrer Mutter ein, Franny nicht aus dem Zimmer zu lassen. Alex sei bereits unterwegs, um ihr alles zu erklären. Dann ruft sie Alex im Auto an und informiert ihn darüber, wo Elizabeth und Franny bzw. Bram und James sind.

Ist es wirklich denkbar, dass ihr Bruder kleine Kinder foltert und umbringt? Je klarer sie denken kann, desto mehr wachsen ihre Zweifel. Sie beginnt, in Alex‘ Schränken zu wühlen, und als sie auf Zeitschriften mit sadomasochistischen Bildern und kinderpornografische Fotos stößt, sucht sie weiter, bis sie eine Videokassette mit der Aufschrift „Jack und Jill“ entdeckt. Die legt sie ins Abspielgerät. Jill erscheint auf dem Bildschirm. Sie zieht ihr T-Shirt hoch und hält ihre nackten Brüste in die Kamera. Dann kommt Tammy ins Bild. Als Jill eine Zigarette auf dem nackten Körper des fünfjährigen Mädchens ausdrückt, schreit es gellend. Schließlich übernimmt Jill die Kamera, und es ist zu sehen, wie Alex das Kind weiter quält und am Ende mit einer Plastiktüte erstickt.

In ihrer Not ruft Charley Glen an. Er kommt sofort und rast mit ihr nach Kissemee. Unterwegs ruft Charley im „Beautiful Dreamer’s Motel“ an. Franny meldet sich und sagt, ihre Großmutter liege krank im Bett. Charley hört jemanden an der Tür klopfen. Sie schärft Franny ein, nicht zu öffnen, sondern erst durch die Gardinen zu schauen. Franny geht ans Fenster. Dann ruft sie ins Telefon, es handele sich um Alex, alles sei in Ordnung, und bevor Charley noch etwas sagen kann, legt Franny auf. Charley alarmiert die Polizei in Kissemee.

Als sie und Glen das Motel erreichen, stehen dort bereits Streifenwagen und die Ambulanz. Detective Ed Vickers eilt mit Glen und Charley zu Disney World. Dort stoßen sie auf Bram, der benommen am Boden sitzt, jedoch schwört, weder bekifft noch betrunken zu sein. Offenbar wurde er mit einem Taser niedergestreckt.

Dann entdeckt Charley in der Menge Alex mit ihrem Sohn auf dem Rücken. Sie ruft nach Alex. Verblüfft dreht er sich um. In diesem Augenblick reißt Glen ihm das Kind von der Schulter. Die Polizei nimmt Alex fest. Wohin er Franny gebracht habe? Höhnisch meint er, wenn Charley über ihn Bescheid wisse, könne sie sich ausmalen, was mit ihrer Tochter geschehen sei. Die Polizei findet Franny jedoch unverletzt im Kofferraum von Alex‘ Wagen. Sie ist nur durch einen elektrischen Schlag betäubt. Alex hatte noch keine Zeit, sie zu foltern.

Die polizeilichen Ermittlungen ergeben, dass Jill den perversen Rechtsanwalt durch ihren Bruder Ethan kennenlernte. Die beiden machten sich gezielt an Charley heran und manipulierten sie mit dem Ziel, am Ende ihre beiden Kinder zu ermorden. Alex schickte die E-Mails und mischte Charley und ihrer Mutter Gift in den Orangensaft. Es ist damit zu rechnen, dass er ebenfalls zum Tod verurteilt wird.

Elizabeth Carr heiratet Phil Whitmore, den Mann, den sie bei der Kreuzfahrt kennenlernte.

Charley veröffentlicht das Buch „Abwärts. Die wahre Geschichte von Jack und Jill“.

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„Die Katze“ ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Kriminalroman. Joy Fielding beschäftigt sich zwar mit den Beziehungen zwischen den Figuren, vernachlässigt aber deren Charakterisierung und Entwicklung. Allenfalls die Protagonistin kann man sich einigermaßen vorstellen; Jill, Ethan und Pamela Rohmer, Alex Prescott, Glen McLaren, Elizabeth, Robert, Bram, Emily, Anne und die anderen Nebenfiguren bleiben schablonenhaft. Dennoch handelt es sich bei „Die Katze“ um eine kurzweilige Lektüre, denn die routinierte amerikanische Bestseller-Autorin versteht ihr Handwerk und schreibt beispielsweise lebendige Dialoge. Außerdem gefällt mir, dass Joy Fielding in „Die Katze“ mit Ausnahme des Showdowns nicht auf Action, sondern auf Suspense setzt und es ihr gelingt, eine untergründige Spannung aufzubauen.

Den Roman „Die Katze“ von Joy Fielding gibt es auch in einer gekürzten Version als Hörbuch, gelesen von Hansi Jochmann (Bearbeitung: Karin Weingart, Regie: Wolf-D. Fruck, Köln 2008, 6 CDs, ISBN: 978-3-86604-879-9).

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010
Textauszüge: © Goldmann Verlag

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Melinda Nadj Abonji - Tauben fliegen auf
Melinda Nadj Abonji entwickelt in "Tauben fliegen auf" keine Handlung im engeren Sinn, sondern reiht Episoden aneinander und springt dabei vor und zurück. Sie setzt häufig statt eines Punktes ein Komma und schreckt vor 2½ Seiten langen Sätzen nicht zurück.
Tauben fliegen auf