Costa-Gavras


Konstantínos Gavrás – kurz: Costa-Gavras – wurde am 12. Februar 1933 in Loutra Iraias südöstlich von Korinth geboren. Sein Vater, ein kommunistischer Regierungsbeamter, schloss sich im Zweiten Weltkrieg dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung an. 1945 zog er mit der Familie nach Athen. Im griechischen Bürgerkrieg (1946 – 1949) wurde er entlassen und vorübergehend eingesperrt.

Wegen der Mitgliedschaft seines Vaters in der kommunistischen Partei sah Costa-Gavras keine Chance, seinen Studienplatz in Griechenland oder gar ein Stipendium für ein Studium in den USA zu bekommen. Deshalb zog er zu Beginn der Fünfzigerjahre nach Frankreich und erwarb 1956 die französische Staatsbürgerschaft.

Costa-Gavras studierte zunächst Literaturwissenschaft an der Sorbonne, wechselte dann aber zu der im Winter 1943/44 gegründeten Filmhochschule (Institut des hautes études cinématographiques, IDHEC) und machte dort sein Diplom.

Mitte der Sechzigerjahre begann Costa-Gavras als Filmregisseur zu arbeiten. Seinen Durchbruch erzielte er mit „Z“. Der Film gewann 1970 zwei „Oscars“: Bester fremdsprachiger Film, Bester Schnitt. Nominiert hatte man „Z“ in drei weiteren Kategorien: Film, Drehbuch, Regie. Das von Donald Stewart und Costa-Gavras verfasste Drehbuch für „Vermisst“ wurde 1983 mit einem „Oscar“ ausgezeichnet. Nominiert hatte man auch die Hauptdarsteller Jack Lemmon und Sissy Spacek. Einen „Goldenen Bären“ erhielt Costa-Gavras 1990 für „Music Box. Die ganze Wahrheit“.

In zweiter Ehe heiratete Costa-Gavras die sechs Jahre jüngere Journalistin Michèle Ray, die bis 1960 als Model für Chanel gearbeitet hatte und sich auch als Filmproduzentin einen Namen machte. Das Paar hat drei Kinder.

Costa-Gavras leitete von 1982 bis 1987 die Cinémathèque française in Paris. 2007 übernahm er diese Aufgabe erneut.

Costa-Gavras: Filmografie (Auswahl)

© Dieter Wunderlich 2014 / 2015

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