Charlotte von Stein


1741: Nach dem Tod des Herzogs von Eisenach fällt das Herzogtum an Ernst August I. von Sachsen-Weimar.

25. Dezember 1742: Charlotte Albertine Ernestine von Schardt wird in Eisenach geboren.

1743: Johann Wilhelm Christian von Schardt, ein Kammerjunker des verstorbenen Herzogs, zieht mit seiner Ehefrau Konkordia und den Kindern von Eisenach nach Weimar und wird von Herzog Ernst August zum Hausmarschall ernannt. Die Bezahlung reicht kaum für den Lebensunterhalt der Familie.

Die Stadt Weimar hat zu diesem Zeitpunkt etwa 6000 Einwohner, von denen die meisten die Landwirtschaft als Nebenerwerb betreiben. Nur 1 Prozent der Bevölkerung gehört zum Adel.

Konkordia Elisabeth von Schardt, eine geborene von Irving, stammt aus einer schottischen Familie. Sie bringt elf Kinder zur Welt, von denen nur drei Töchter und zwei Söhne nicht bereits in den ersten Lebensmonaten sterben: Charlotte, Amalie, Luise, Karl und Ludwig.

Die Kinder werden vom Vater und einem Hauslehrer unterrichtet. Die Söhne kommen im Alter von etwa zwölf Jahren als Pagen an den Hof und besuchen das Gymnasium. Die Bildung der Töchter beschränkte sich auf häusliche Arbeiten und Religion, Schreiben, Lesen, Rechnen, Französisch, Musik und Tanz.

19. Januar 1748: Ernst August I., der Herzog von Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach, stirbt drei Monate vor seinem 60. Geburtstag in Eisenach.

3. September 1757: Karl August wird in Weimar als ältester Sohn von Herzog Ernst August II. und Anna Amalia geboren.

28. Mai 1758: Herzog Ernst August II. stirbt. Seine 18-jährige Witwe Anna Amalia, die für den Prinzen Karl August die Regentschaft übernimmt, entlässt von Schardt.

Anna Amalia saniert das von ihrem Mann heruntergewirtschaftete Land.

1758: Im Alter von 16 Jahren tritt Charlotte als Hoffräulein in den Dienst der Herzogin Anna Amalia.

1763: Freiherr Gottlob Ernst Josias von Stein, der 28-jährige Stallmeister des Hofes, wirbt um Charlotte. Er lebt seit acht Jahren in Weimar, fing 1755 nach dem Studium in Jena als Hofjunker an. Der einzige Sohn des verstorbenen Geheimen Rats Christian Ludwig von Stein besitzt in der Nähe von Rudolstadt das Rittergut Großkochberg mit umfänglichen Ländereien.

8. Mai 1764: Josias von Stein und Charlotte von Schardt werden im Schloss zu Weimar getraut.

Von Stein war melancholisch, depressiv und zeigte kein Interesse an Bildung.

1773: Zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit fährt Charlotte von Stein nach Bad Pyrmont zur Kur.

6. Mai 1774: Die Wilhelmsburg, das Weimarer Schloss, brennt bis auf die Grundmauern nieder.

1774: Weitere Kur Charlotte von Steins in Bad Pyrmont.

In Bad Pyrmont lernt sie Johann Georg Zimmermann kennen, den Leibarzt des Königs von Hannover.

Charlotte korrespondiert mit Zimmermann über „Die Leiden des jungen Werther“ und „Clavigo“. Sie fragt ihn nach Johann Wolfgang von Goethe. Er schickt ihr einen ausgeschnittenen Stich mit einem Porträt des Dichters.

Oktober 1774: Zimmermann trifft Goethe in Straßburg und zeigt ihm einen Schattenriss von Charlotte von Stein.


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12. Dezember 1774: Herzog Karl August lernt während seiner Kavalierstour und Brautschau in Frankfurt am Main Johann Wolfgang von Goethe kennen.

