Das Lächeln der Tiefseefische

Das Lächeln der Tiefseefische

Das Lächeln der Tiefseefische

Originaltitel: Das Lächeln der Tiefseefische – Regie: Till Endemann – Drehbuch: Till Endemann – Kamera: Felix Cramer – Schnitt: Rebecca Khanide – Musik: Enis Rotthoff – Darsteller: Jacob Matschenz, Alice Dwyer, Adrian Topol, Victoria Mayer, Benjamin Meyer, Peter Kurth, Bo Hansen, Tom Jahn, Jessica Richter, Fritz Roth, Annette Wurbs, Gernot Endemann u.a. – 2005; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Seit dem Tod seiner Mutter lebt Malte allein mit seinem alkoholkranken Vater in einer baufälligen Villa in Ahlbeck. Einige Tage vor seinem 18. Geburtstag kommt unerwartet seine vor fünf Jahren in den Westen gezogene ältere Schwester mit ihrem kleinen Sohn zurück. Zur gleichen Zeit verliebt Malte sich in die 16-jährige Urlauberin Annika aus Magdeburg. Obwohl er vorhat, aus Usedom fortzugehen, muss er erst einmal zurückbleiben, als Annika abreist ...
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Kritik

Obwohl die von Till Endemann einfühlsam gezeichnete und von Jacob Matschenz überzeugend dargestellte Hauptfigur leidet, ist "Das Lächeln der Tiefseetische" keine Tragödie, sondern ein ebenso unterhaltsamer wie hoffnungsvoller Film.
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Malte (Jacob Matschenz) lebt allein mit seinem Vater, dem Kutscher Dietmar (Peter Kurth), in einer baufälligen Villa in Ahlbeck auf Usedom. Dietmar verlor durch den Tod seiner Frau vor längerer Zeit den Halt und ist inzwischen alkoholkrank. Malte brach die Schule ab und will so schnell wie möglich weg von der Ostsee-Insel. Um sich das Geld für den Führerschein zu verdienen, hilft er in Paules (Thomas Jahn) Fischimbiss aus. Außerdem schmuggelt er mit seinem polnischen Freund Pawel (Adrian Topol) Zigaretten und verkauft sie. Seine Frustration drückt Malte aus, indem er obsessiv Wände und Zugwaggons besprüht.

Einige Tage vor seinem 18. Geburtstag kommt unerwartet seine vor fünf Jahren in den Westen gezogene ältere Schwester Hannah (Victoria Mayer) mit ihrem kleinen Sohn Lukas (Benjamin Felix Meyer) zurück. Malte verzeiht Hannah bis heute nicht, dass sie ihn mit dem Vater in Ahlbeck zurückließ. Widerstrebend erklärt er sich bereit, auf Lukas aufzupassen, damit Hannah sich für einen Job im Supermarkt bewerben kann.

Am Strand lernen Malte und Pawel zwei junge Mädchen kennen. Sie heißen Annika (Alice Dwyer) und Lisa (Jessica Richter), sind Schwestern, stammen aus Magdeburg und machen hier mit ihrer Mutter eine Woche Urlaub. Während Pawel sich an Lisa heranmacht, interessiert Annika sich für Malte, doch der gibt sich aus Unsicherheit distanziert, obwohl er sich in die Sechzehnjährige verliebt hat. Schließlich kommen Malte und Annika sich doch noch näher. Sie rudern mit einem Boot hinaus und lieben sich.

In einem Brief wird der Abbruch des Hauses angekündigt, in dem Dietmar, Malte, Hannah und Lukas wohnen. Arbeiter stellen einen Bauzaun auf, und Malte kommt vorübergehend bei Pawel unter.

Das Geld, das Malte zur Verfügung hat, reicht noch immer nicht für die Führerscheinprüfung. Mehrmals setzt er sich in das alte Auto seiner Mutter, das jetzt seiner Schwester gehört und spielt mit dem Gedanken, loszufahren. Dann verwirklicht er den Wunsch, nimmt Annika und Lukas mit und lügt, er habe inzwischen einen Führerschein. Um sich das noch fehlende Geld zu beschaffen, fährt er allein nach Polen und raubt einen Rucksack voll Zigarettenstangen. Doch an der Grenze wird er festgenommen; die Beamten beschlagnahmen die Zigaretten und erlegen ihm 560 Euro Strafe auf.

In der Nacht auf Maltes 18. Geburtstag veranstaltet Pawel für ihn eine Party. Annika ist auch da. Am Morgen sehen sie Dietmars Kutschpferde frei am Strand herumlaufen. Besorgt rennt Malte los: Sein Elternhaus steht in Flammen. Er sieht gerade noch, wie sein Vater im Krankenwagen weggebracht wird.

Als Annika mit Lisa und der Mutter wieder abreist, bleibt Malte in Ahlbeck zurück.

Er besucht seinen Vater im Krankenhaus. Dietmar werde überleben, sagen die Ärzte. Hannah nimmt ihren Bruder in ihrer neuen Mietwohnung auf.

Nach diesem Sommer wird für Malte nichts mehr so sein wie bis dahin.

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Einige Tiefseefische sind in der Lage, im Dunkeln zu leuchten. Das hat Till Endemann, einen Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg, dazu inspiriert, seinem Debütfilm den symbolischen Titel „Das Lächeln der Tiefseefische“ zu geben: Auch in einer düsteren Lage sollte man sich nicht aufgeben, sondern aus eigener Kraft einen Hoffnungsschimmer erzeugen.

Es geht in „Das Lächeln der Tiefseefische“ um die Schwierigkeit, erwachsen zu werden, besonders wenn die Mutter fehlt, der Vater alkoholkrank ist und die ältere Schwester vor Jahren wegzog. Einfühlsam und stimmig erzählt Till Endemann in „Das Lächeln der Tiefseefische“, wie die Erlebnisse während einer Sommerwoche den achtzehnjährigen Malte verändern, und Jacob Matschenz spielt die Rolle überzeugend. Obwohl die Geschichte zum großen Teil tragisch ist, hat Till Endemann keine Tragödie daraus gemacht, sondern er zeigt immer wieder die Möglichkeit einer Wendung zum Guten und hat es verstanden, seinen Film unterhaltsam zu inszenieren.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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