Deepwater Horizon

Deepwater Horizon

Deepwater Horizon

Deepwater Horizon – Originaltitel: Deepwater Horizon – Regie: Peter Berg – Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand, nach dem Zeitungsartikel "Deepwater Horizon's Final Hours" von David Barstow, David Rohde und Stephanie Saul – Kamera: Enrique Chediak – Schnitt: Colby Parker jr. – Musik: Steve Jablonsky – Darsteller: Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Dylan O'Brien, Kate Hudson, Gina Rodriguez, Ethan Suplee, J. D. Evermore, Brad Leland, James DuMont, Joe Chrest, David Maldonado u.a. – 2016; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Mike Williams verabschiedet sich im April 2010 von seiner Frau Felicia und der kleinen Tochter Sydney. Er ist Chef­elek­tri­ker der Bohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko und muss wieder zur Arbeit. Als er und sein Chef Jimmy Harrell nach der Ankunft erfahren, dass der BP-Manager Donald Vidrine ein Service­team nach Hause schickte, ohne dass ein vorgesehener Sicherheitscheck durch­geführt wurde, sind sie beunruhigt. Noch am selben Abend kommt es zur Katastrophe ...
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Kritik

Peter Bergs Katastrophenfilm "Deepwater Horizon" gibt sich authentisch. Allerdings konzentriert er sich auf die menschliche Tragödie und blendet die Ölpest aus. Der Kontrast zwischen dem zynischen Ölmanager und dem heldenhaften Elektriker wirkt holzschnittartig.
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Mike Williams (Mark Wahlberg) verabschiedet sich im April 2010 von seiner Frau Felicia (Kate Hudson) und der kleinen Tochter Sydney (Stella Allen). Er ist Chefelektriker der Bohrplattform Deepwater Horizon und muss wieder für drei Wochen am Stück zur Arbeit.

Die von BP geleaste Explorationsplattform befindet sich 84 Kilometer südöstlich von Venice/Louisiana und erkundet seit Februar das Macondo-Ölfeld.

Mit dem Hubschrauber, der Mike und einige seiner Kollegen am 20. April auf der Deepwater Horizon absetzt, fliegt ein Team des Serviceunternehmens Schlumberger an Land zurück. Mike ist ebenso beunruhigt wie sein Chef Jimmy Harrell (Kurt Russell), als sie erfahren, dass die Serviceleute nach Hause geschickt wurden, ohne eine vorgesehene Sicherheits­prüfung („Zementprotokoll“) durchgeführt zu haben. Donald Vidrine (John Malkovich), der dem Vorstand von BP angehört und das Projekt auf Deepwater Horizon überwacht, traf die Entscheidung, nicht zuletzt, weil die Arbeiten gegenüber dem Plan um 43 Tage im Verzug sind und er die dadurch bereits entstandene Kostenexplosion eindämmen will.

Jimmy Harrell besteht darauf, einen Unterdrucktest an der Drill Pipe durchzuführen. Die Ergebnisse passen nicht mit denen eines Unterdrucktests an der Kill Line zusammen. Dennoch wird beschlossen, mit den Arbeiten fortzufahren und Bohrschlamm auf ein in der Nähe ankerndes Schiff zu pumpen.

Während Jimmy Harrell unter der Dusche steht und Mike über Skype mit Felicia telefoniert, sind heftige Erschütterungen zu spüren. Ein Blow-out! Eine Fontäne von Bohrschlamm, Öl und Gas schießt nach oben. Das Gas entzündet sich.

Die Küstenwache wird alarmiert, und Besatzungsmitglieder des Schiffes, das Bohrschlamm aufnehmen sollte, bergen mit einem Motorboot ins Wasser gesprungene Arbeiter der brennenden Plattform. Mike Williams und Jimmy Harrell, die in ihren Kabinen herumgeschleudert wurden, helfen Schwerverletzten. Die Deepwater Horizon muss evakuiert werden.

Nachdem Mike und die Brückeoffizierin Andrea Fleytas (Gina Rodriguez) alles getan haben, um den Schaden zu begrenzen, schaffen sie es nicht mehr in eine der Rettungsinseln. Die beiden klettern zum Hubschrauber-Landeplatz hinauf, denn Mike weiß, dass sie nur noch eine Chance haben: Sie müssen über den Feuerring hinweg ins Wasser springen.

Nach zwei Tagen sinkt die zerstörte Bohrplattform Deepwater Horizon. Elf Arbeiter sind tot, 115 hat man retten können. Zu den Überlebenden gehören Mike und Andrea, Jimmy Harrell und Donald Vidrine. Sie werden an Land gebracht und dort von ihren Angehörigen empfangen.

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Die drei Journalisten David Barstow, David Rohde und Stephanie Saul rekonstruierten die Ereignisse vom 20. bis 22. April 2010 auf der Deepwater Horizon für einen Artikel am 25. Dezember 2010 in der New York Times: „Deepwater Horizon’s Final Hours“. Auf dieser Grundlage schrieben Matthew Michael Carnahan und Matthew Sand das Drehbuch für den von Peter Berg gedrehten Film.

Der Katastrophenfilm „Deepwater Horizon“ hält sich an die Tatsachen und gibt sich bewusst authentisch. Allerdings konzentriert sich der Film auf die menschliche Tragödie und blendet die Umweltkatastrophe fast völlig aus. Da flattert zwar ein großer Meeresvogel mit ölverschmiertem Gefieder als Menetekel auf die Brücke des Schiffes, das Bohrschlamm von der Deepwater Horizon aufnehmen soll, aber ansonsten erfahren wir nichts über die verheerende Ölpest.

Dem zynischen BP-Manager Donald Vidrine, dem es nur um Geld geht, stehen die Sympathieträger Mike Williams, Andrea Fleytas und Jimmy Harrell gegenüber. In dieser etwas holzschnittartigen Konstellation wird vor allem der von Mark Wahlberg gespielte Mike Williams zum Helden. Peter Berg, Matthew Michael Carnahan und Matthew Sand feiern mit „Deepwater Horizon“ auf amerikanische Weise den Einsatz eines mutig zupackenden Handwerkers. Zugleich prangern sie die angebliche Geldgier des BP-Managers an. In Wirklichkeit waren die Zusammenhänge weitaus komplizierter und vielschichtiger.

Die Spezialeffekte kommen überzeugend zum Einsatz. Allerdings dauert die Phase, in der fast nur Bilder vom Feuer gezeigt werden, viel zu lang.

Während des Vor- und des Nachspanns hören wir aus dem Off Zeugenaussagen über die Katastrophe auf der Deepwater Horizon.

Der Film ist den Todesopfern gewidmet. Die Namen und Bilder der elf ums Leben gekommenen Arbeiter werden am Schluss eingeblendet.

Die Dreharbeiten für „Deepwater Horizon“ dauerten von März bis August August 2015.

Der Soundtrack von Steve Jablonsky wurde am 23. September 2016 veröffentlicht, zehn Tage nach der Weltpremiere des Films beim Toronto International Film Festival.

„Deepwater Horizon“ wurde in den Kategorien „Visuelle Effekte“ und „Sound Design“ für einen „Oscar“ nominiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2017

Deepwater Horizon (Bohrplattform)

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