2. Februar 1775: Charlottes Schwester Luise heiratet den fränkischen Adeligen Karl von Imhoff.

Imhoff hatte seine schöne erste Ehefrau Marianne an Warren Hastings, den Gouverneur von Bengalen, verkauft. Das Scheidungsverfahren dauerte drei Jahre. Solange lebte man zu dritt. Hastings adoptierte die beiden Kinder, die Imhoff mit seiner Frau hatte. Mit dem Geld, das er von Hastings für die Abtretung seiner Frau bekam, kehrte er nach England zurück und warb um Luise von Schardt.

Karl August macht auf dem Weg nach Karlsruhe wieder Station in Frankfurt und lädt Goethe nach Weimar ein.

3. Oktober 1775: Karl August heiratet in Karlsruhe Prinzessin Luise von Hessen-Darmstadt.

17. Oktober 1775: Karl August und Luise ziehen in Weimar ein.

7. November 1775: Goethe kommt nach Weimar.

Kurz darauf stellt Karl August dem Gast die Familie des von ihm zum Oberstallmeister beförderten Josias von Stein vor.

Anfang Dezember 1775: Goethe besucht Charlotte von Stein in Großkochberg und schreibt auf die innere Platte ihres Schreibtisches: „Goethe, d. 6. Dez. 75“.

Höflinge stehen Goethe kritisch gegenüber, denn sie machen ihn für das wilde Treiben des jungen Herzogs verantwortlich.

Januar 1776: Goethe schreibt Charlotte von Stein zärtliche Briefe und Zettel.

Februar 1776: Ursprünglich plante Johann Wolfgang von Goethe nur einen Aufenthalt von wenigen Monaten in Weimar. Nun schreibt er Freunden in Frankfurt, er werde länger bleiben.

Charlotte von Stein besucht mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, den Kindern, in Begleitung Carl Ludwig von Knebels oder der Herzogin Goethe in seinem Garten.

Goethe führt das Schlittschuhlaufen in Weimar ein.

Goethe schreibt Charlotte von Stein beinahe täglich.

Mai 1776: Goethe zieht in das kleine Haus mit Garten an der Ilm, das ihm der Herzog geschenkt hat.

Der Herzog beruft ihn als Geheimen Legationsrat in die Hofverwaltung.

Unter dem Einfluss Goethes wechselt Charlotte von Stein in ihrer Korrespondenz vom in Adelskreisen üblichen Französisch zur deutschen Sprache.

25. Juni 1776: Charlotte von Stein fährt wieder nach Bad Pyrmont zur Kur.

Herbst 1776: Charlotte von Stein hält sich in Großkochberg auf. Sie untersagte es Goethe, sie dort zu besuchen, lässt jedoch den seit Frühjahr in Weimar lebenden Goethe-Verehrer Jakob Lenz kommen, um mit ihm Englisch zu lernen.

Ende Oktober 1776: Goethe schreibt das einaktige Schauspiel „Die Geschwister“, in dem er die Beziehung mit Charlotte von Stein verschlüsselt thematisiert, und das nicht zur Aufführung bzw. Veröffentlichung bestimmt ist.

November 1776: Die schöne Schauspielerin und Kammersängerin Corona Schröter kommt nach Weimar. Sie wird heftig umworben, lehnt jedoch alle Anträge ab und achtet auf ihren Ruf. Auch Herzog Karl August, der sie gern als Mätresse gehabt hätte, wird nicht erhört.

Ende November 1776: Lenz muss Weimar wegen eines gesellschaftlichen Fehlers verlassen.

Februar bis November 1777: Goethe, der zur Baukommission gehört, kümmert sich um den Umbau des Gebäudes, in das die Familie von Stein umzieht.

8. Juni 1777: Goethes Schwester Cornelia stirbt. Goethe erfährt dies erst nach seiner Rückkehr aus Großkochberg.

14. bis 16. Juni 1777: Goethe ist bei Charlotte von Stein in Großkochberg.

Juli 1777: Charlotte von Stein fährt nach Bad Pyrmont und trifft sich dort mit ihrem kranken Ehemann.

31. Oktober 1777: Goethe beklagt sich über Charlottes Misstrauen.

Sie hat nur wenige Freunde: Carl Ludwig von Knebel, den ehemaligen Erzieher des inzwischen verstorbenen Prinzen Konstantin, Herzogin Luise, später Charlotte von Schiller.

10. Mai bis 1. Juni 1778: Berlin-Reise von Herzog Karl August und Johann Wolfgang von Goethe.

Juni 1778: Fritz von Stein darf eine Nacht bei Goethe im Gartenhaus verbringen.

September bis Ende November 1778: Charlotte von Stein in Kochberg

Frühsommer 1779: Goethe plagt Charlotte von Stein mit Eifersucht, Liebesbeteuerungen und Bitten um Gegenliebe.

September 1779 bis 13. Januar 1780: Goethe reist mit dem Herzog in die Schweiz. Er schickt Charlotte von Stein regelmäßig Berichte. Unterwegs trennt er sich vorübergehend von der Reisegruppe, um Friederike Brion in Sesenheim zu besuchen und Lili von Türckheim in Straßburg.

23. Juni 1780: Goethe wird in die Freimaurerloge Anna Amalia aufgenommen. Dem Brauch gemäß erhält er zwei Paar Handschuhe, eines für sich und eines für die Frau, der er die größte Achtung entgegenbringt. Goethe schenkt das zweite Paar Charlotte von Stein, als sie vom Besuch ihrer Schwester zurückkommt.

Sommer 1780: Charlotte von Stein besucht ihre Schwester Luise im Fränkischen.

Oktober 1780: Goethe beginnt die Arbeit an „Torquato Tasso“ und setzt Charlotte von Stein in der Figur der Prinzessin Leonore von Este ein Denkmal.

7. Juni 1782: Goethe mietet ein Haus am Frauenplan. Der dazugehörige Garten stößt an die Rückseite der Stein’schen Wohnung.

Charlotte von Stein besucht eine Zeichenschule und lernt Landschaftsmalerei und Porträtzeichnen.

Goethe und Charlotte von Stein sehen sich häufig. Immer wieder kommt es zu Unstimmigkeiten, so zum Beispiel im Juli 1782.

Goethe leidet unter der Arbeitslast, die ihm nur wenig Zeit für die Dichtung lässt.

September 1782: Goethe besucht Charlotte von Stein zwei Tage lang in Kochberg.

März 1783: Herzogin Luise bringt einen Thronfolger zur Welt.

25. Mai 1783: Charlotte von Stein vertraut Goethe ihren Sohn Fritz zur Erziehung an. Der Junge bekommt bei Goethe ein Zimmer. (Der erinnert sich später gern an die Jahre 1783 bis 1786 bei Goethe.)

Karl studiert zu diesem Zeitpunkt in Helmstedt. (Später verscherzt er sich die Gunst der Herzogin von Braunschweig und wird als Hofjunker nach Mecklenburg geschickt.) Ernst erlernt die Forstwirtschaft.

1784: Charlotte von Stein fährt immer häufiger und monatelang nach Kochberg, um nach dem Rechten zu sehen. Das Gut warf kaum Gewinn ab. Die Verwalter betrügen Josias von Stein, der mit neuen landwirtschaftlichen Methoden experimentiert, damit scheitert und die Lust am Landleben rasch verliert.

Juni 1785: Es heißt, Emilie von Werthern, eine enge Freundin von Charlottes Schwester Sophie, sei plötzlich verstorben. In Wirklichkeit täuschte die verheiratete Frau ihren Tod vor und brannte mit ihrem Liebhaber Herrn von Einsiedel nach Afrika durch. Nach der Rückkehr ließ sie sich scheiden und heiratete von Einsiedel.

Die Ehe von Luise und von Imhoff ist unglücklich. Als sich herausstellt, dass von Imhoff auch nicht so viel besitzt, wie er vortäuschte, reist Luise nach London, zur ersten Ehefrau ihres Mannes, und Marianne Hastings hilft ihr finanziell. Imhoff verkauft sein Gut im Fränkischen und zieht mit Luise nach Weimar.

Frühjahr 1786: Charlotte von Kalb, Friedrich Schillers Geliebte, zieht nach Weimar.

Mai 1786: Ernst von Stein werden Krücken angemessen. Er leidet an Knochenkrebs.

Charlotte von Stein und Goethe gelten in Weimar als Paar, dessen Freundschaft nicht als anstößig empfunden wird.

Goethe wird immer unzufriedener mit seiner Lage in Weimar.

27. Juli 1786: Goethe besucht Charlotte von Stein in Karlsbad. Sie fuhr allein in die Kur, ließ Ernst in fremder Pflege zurück.

14. August 1786: Goethe begleitet Charlotte von Stein ein Stück auf ihrer Rückreise.

23. August 1786: Goethe teilt Charlotte von Stein mit, er werde noch acht Tage in Karlsbad bleiben.

1. September 1786: Goethe schreibt ihr noch einmal aus Karlsbad.

3. September 1786: Er verlässt Karlsbad.

Anfang Dezember 1786: Nach Monaten hört Charlotte von Stein erstmals wieder von Goethe. Er schreibt aus Rom. Sie empfindet sein Verschwinden als Vertrauensbruch.

17. Dezember 1786: Goethes Mutter fragt Fritz von Stein in einem Brief, ob er etwas über den Verbleib ihres Sohnes wisse.

1787: Goethe und Charlotte von Stein wechseln regelmäßig Briefe. Sie forderte ihre Briefe von ihm zurück, vernichtete sie und verlangt nun von ihm, dass er ihre nach Italien geschickten Briefe verbrennt.

14. Juni 1787: Ernst von Stein stirbt in Wildental, während der Reise mit seiner Mutter nach Karlsbad.

Juni / Juli 1787: Charlotte von Stein kurt dennoch in Karlsbad. Ihren Sohn Karl unterrichtet sie nicht über den Tod seines Bruders. Karl von Stein erfährt davon erst Anfang 1788 durch seinen Vater.

August 1787: Friedrich Schiller und Charlotte von Stein begegnen sich zum ersten Mal.

Anfang 1788: Goethe schreibt seinem Diener Philipp Seidel nach Weimar, er möge sich um Fritz kümmern und ihm Unterricht geben.

Obwohl todkrank, reichte Imhoff noch die Scheidung von seiner Frau ein. Dann verließ er Weimar und zog nach München.

Sommer 1788: Von Imhoff stirbt in München.

18. Juni 1788: Goethe kehrt nach Weimar zurück.

Charlotte von Stein stimmt nicht in den Jubel der anderen ein.

12. Juli 1788: Christiane Vulpius überreicht Goethe eine Bittschrift ihres Bruders.

März 1789: Charlotte von Stein erfährt, dass Goethe mit Christiane Vulpius zusammenlebt.

5. Mai 1789: Charlotte von Stein reist zur Kur ab.

August 1789: Charlotte von Lengefeld verlobt sich heimlich mit Friedrich Schiller.

25. Dezember 1789: An Charlotte von Steins 47. Geburtstag bringt Christiane Vulpius einen Sohn zur Welt.

1790: Charlotte von Steins Freundschaft mit Knebel kühlt wegen ihrer Ablehnung der Französischen Revolution ab.

22. Februar 1790: Friedrich Schiller heiratet Charlotte von Lengefeld.

November 1790: Charlotte von Steins Vater stirbt im Alter von fast 80 Jahren.

25. Dezember 1793: Josias von Stein erleidet einen erneuten Schlaganfall und stirbt drei Tage später.

Trotz ihrer Distanz zu Goethe schließt Charlotte von Stein dessen Sohn August ins Herz:

1794/95: Charlotte von Stein schreibt das fünfaktige Trauerspiel „Dido“ über ihre Beziehung mit Goethe. Es ist nicht zur Aufführung bestimmt. Obwohl Schiller sie dazu drängt, lässt sie sich nicht zur Veröffentlichung überreden.

Sie verfasst auch einige Komödien, von denen eine („Die zwei Emilien“) zu ihren Lebzeiten veröffentlicht wird.

Juni 1796: August bringt seinen Vater mit zu Charlotte von Stein, die unter ihren Orangenbäumen sitzt. Es ist der Beginn einer zaghaften Versöhnung.

März 1798: Karl von Stein verlobt sich mit Amelie von Seebach.

20. Mai 1798: Karl von Stein und Amelie von Seebach heiraten in Weimar.

1798: Carl Ludwig von Knebel heiratet die junge Sängerin Rudorff, die von Herzog Karl August ein Kind hat.

Februar 1799: Amelie und Karl von Stein bekommen einen Sohn, Friedrich, und machen Charlotte von Stein damit zur Großmutter.

1799: Karl zahlt seinen Bruder Fritz aus und übernimmt Kochberg allein.

Fritz von Stein unternimmt eine Bildungs- und Kavaliersreise. Danach geht er nach Breslau in schlesische Dienste. Als er sich dauerhaft in preußische Dienste begibt, betrachtet der Weimarer Herzog das als Fahnenflucht und lässt Charlotte von Stein seine Missbilligung spüren.

1799: Als Charlotte Schiller nach der Geburt ihres dritten Kindes an Nervenfieber erkrankt, holt Charlotte von Stein sie zu sich und pflegt sie zwei Wochen lang gesund.

Sommer 1799: Sophie La Roche besucht Goethe in Weimar. Er lädt dazu auch Charlotte von Stein ein.

3. Dezember 1799: Friedrich Schiller zieht mit seiner Frau Charlotte und den Kindern dauerhaft nach Weimar.

Januar 1801: Goethe erkrankt an Gesichtsrose. Charlotte von Stein sorgt sich um ihn. Ende Januar besucht sie ihn mit Lotte Schiller zusammen.

1801: Charlotte von Stein sitzt mit einer Bekannten zusammen, als Goethe mit Christiane Vulpius vorübergeht. Sie senkt ihren Sonnenschirm und tut so, als sähe sie das Paar nicht.

Das Verhältnis von Goethe und Charlotte von Stein ist nun so, dass sie bei Begegnungen in der Gesellschaft wieder miteinander sprechen. In ihren Briefen sind sie wieder per Sie.

2. Juli 1802: Charlotte von Steins Mutter Konkordia von Schardt stirbt im Alter von 80 Jahren.

1802: Charlotte von Steins Freundschaft mit Knebel belebt sich wieder.

1803: Charlotte von Stein besucht ihren Sohn Fritz in Schlesien.

Februar 1805: Charlotte von Stein sorgt sich um den erkrankten Goethe. Nach seiner Genesung sehen sie sich wieder häufiger.

Herbst 1805: Französische Truppen marschieren durch Weimar.

14. Oktober 1806: Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt besetzen und plündern die Franzosen Weimar.

Charlotte von Stein versteckt den schwer verwundeten General von Schmettau bei sich.

15. Oktober 1806: Plünderer in Charlotte von Steins Domizil

15. Oktober 1806: Herzogin Luise tritt Napoleon im Schloss mutig entgegen.

19. Oktober 1806: Goethe heiratet Christiane Vulpius.

20. Oktober 1806: Johanna Schopenhauer, die seit Anfang Oktober 1806 in Weimar lebt, empfängt das Ehepaar Goethe zum Tee und führt Christiane damit in die Gesellschaft ein.

April 1807: Herzogin Anna Amalia stirbt.

Mai 1807: Fritz von Stein besucht seine Mutter mit seiner Ehefrau Helene und den Kindern Marie und Lothar.

23. Juli 1807: Während Napoleon zum zweiten Mal nach Weimar kommt, hält Goethe sich in Karlsbad auf.

8. Juli 1808: Helene von Stein stirbt bei der Geburt ihres dritten Kindes, des Sohnes Guido. Charlotte von Stein überlegt, ob sie ihre Enkelin Marie zu sich nehmen soll, um ihren Sohn zu entlasten. Aber sie erkrankt durch die Aufregung und sieht ein, dass sie dazu nicht in der Lage ist.

Charlotte von Stein leidet unter Kopfschmerzen, Sehschwierigkeiten und Schwindelanfällen.

13. September 1808: Goethes Mutter stirbt in Frankfurt am Main.

Ende September 1808: Napoleon gibt im Schloss zu Weimar ein Essen und lässt im Theater eine Tragödie von Voltaire aufführen.

Goethe schickt Christiane Vulpius nach Frankfurt. Bei der Erbteilung vertritt sie ihn und macht eine gute Figur.

Anfang Januar 1810: Fritz von Stein verlobt sich mit der jungen Amalia von Schlabrendorff. Charlotte protestiert, als sie erfährt, dass ihr Sohn seine Kinder bei den Schwiegereltern lassen möchte.

Winter 1810/11: Amalia, inzwischen mit Fritz von Stein verheiratet, verlässt ihren Mann und kehrt zu ihren Eltern zurück. (Karl von Stein ist dagegen mit Amelie glücklich verheiratet.)

Sommer 1811: Charlotte von Stein fährt wieder zur Kur.

Anfang 1813: Die in Russland geschlagenen Franzosen [Russland-Feldzug] kommen durch Weimar und plündern.

Frühsommer 1813: Preußen, Russen und Österreicher kommen bei der Verfolgung der Franzosen durch Weimar.

September 1813: Lotte Schiller besucht Charlotte von Stein in Kochberg.

21. Oktober 1813: Charlotte von Stein verliert bei den Plünderungen viel von ihrem Besitz.

Ihre Gesundheit verschlechtert sich rasch.

Mai 1815: Charlotte von Stein fährt zur Kur nach Ilmenau.

6. Juni 1816: Christiane Goethe stirbt.

Oktober 1816: Lotte Kestner, geborene Buff, kommt mit ihrer Tochter aus Wetzlar nach Weimar und besucht Goethe.

Frühjahr 1817: Die Schauspielerin Karoline Jagemann, eine Geliebte des Herzogs Karl August, überwirft sich wegen der Aufführung des Stücks „Der Hund des Aubry“ mit Goethe.

13. April 1817: Goethe wird als Theaterdirektor entlassen.

Frühjahr 1817: Charlotte von Steins Schwägerin Sophie von Schardt, die durch zahlreiche Verliebtheiten auffällt, konvertiert zum Ärger ihres Mannes zur katholischen Kirche. Charlotte von Stein misst dem wenig Bedeutung bei.

17. Juni 1817: August von Goethe heiratet Ottilie von Pogwisch.

Sommer 1817: Charlotte von Stein erkrankt schwer und leidet unter Fieber. Sie erholt sich nur langsam. Am 5. August schreibt sie Karl erstmals wieder eigenhändig einen Brief.

9. April 1818: Goethes erster Enkel Walther Wolfgang wird geboren.

30. Juli 1819: Sophie von Schardt stirbt.

Anfang August 1819: Charlotte von Steins Schwester Malchen stirbt im Stift.

Sommer 1820: Charlotte von Steins Nichte Amalie von Imhoff, die inzwischen mit einem Schweden verheiratet ist, verbringt einige Wochen in Weimar.

Frühjahr 1823: Goethe erkrankt an einer Herzbeutelentzündung.

22. März 1825: Das Weimarer Theater brennt nieder.

Anfang Oktober 1825: Charlotte von Stein wird Urgroßmutter: ihre Enkelin Marie von Zobeltitz bringt einen Sohn zur Welt.

25. Dezember 1825: Lotte Schiller, die sich mit ihren Töchtern bei ihrem Sohn Ernst in Bonn aufhält, gratuliert Charlotte von Stein in einem Brief zum Geburtstag.

9. Juli 1826: Lotte Schiller stirbt an den Folgen einer Augenoperation in Bonn.

1826: Louise von Stein, die Tochter von Karl und Amelie, pflegt ihre Großmutter.

25. Dezember 1826: Ihren Geburtstag erlebt Charlotte von Stein nicht bei vollem Bewusstsein.

6. Januar 1827: Charlotte von Stein stirbt.

9. Januar 1827: Charlotte von Stein wird begraben.

© Dieter Wunderlich 2011

Johann Wolfgang von Goethe (Kurzbiografie)
Christiane Vulpius (Kurzbiografie)
Friedrich Schiller (Kurzbiografie)

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Unter dem Titel "Abschalten. Die Business Class macht Ferien" hat der Diogenes Verlag 58 alte und neue satirische Kurzgeschichten von Martin Suter über die Psychopathologie der Manager zusammengefasst.
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